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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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das war wie eine Gedankenblase, die Daisy ganz undeutlich lesen konnte, voller Emotionen: Angst und Wut und viel Verwirrung. Das Mädchen tat ihr leid.
    » Hört mal«, sagte Cal. » Um ehrlich zu sein, wir sind so schlau wie ihr. Glaub ich jedenfalls. Gehen wir nach draußen in die Sonne und schnappen ein bisschen frische Luft, okay? Dann können wir weiterreden.«
    Eine weitere unangenehme Pause entstand. Daisy sah einen weiteren Eiswürfel– es war der von letzter Nacht, nur viel deutlicher. Der Würfel war voller Feuer, es wirkte so echt, dass sie am liebsten die Hände dagegengehalten hätte, um sich aufzuwärmen. Doch der Würfel war irgendwie böse, was sie nicht so richtig verstand. Dann verschwand das Bild, veränderte sich, und für einen Augenblick glaubte Daisy den Vergnügungspark in Flammen aufgehen zu sehen. Das Mädchen stand in der Mitte des Infernos. Schließlich lösten sich die Bilder auf, und zurück blieben nur die flackernden Kerzenflammen im Restaurant.
    » Also gut«, sagte das Mädchen. Sie schob ein paar Tischtücher unter den Kopf ihres Bruders und flüsterte ihm etwas ins Ohr, bevor sie sich wieder Cal zuwandte. » Nach dir.«
    Cal ging aus dem Raum. Das Mädchen folgte ihm, dann trottete auch Daisy hinterher. Ob es nicht gefährlich war, den Jungen hier in einem Haufen Decken neben den Kerzen liegen zu lassen? Nein, deshalb hatte sie nicht so große Angst. Die Eiswürfel waren verschwunden, aber ein ungutes Gefühl blieb, selbst als sie aus dem dunklen Restaurant in das helle Foyer traten.
    Das neue Mädchen war gefährlich.

Rilke
    Fursville, 6 : 37 Uhr
    Sie saßen auf dem Dach des Pavillons, aßen Chips und Brot und erzählten sich gegenseitig ihre Geschichten.
    Der große Rothaarige war als Erster an der Reihe. Er stammelte sich durch einen Bericht über seine irre Freundin und einen Angriff an einer Tankstelle. Er hatte diesen Ort, dieses Fursville entdeckt und ihn den anderen nur widerwillig verraten. Das erzählte er nicht, das verrieten ihr die Pausen, die er einlegte, das kurze Zögern, das Rilke die Gelegenheit gab, direkt in diesen kupferfarbenen Schädel zu blicken und zu spüren, was er wirklich dachte. Vielleicht bildete sie sich das aber auch nur ein – schließlich war sie jetzt seit über vierundzwanzig Stunden auf den Beinen. Doch wenn das der Fall war, wieso beugte sie sich dann vor, als er zu Ende geredet hatte, und flüsterte: » Deine Freundin ist immer noch hier.«
    Der Junge öffnete den Mund, seine Wangen röteten sich, seine Faust zerquetschte das Stück Brot, das er in der Hand hielt.
    » Red keinen Quatsch«, murmelte er. » Sie ist nicht hier.«
    Er log, das war ganz offensichtlich– man brauchte keine Gedanken lesen zu können, um das zu merken.
    Die Sonne hatte ihren faulen Hintern endlich über den Horizont geschwungen. Helles Licht schien auf das Dach, sodass die vier lange Schatten warfen, die bis über die Kante reichten. Hier oben war es ziemlich dreckig. Der Boden zwischen den Luftschächten und Klimaanlagen war mit Vogelscheiße und schimmligem Abfall bedeckt. Immerhin hatten sie ein paar bequeme Klappstühle gefunden, die das Personal vor langer Zeit hier oben abgestellt hatte, und die Aussicht war auch nicht übel. Zumindest wenn man zur Linken über die künstlichen Wellen des Restaurantdachs und den flachen öden Landstrich dahinter bis zur weit entfernten Fabrik blickte. Auf der anderen Seite lag das Meer, auf dem Rilke die ganze letzte Nacht verbracht hatte. Das wollte sie nie wieder sehen.
    Wenigstens war es warm, und es wurde immer wärmer. Vielleicht sollten sie Schiller in die Sonne legen? Im Restaurant war er sicherer, zumindest bis sie herausgefunden hatten, was hier los war. Die Welt hier draußen war viel zu groß. Da konnte alles passieren.
    » Was ist mit dir?«, fragte der Rothaarige mit aggressiver Stimme.
    » Immer mit der Ruhe«, sagte der andere, der mit den Jogginghosen. Er sah ganz gut aus, das Gesicht unter dem Strubbelhaar war aber irgendwie nichtssagend und durchschnittlich. Ein Schwächling, dachte Rilke. Ein Weichei. Er wischte sich die Chipskrümel von den Lippen. » Bleiben wir alle friedlich, ja? Ich bin Cal. Eigentlich Callum. Das ist Daisy. Sie ist, wie alt, elf?«
    » Fast dreizehn«, korrigierte Daisy. » Ich sehe jünger aus.« Das Mädchen lächelte schüchtern, und Rilke lächelte zurück.
    » Und das da ist Brick«, sagte Cal und nickte in Richtung des Rothaarigen.
    » Wieso Brick?«, fragte sie. Sie nahm

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