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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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der Garage auf mich losgegangen, aber er muss auf Krücken gehen, weil sie ihn am Zeh operiert haben, und er ist hingefallen. Und dann ist der Krankenwagen gekommen, und schon als sie ausgestiegen sind, wusste ich, was gleich passieren würde. Sie haben zusammen mit meinem Dad auf das Auto eingeschlagen. Wie die Tiere. Ich bin losgefahren, irgendwohin, wo’s ruhig war, dann hab ich mit meinem Handy im Internet gesurft, bis ich deine Nachricht gefunden hab.«
    » Hast du das Handy noch?«, fragte Brick. Chris zog es aus der Tasche.
    » Kein Empfang«, sagte er und steckte es wieder weg.
    » Und die anderen?«, fragte Brick. » Der Typ im Kofferraum?«
    » Na ja, jetzt wird’s echt seltsam«, sagte Chris und lachte grunzend. » Also, noch seltsamer. Ich…« Er sah zu Jade hinüber und wurde rot. » Ich… wir… wir wussten einfach, wo die anderen sind.«
    » Ich bin aus Whitehaven«, sagte Jade, bevor die Stille zu unangenehm wurde. » Aber ich war bei meiner Freundin Heather, die ist vor Kurzem nach Grantham gezogen, wisst ihr? Egal, wir saßen gerade in einem Taxi. Wir sind zu einem Konzert in die Stadt gefahren. Ich wollte eigentlich nicht mit, weil ich so Kopfweh hatte, richtig schlimm.« Sie rieb sich die Schläfen, um es zu verdeutlichen. Wir auch, dachte Cal und warf Brick einen vielsagenden Blick zu. Die Kopfschmerzen gehören irgendwie dazu. » Und alles wurde plötzlich ganz schlimm, weil Heather nicht mehr mit mir redete und ich gar nicht wusste, warum, und dann fuhr der verdammte Taxifahrer gegen einen Baum. Es war ein richtiger Unfall, wir sind im Graben gelandet.« Sie schlang die Arme wieder um sich, zog einen Moment lang die Beine an und stellte sie dann zurück auf den Boden. » Heather tritt mich und kratzt, aber ich denke, dass sie nur aus dem Taxi rauswill, weil sie unter mir liegt. Ich klettere aus dem Fenster, und als ich mich reinbeuge, um ihr zu helfen, beißt sie mich. Fest.« Sie streckte den Arm aus, um den anderen den violetten Halbmond auf ihrem Handgelenk zu zeigen. » Und dann fällt mich auch noch der Taxifahrer an, obwohl…«
    Sie verstummte und sah aus, als müsste sie sich übergeben.
    » Sein Arm«, sagte sie. Tränen schossen ihr in die Augen. Sie legte die Hand auf den Mund. » Sein Handgelenk war gebrochen, und seine Hand hing nur noch so da, und trotzdem…«
    Sie schaute Chris an. Er hob den Arm, als wollte er sie festhalten, traute sich dann aber doch nicht und legte die Hand wieder auf sein Knie.
    » Ich kam etwas später dazu«, sagte er. » Ich wusste gar nicht, wo ich hinsollte, ich musste einfach dorthin. Da hab ich das umgekippte Taxi und einen Krankenwagen und ein Polizeiauto gesehen, und auf einmal wusste ich, dass sie nicht dort ist, aber ganz in der Nähe, deshalb hab ich ein Stück weiter weg angehalten und bin in den Wald gerannt, und da sitzt sie unter einem Baum. Als würde ich sie schon ewig kennen, versteht ihr?«
    Cal verstand. Er spürte das ganz genauso– als wäre er zusammen mit den anderen aufgewachsen, hätte jede wache Stunde seines Lebens mit ihnen verbracht.
    » Also sind wir wieder eingestiegen und noch ein Stück weitergefahren, aber dann war ich zu müde, und wir haben im Auto auf dieser Lichtung geschlafen. Und am nächsten Morgen war da dieses komische Geräusch in unserem Kopf, wie… ach, ich kann’s nicht richtig beschreiben.«
    » Wie eine Stille, die man hören kann«, sagte Cal.
    » Ja, genau so. Wir hören also beide diese Stille und wissen plötzlich, dass wir einfach losfahren müssen, dann würden wir schon ankommen.«
    » Er«, sagte Jade und nickte Adam zu. Der Junge hörte sie nicht. Er aß Chips. Die langsamen, mechanischen Kaubewegungen waren der einzige Hinweis darauf, dass er überhaupt lebte. » Mann, wir wären fast gestorben. Er war gerade beim Zahnarzt, in diesem Haus in einer stinknormalen Straße in, wo war das noch mal? Peterborough?«
    » Ely«, sagte Chris. » Oder da irgendwo in der Nähe.«
    » Er hatte sich auf dem Dachboden versteckt. Keine Ahnung, wie lange er da schon gesessen hat. Sein Zahnarzt ist auf uns losgegangen, aber…«
    Sie sah wieder Chris an, und dieser Blick verriet Cal, was sie getan hatten. Was sie gezwungen waren zu tun.
    » Er spricht nicht«, fuhr sie fort. » Sein Name steht auf einem Etikett in seinem Hemd. Der arme Kleine.«
    » Und der Typ mit der Knarre«, sagte Brick, » was war mit dem?«
    » Er war der Letzte«, sagte Chris. » Wir waren unterwegs zum Meer, genau wie ihr geschrieben

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