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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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bitten mich nicht, das noch einmal zu verbinden. Ich hasse es, meine Zeit zu verschwenden.«
    »Würde mir nicht im Traum einfallen«, erwiderte Renata. »Ich wusste schon immer, dass Sie ganz schön zimperlich sind.«
    »Stimmt. Wo ist Grady?«
    »Er bringt Hedda Kipler zum Publix-Parkplatz ein paar Blocks von hier, um sie dort den CIA-Agenten zu übergeben, die Venable geschickt hat«, erklärte Megan.
    »Gute Idee«, sagte Harley. »Am Telefon hat er mir erzählt, dass die Kipler ziemlich angeschlagen ist; und er möchte verhindern, dass Renata in den Berichten eine zu prominente Stelle einnimmt.« Er fasste in die Gesäßtasche und beförderte ein braunes Brillenetui aus Leder zutage. »Ich habe Ihnen ein Geschenk mitgebracht, Renata. Dieses Etui lag in Darnells Handschuhfach. Da Sie eine Finderin sind, dachte ich, Sie könnten es auch mit Darnell versuchen.«
    »Lassen Sie sie in Ruhe«, ordnete Megan an. »Sie können mit ihr sprechen, wenn ich fertig bin.«
    Aber Renata hielt das Etui bereits in den Händen. »Dieser Darnell ist derjenige, der Gardner, Jordan und die Schwester umgebracht hat?«
    »Ja.«
    Sie strich über das Brillenetui. »Er ist irgendwo in der Nähe. Ich erhalte einen vagen Eindruck. Er ist … glücklich. Fast überschwänglich.«
    »Ist Molino bei ihm?«
    »Ich weiß es nicht. Wie gesagt, es ist nur vage.«
    »Er könnte bei Molino sein.« Megan setzte den letzten Stich und begann, die Wunde zu verbinden. »Wenn er Phillip bei ihm abliefert.«
    »Mir gefällt dieses ›vage‹ nicht, Renata«, sagte Harley. »Sie klingen wie eine Hellseherin aus einer Fernsehshow. Ich dachte, Sie wären echt.« Er seufzte. »Ich verliere meinen Glauben an Sie. Vielleicht ist dieser ganze paranormale Kram doch nur Humbug.«
    »Was Sie ohnehin längst vermuten«, gab Renata zurück. »Ich muss Ihnen keine Rechenschaft ablegen.« Sie stand auf und zog ihr Shirt an. »Seien Sie so skeptisch, wie Sie wollen. Stehen Sie mir nur nicht im Weg.«
    »Ich bleibe bescheiden im Hintergrund, während Sie schnüffeln und heulen wie ein Bluthund auf der Jagd. Ich hoffe nur, es macht Ihnen nichts aus, wenn ich hinterherhechle. Möglicherweise brauchen Sie jemanden, der für Megan einspringt, wenn Ihr Verband gewechselt werden muss.«
    »Sie können mitkommen.« Renatas Blick schweifte ab. »Falls Venable kriegt, was ich brauche. Vielleicht findet er es nicht, und Molino hat seine Sachen woanders hingebracht.«
    Ein Unterton schwang in Renatas Stimme mit, den Megan noch nie zuvor gehört hatte. Sie musterte Renata forschend und sah die übliche zur Schau gestellte Tapferkeit, aber da war noch etwas anderes. »Was ist? Du willst das nicht tun, hab ich recht?«
    Renata antwortete nicht direkt. »Ich hätte euch nicht gesagt, wo ihr dieses verdammte Ding findet, wenn ich es nicht tun wollte.« Sie steuerte die Tür an. »Ich fahre nach Redwing. Falls die Chance besteht, Molino oder Darnell ausfindig zu machen, bevor sich Megan morgen mit ihm trifft, ergreife ich sie. Ich nehme das Etui mit und sehe, ob ich irgendwelche Schwingungen auffangen kann. Wenn Venable durchkommt, ruf mich an, Megan, und ich komme.« Sie wandte sich an Harley. »Kommen Sie?«
    »Natürlich, wie kann ich einer so galanten Einladung widerstehen?«, murmelte Harley. »Ich folge Ihnen in meinem Wagen.«
    »Du schließt mich aus, Renata«, sagte Megan. »Das lasse ich nicht zu.«
    »O doch. Wenn du etwas beitragen kannst, dann bitte. Ansonsten solltest du hier bei Grady bleiben und uns die Arbeit machen lassen. Dein Job ist sicherzustellen, dass ich Venables Nachrichten bekomme.« Sie wartete nicht auf eine Antwort und verließ das Zimmer.
    »Ich werde ein Auge auf sie haben.« Harley schnitt eine Grimasse. »Obwohl ich besser zwei Meter Abstand halte.«
    »Das passt mir nicht. Irgendetwas ist nicht …« Megan brach frustriert ab. »Wir fahren morgen ganz früh nach Redwing. Achten Sie darauf, dass ihr nichts passiert, Harley.«
    »Mach ich. Ich mag keine Voodoo-Talente besitzen, aber brillante Intelligenz und Erfahrung sind auch etwas wert.« Er wandte sich zum Gehen. »Und die Bereitschaft, abzutauchen und sich auf den nächsten Kampf vorzubereiten ist auch sehr praktisch. Sie sollten diese Philosophie kultivieren. Mir ist aufgefallen, dass Sie dazu neigen, erst anzugreifen und sich später über die Folgen Gedanken zu machen. Wir sehen uns morgen, Megan.«
    Sie sah niedergeschlagen und hilflos zu, wie die Tür hinter ihm zuging. Eigentlich sollte sie

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