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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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Grinsen verkneifen. Mr. Dawlish, der in seinen Fünfzigern war, aber doppelt so alt aussah, hielt die Türklinke umklammert, als müsste er sie jeden Augenblick zuziehen. Seine Frau, die alle schlechten und keine der guten Eigenschaften von Lisa zu besitzen schien, spähte ihm auf Zehenspitzen über die Schulter. Sie lächelten nicht, sondern schnitten finstere Grimassen. Das war er gewohnt. Mit seinen zwei Metern und seiner breiten Statur schüchterte er die Leute einfach ein. Und er hatte so ein Gesicht – was auch immer das bedeuten sollte. Aber das war nun mal sein Schicksal. Alle hassten Brick Thomas.
    » Sie hat dich kommen hören«, sagte Mr. Dawlish. » Sie wird jeden Moment hier sein.«
    Er sah seine Frau an, die mit den Schultern zuckte.
    » Glaube schon.« Mrs. Dawlish beäugte argwöhnisch den Helm in Bricks Händen. » Sie wollen sie doch nicht auf diesem Ding mitnehmen, oder?«
    » Aber nein, Mrs. Dawlish«, log Brick. Lisa fuhr immer mit. Es war ja nicht so, dass wirklich etwas passieren konnte: mit zwei Leuten darauf machte seine Mühle gerade mal sechzig Sachen. Trotz seiner Antwort runzelte Mrs. Dawlish die Stirn. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, überlegte es sich dann jedoch anders.
    » Wieso Brick?«, fragte Mr. Dawlish nach einer unangenehmen Pause. » Das ist ja wohl nicht Ihr richtiger Name, oder?«
    » Meine Eltern haben mich immer so genannt. Wie in dem Pink-Floyd-Song: Just another brick in the wall.« Endlich ertönten Schritte im Haus. Die Eltern drehten sich um, als Lisa hinter ihnen erschien.
    » Vier Uhr?«, sagte sie und tippte auf die Stelle an ihrem Arm, an der man normalerweise eine Armbanduhr trug. Sie war hübsch, gar kein Zweifel, aber auch eine Meisterin, ihre Schönheit unter zu viel Make-up zu verstecken. Das gefärbte Haar hatte sie zu einem strengen Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie hatte einen Stecker in der Nase und einen Ring in der Augenbraue– wofür ihre Eltern beide Male Brick verantwortlich gemacht hatten. Dabei hasste er Piercings. Sie sah ihn durch schlampig angeklebte falsche Wimpern hindurch an.
    » Tut mir leid«, sagte Brick. » Ich musste etwas länger arbeiten. Da kam noch eine Lieferung.«
    » Auf der Baustelle?«, fragte Mr. Dawlish. Brick hatte Lisa erzählt, dass er für denselben Gerüstbauer arbeitete wie sein Dad. Was streng genommen auch die Wahrheit war, obwohl er sich dort seit Wochen nicht mehr hatte blicken lassen.
    » Kein Problem für uns«, sagte Brick. » Aber das Personal heutzutage…«
    Aus irgendeinem Grund schien das das ältere Pärchen zu beruhigen. Mr. Dawlish nickte, und der Hauch eines Lächelns zeichnete sich auf den Falten in seinem Gesicht ab.
    » Da sprichst du mir aus der Seele.« Er wandte sich zu seiner Tochter um. » Gehst du jetzt oder nicht? Du lässt ja die ganze Wärme rein.«
    Lisa sah Brick etwa sieben Sekunden lang an, dann stieß sie einen winzigen Frustrationsschrei aus und stürmte an ihren Eltern vorbei durch die Tür.
    » Brick, das wirst du wiedergutmachen, und zwar schnell«, murmelte sie. Er war einen Kopf größer als sie, kam sich aber plötzlich kleiner vor. Im Sonnenlicht fiel ihm auf, dass sie irgendwie anders aussah, wenn er auch nicht wusste, wieso. Es war jedenfalls nicht einfach nur ein anderes Make-up oder ein neues T-Shirt. Nein, da lag etwas in ihren Augen. Sie sah ihn so komisch an, dass er Gänsehaut bekam. Sie war wohl richtig wütend.
    » Immer mit der Ruhe«, sagte er und hob entwaffnend die Arme. » Ich mach’s wieder gut, versprochen.«
    » Viel Spaß«, rief ihnen Mr. Dawlish hinterher, als sie den Pfad zum Gartentor hinuntergingen. Brick winkte, während Mrs. Dawlish’ schrille Stimme ihnen bis zum Tor folgte.
    » Sei bitte spätestens um zehn zu Hause. Und wehe, du setzt dich auf dieses Motorrad!«
    Er lächelte, aber nur so lange, bis er wieder Lisa ansah. Wieso hatte er nur so ein mulmiges Gefühl im Magen? Er hätte am Strand bleiben sollen.

Daisy
    Boxwood St. Mary, 18 : 22 Uhr
    » Äh, der Schurke Romeo!«, sagte Kim ohne große Begeisterung und stieß mit ihrem Schwert nach Fred.
    » Mehr Gift und Galle, Schätzchen«, sagte Mrs. Jackson vom Bühnenrand. Bis jetzt hatte sie die Probe nach so ziemlich jeder Textzeile unterbrochen. » Du verabscheust ihn.«
    » Ich verabscheue dich, du alte Hexe«, murmelte Kim. Die Akustik der Schulaula trug ihre Stimme etwas weiter als beabsichtigt. Daisy hätte gelacht, wäre sie nicht so erschöpft gewesen. Sie probten schon seit

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