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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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wird …«
    »Er wird sich ankündigen, bevor er ins Haus kommt.« Er knöpfte ihr die Bluse auf. »Verdammt, du hast mir so gefehlt.«
    »Lächerlich«, erwiderte sie unsicher. »So lange ist es gar nicht her.« Dennoch war es wie eine Ewigkeit, dachte sie benommen. Sie wusste, was er meinte. Der Hunger war immer da gewesen, zwar unbeachtet, aber lauernd. »Das macht keinen Unterschied. Ich lasse es nicht zu.«
    »Ich nehme, was ich kriegen kann. Wenn du denkst, du kannst danach einfach von mir weggehen, dann bitte.« Er zog sein Hemd aus und warf es beiseite. »Nur rede ich weder mir noch dir ein, dass es keinen Unterschied macht.« Seine Hände liebkosten sie. »Jede Berührung …«
     
    Raserei.
    Ihr Atem kam stoßweise, als sie sich zwang, die Finger, die sich in seine Schultern krallten, zu lösen. »Ich muss weg. Ich muss …« Sie schloss die Augen. Sie wollte ihn nicht allein lassen. Sie wollte bei ihm bleiben, ihn halten und es wieder tun. Sie schob ihn von sich und setzte sich auf. »Harley und Renata kommen bald zurück.« Sie packte ihre Kleider und sprang auf. »Ich gehe hinauf und suche das Bad.«
    Er rührte sich nicht und sah ihr nach. »Hab ich dir schon mal gesagt, dass du ein spektakuläres Hinterteil hast?«
    »Nein.«
    »Scheinbar war ich zu sehr mit Wichtigerem beschäftigt«, meinte er. »Zum Beispiel damit, wie du mich umschlingst, bis ich ganz wild werde, wenn ich …«
    »Sei still.« Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Für den Fall, dass es dir nicht aufgefallen ist – ich gehe weg von dir.«
    »Das habe ich bemerkt.« Er lächelte. »Und jetzt weißt du, dass du es kannst. Offensichtlich habe ich keine Svengali-Macht über dich. Warum sollten wir uns also nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit vergnügen? Das Leben ist so kurz, und man weiß nie, was einen als Nächstes erwartet.«
    Er hat Macht über mich, dachte sie. Allein bei seinem Anblick, wie er ganz nackt dalag, regte sich etwas in ihr. Noch nie hatte sie einen schöneren Mann gesehen, und er konnte Dinge mit ihr tun, die noch kein anderer gemacht hatte. Sie war keine Galatea, aber die erotische Anziehungskraft zwischen ihnen war zu stark, als dass man sie ignorieren könnte, und sie musste auf der Hut sein. Seit heute war das sonnenklar.
    »Nicht?« Sein Blick war auf ihr Gesicht geheftet. »Ich hatte höllische Mühe, dir über die Kontrollangst hinwegzuhelfen. Denk darüber nach. Es gab Momente, in denen ich keine Kontrolle hatte – Momente, in denen du mich schwach gemacht hast, bis ich mir vorkam wie ein Schuljunge. Vielleicht sollte ich mich vor dir in Acht nehmen.«
    »Ja, vielleicht solltest du das.«
    Er lächelte. »Ich lasse es darauf ankommen. Jedes Mal, wenn ich diese Schwäche verspüre, werde ich ihr nachgeben.« Er scheuchte sie mit einer Handbewegung weiter. »Geh und zieh dich an. Ich bringe dein Gepäck hinauf und stelle es in eins der Schlafzimmer. Wir sehen uns zum Essen.«
    »Okay.« Sie rannte die Treppe hinauf und riss im Flur alle Türen auf, bis sie in ein Bad kam. Ein paar Minuten später trat sie in die Dusche und zog den Plastikvorhang vor. Das kalte Wasser war ein Schock auf ihrem erhitzten, entspannten Fleisch und machte es straff und fest. Sie wünschte, es könnte auch ihre mentalen Fähigkeiten schocken, die sie nicht vor der sexuellen Begegnung hatten bewahren können.
    Vergiss es. Sie hatte Grady gewollt und ihn sich genommen. Er hatte recht, auch wenn er Macht über sie hatte, war sie sich dennoch bewusst gewesen, dass ihn ihre Berührung schwach machte und ihn erschauern ließ. Wieso sollten sie das nicht genießen?
    Das hatte Grady gesagt. Überredung oder Kontrolle?
    Es war zu gefährlich, bei einem Mann, der ihre Erinnerungen jahrelang kontrolliert hatte, von Überredungskunst auszugehen.
    Aber Sex war Sex. Es war nicht so, dass es tiefer ging, dass sie …
    Nein! Daran wollte sie gar nicht denken. Sie würde mit Molino abrechnen und in ihr Leben zurückkehren, das sie sich ausgesucht hatte, bevor dieser Irrsinn begonnen hatte. Dieses Leben erschien ihr jetzt so fern und fremd.
    Fremd? Ihre gegenwärtige Existenz war eigenartig und fremd. Erschreckend, dass sie das nicht sofort realisiert hatte. Grady hatte behauptet, sie hätte sich verändert, aber noch konnte sie zurückgehen, wenn all das vorbei war.
    Sie hoffte, dass sie zurückkonnte.
     
    Als Megan aus dem Badezimmer kam, begegnete ihr im Flur Renata mit Bettwäsche auf dem Arm.
    »Ich stecke das hier in die

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