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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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Wir haben alle Angst«, sagte Jade. » Was zum Teufel war das gerade?«
    » Ihm hat das Geräusch nicht gefallen«, sagte Daisy und funkelte Brick wütend an. Der verspürte den abartigen Drang, es zu wiederholen, aus vollem Halse dum-dum zu schreien, doch er konnte sich zurückhalten. » Dem geht’s gut. Er muss hier raus, hier ist es zu dunkel und zu unheimlich.«
    » Ja«, sagte Cal, ging zur Restauranttür und ließ das schwache, staubige Licht in den Raum. » Kommt schon. Hier ist es sowieso zu kalt.«
    Rilke lag noch immer bewusstlos neben ihrem Bruder. Brick ließ sie dort liegen und folgte den anderen den Flur entlang– zum Glück war aus dem Keller nichts zu hören– und durch den Notausgang. Die Sonne schenkte ihm eine wärmende Umarmung. Jetzt hätte er gerne seinen Körper verlassen, um über der glitzernden Folie des Ozeans zu schweben, wäre am liebsten für immer der Sonne auf ihrem Weg um die Erde gefolgt, hätte dieses Gefängnis aus Fleisch und Schwerkraft und Dunkelheit hinter sich gelassen.
    » Was passiert hier?« Er erkannte seine Stimme, so aggressiv wie immer– als würden die anderen etwas vor ihm verbergen. Aber er konnte nicht anders. Wenn er wütend war– verflucht, wenn er überhaupt irgendetwas fühlte–, führte er sich auf wie ein Idiot. So war er eben. Deswegen hassten auch alle Brick Thomas.
    » Woher soll ich das wissen?«, zischte Cal zurück. » Wir wissen auch nicht mehr als du.«
    Brick öffnete den Mund, um weitere Anschuldigungen vom Stapel zu lassen, hielt sich dann aber zurück, holte tief Luft und zählte bis fünf.
    » Das ist doch nicht normal«, sagte er schließlich mit sanfterer Stimme.
    » Ach, echt?«, sagte Cal.
    Brick verbiss sich die naheliegende Antwort und versuchte eine diplomatischere. » Wir müssen rausfinden, was hier vor sich geht«, sagte er. » Wir müssen scharf nachdenken. Die Lage ist ernst, Cal. Und…« Ich habe Angst, wollte er sagen, aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Er hustete und sah zum Minigolfplatz hinüber. Das einäugige Eichhörnchen mit dem irren Grinsen starrte zurück.
    » Ich habe auch Angst«, sagte Daisy, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Sie hatte sich zwischen Jade und Adam auf die niedrige Steinwand gesetzt, die den Minigolfplatz umgab. Der kleine Junge schien sich wieder beruhigt zu haben. Trotzdem, bei dieser leeren, puppenähnlichen Miene standen Brick die Haare zu Berge.
    » Tragen wir doch erst mal zusammen, was wir wissen«, sagte Cal. » Gehen wir logisch vor.«
    » Die Leute wollen uns umbringen«, sagte Chris.
    » Aber das ist nicht alles, oder?« Cal stieß sich von der Wand ab und ging hin und her. » Sie wollen uns nur umbringen, wenn wir ihnen zu nahe kommen, wenn wir, wie hast du gesagt?, wenn wir auf ihrem Radar sind.«
    » Ja«, sagte Jade. » Sie wittern uns und flippen aus. Wie ein Hund den anderen wittert.«
    » Und wenn wir weit genug weg sind, werden sie wieder normal«, fuhr Cal fort. » Sie vergessen alles, was sie getan haben. Aber warum? Wieso ist das so?«
    Das Rauschen der Wellen war die einzige Antwort.
    » Okay, fangen wir von vorne an«, sagte Cal. » Die Kopfschmerzen, das Klopfen, vielleicht ist das eine Art… keine Ahnung… psychische Veränderung.«
    » Physisch«, korrigierte Jade. » Das hat was mit der Körperchemie zu tun. Könnte ja sein, dass wir ein neues Pheromon produzieren. Oder wir haben ein mutiertes Gen, und deshalb hassen die anderen uns.«
    » Könnte sein«, sagte Cal. Seine Turnschuhe wirbelten Staub auf, als er hin und her tigerte. Jeder Schritt zerrte an Bricks Nerven, doch er schluckte den Ärger herunter, sodass er in seinem Magen weiterbrannte. » Und was ist mit Schiller? Oder Adam? So einen Schrei hab ich im Leben noch nicht gehört.«
    » Und Daisy?«, fragte Brick. Cal blieb stehen, und Daisy sah Brick verwirrt an.
    » Was ist mit mir?«
    » Du wusstest, wie der Junge heißt«, sagte er. » Nach der Explosion. Du hast seinen Namen gerufen, bevor ihn dir jemand verraten hat. Woher kanntest du ihn?«
    Daisy zuckte nur mit den Schultern.
    » Wollt ihr mal was Abgefahrenes hören?«, sagte Cal und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. » Ich kann das auch. Wirklich, manchmal kann ich sehen, was ihr so denkt. Nichts Schlimmes oder so. Hat vielleicht gar nichts zu bedeuten. Aber irgendwie sind nicht alle Gedanken in meinem Kopf meine eigenen, versteht ihr?«
    Brick hustete einen Schleimklumpen hoch und spuckte ihn in Richtung Minigolf. Er schmeckte nach Asche.

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