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Panther

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Titel: Panther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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zu Hause, doch auch dort meldete sich niemand. Es war nicht zu fassen. Widerstrebend gestattete Dr. Dressler daraufhin, dass die Polizisten mit der Befragung der Schüler begannen. Im Prinzip musste Bunny Stark weiterhin als vermisst gelten.
     
    Nach ihrem Gespräch mit Libby gingen Nick und Marta davon aus, dass Mrs. Stark sie mit wirbelndem Bleistift im Biologiesaal erwarten würde. So waren sie überrascht, als stattdessen Miss Moffitt am Pult saß, und noch überraschter, als kurz darauf einer der Polizisten den Kopf zur Tür hereinsteckte und nach Duane Scrod junior fragte.
    »Duane fehlt heute«, sagte Miss Moffitt.
    »Nun gut«, sagte der Beamte und sah auf die Liste auf seinem Klemmbrett. »Was ist mit Graham Carson?«
    Graham meldete sich eifrig, und der Polizeibeamte winkte ihn hinaus auf den Gang. Mit selbstgefälliger Miene marschierte Graham aus dem Klassenzimmer.
    »Ich kapier’s nicht«, murmelte Marta zu Nick hinüber. »Was wollen die denn noch? Wissen die nicht, dass alles okay ist mit der alten Schachtel?« Auch Nick war die Sache ein Rätsel. Wenn Mrs. Stark doch in Sicherheit war, wieso war die Polizei dann immer noch hier und stellte Fragen?
    Ein weiterer Beamter in Uniform betrat den Klassenraum und fragte nach Marta. Sie machte große Augen und sah Nick erschrocken an.
    »Reg dich nicht auf«, sagte er. »Erzähl ihnen einfach, was du weißt.«
    Bald darauf war Marta zurück und ließ sich mit ärgerlicher Miene auf ihren Platz fallen. »Ich hab ihm gesagt, dass mit Mrs. Stark alles in Ordnung ist, aber der Typ hat trotzdem immer weiter Fragen gestellt.«
    »Zum Beispiel?«
    »Ruhe jetzt!« Miss Moffitt zeigte mit strenger Miene auf die Tafel, auf die sie mit Kreide die Aufgabe geschrieben hatte: ›Kap. 8 wiederholen‹.
    Als Nächste wurde Libby Marshall hinausgerufen, und Nick nahm an, dass sie auch die Letzte sein würde. Sobald sie ihnen sagte, dass Mrs. Stark das Asthmaspray gestern Nacht noch bei ihnen vorbeigebracht hatte, müssten die Polizisten ja begreifen, dass es nichts mehr zu untersuchen gab.
    Doch Libby kam wutentbrannt und mit hochrotem Kopf in die Klasse zurück. Nick fragte sich, was um alles in der Welt hier vorging.
    Einer nach dem anderen wurden die übrigen Schüler des Biokurses von Mrs. Stark herausgerufen. Nick kam als Letzter an die Reihe. Dieselbe Beamtin, die er angesprochen hatte, brachte ihn in einen leeren Klassenraum. Sie bat Nick, sich zu setzen (was er tat) und sich zu entspannen (was unmöglich war).
    »Ich würde gern die Ereignisse während eurer gestrigen Exkursion mit dir durchgehen«, sagte sie. Sie hatte ein Klemmbrett vor sich mit einem Formular, auf das sie in Druckbuchstaben Nicks Namen geschrieben hatte. »Als Mrs. Stark zurückging, um nach dem Asthmaspray der jungen Dame zu suchen – bist du dir sicher, dass sie da allein war?«
    »Ja, ich habe gesehen, wie sie über den Holzsteg gelaufen ist, ganz allein«, antwortete Nick.
    Die Beamtin kritzelte etwas auf den Bogen.
    Nick fügte schnell noch hinzu: »Aber es muss alles in Ordnung sein mit ihr, sie hat Libbys Spray ja noch nachts zurückgebracht. Haben Sie davon gehört?«
    Die Polizistin nickte und schrieb weiter.
    »Dann verstehe ich nicht, was das hier soll«, sagte Nick.
    »Können wir mal von dem Tag vor der Exkursion sprechen?«, sagte die junge Frau. »Ich würde dich gern zu etwas befragen, was da im Unterricht zwischen Mrs. Stark und einem Jungen namens Duane Scrod vorgefallen ist.«
    Nick spürte, wie sich seine Nackenmuskeln anspannten. »Sie hat ihren Bleistift auf ihn gerichtet, und er hat ihn durchgebissen.«
    »Hat er sie nicht auch bedroht?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Einige deiner Mitschüler haben sich daran erinnert, dass Duane so etwas gesagt haben soll wie ›Das wird Ihnen noch leidtun‹. Worauf Mrs. Stark angeblich geantwortet hat: ›Soll das eine Drohung sein?‹ Erinnerst du dich an eine solche Unterhaltung?«
    Nick erinnerte sich sehr gut. Und er erinnerte sich auch, dass er Angst gehabt hatte, Duane könne es ernst meinen. Aber das der Polizistin zu berichten schien ihm nicht in Ordnung, schließlich war er sich nicht sicher, was Duane wirklich gemeint hatte. Andererseits hatte sein Vater ihm beigebracht, immer die Wahrheit zu sagen, ganz gleich, wie schwer es ihm fallen sollte.
    »Mrs. Stark hat Duane aufgegeben, einen Aufsatz von fünfhundert Wörtern über Pickel zu schreiben«, fing er an. »Das ist jetzt kein Witz.«
    Die Beamtin hatte

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