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Panther

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Titel: Panther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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selbst gemachten Werferhügel und machte sich von Neuem daran, mit aller Kraft zu werfen, trotz der brennenden Schmerzen.
    Als er gerade wieder ausholte, sagte jemand hinter ihm: »Auf die Art machst du dir nur den Arm kaputt, du Dussel.«
    Nick fuhr herum und sah Smoke, der gerade sein Motorrad um die Hausecke schob.
    »Was machst du denn hier?«, fragte Nick.
    Smoke lehnte sein Motorrad an die Hauswand und sagte: »Du musst mir helfen. Sie haben einen Bluthund losgelassen, nahe beim Lager. Einen, der auf Menschen abgerichtet ist.«
    »Wer war das?«
    »Die Ölgesellschaft.«
    »Und wo ist Twilly?«
    »Der rennt wie ein Irrer durch die Gegend. Er hat mich hergeschickt.« Smoke sah sich nervös um. »Nach Hause kann ich nicht, wegen der Polizei. Vor dem Haus steht jetzt immer ein Streifenwagen.«
    »Was ist mit Mrs. Stark und dem kleinen Panther?«, fragte Nick.
    »So weit geht’s ihnen gut. Aber dieser Hund ist gefährlich. Ein echter Profi.«
    »Wie kann ich helfen?«, fragte Nick. Aber eigentlich kannte er die Antwort schon.
    »Ich brauch eine Bleibe«, sagte Smoke. »Nur für kurze Zeit.«
    »Klar.«
    Nick ließ den Baseball in den Eimer fallen. Er fragte sich, wie er das seiner Mom beibringen sollte. Und ob überhaupt. Vermutlich war es das erste Mal, dass sie einen Gast beherbergte, der auf der Flucht war.

23
    Normalerweise arbeitete Jason Marshall sonntags nicht, aber jetzt setzte er alles daran, Duane Scrod junior aufzuspüren, den flüchtigen Brandstifter. Die Sache ließ ihm keine Ruhe. Seine Kollegen zogen ihn schon damit auf, dass der Junge abgehauen war, bevor Jason Marshall ihm Handschellen anlegen konnte, und ihn dann auch noch locker abgehängt hatte. Das machte die Sache nicht gerade besser. Jeden Abend schluckte er zwei Aspirin und legte ein Wärmekissen auf den schmerzenden Oberschenkel, aber trotzdem schlief er schlecht. Immer wieder wurde er nachts wach und fragte sich, wo Duane junior sich wohl versteckt halten mochte. Und jeden Morgen überlegte er gleich beim Aufwachen, welche Spur ihn zu dem Jungen führen oder wenigstens helfen könnte, den Fall abzuschließen.
    An diesem Sonntag nun beschloss der Kommissar, den Kirchgang ausfallen zu lassen und stattdessen im Internet nach Informationen über Butanfackeln zu suchen.
    Die Fackel, die man in Duanes Rucksack gefunden hatte, war ein Modell der Marke The Ultra Igniter, und auf der Homepage des Herstellers gab es eine Liste aller Händler, die die Produkte führten. Im Bezirk Collier County waren es nur drei, alles Eisenwarenläden.
    Einer hatte inzwischen dichtgemacht, und Jason Marshall nahm an, dass die beiden anderen sonntags geschlossen haben dürften. Doch da täuschte er sich – der eine im Osten der Stadt hatte geöffnet.
    Der Kommissar steckte ein Foto von Duane Scrod junior ein, das nach der Festnahme des Jungen wegen der Sache mit der Reklametafel gemacht worden war, und fuhr zu dem Laden. Der Chef schwor, dass er den Jungen nie gesehen habe.
    »Verkaufen Sie oft solche Butanfackeln?«, wollte der Kommissar wissen.
    »Nein, nicht oft«, antwortete der Mann. »Ich kann gerne im Computer nachsehen und Ihnen die genaue Anzahl sagen.«
    Im letzten Monat hatte der Laden nur zwei Fackeln dieser Marke verkauft. Jason Marshall notierte sich die Daten. »Sie haben nicht zufällig auch die Namen der Kunden?«, fragte er.
    »Nein. Ich kann Ihnen nur sagen, dass beide Male mit Kreditkarte bezahlt wurde.«
    »Wissen Sie das genau?«
    »Ja. Die Kasse hält bei jedem Einkauf fest, ob bar bezahlt wurde oder mit Karte«, erklärte der Chef.
    Jason Marshall fand es höchst unwahrscheinlich, dass Duane junior mit einer Kreditkarte zahlen würde, es sei denn, er hätte sie seinem Vater gestohlen. »Wie ich sehe, haben Sie Überwachungskameras«, sagte er.
    »Die hat doch inzwischen jeder, oder?«
    »Haben Sie noch die Bänder von den Tagen, als Sie die Fackeln verkauft haben?«
    »Das glaube ich kaum«, antwortete der Chef, aber das war gelogen. Er bewahrte sämtliche Bänder ein halbes Jahr lang auf, für den Fall, dass sie noch gebraucht wurden, um Ladendiebe zu verfolgen. Allerdings verspürte er an diesem Tag keine Lust, Videos von mehreren Stunden Länge zu sichten.
    »Wie wär’s, wenn wir mal nachsehen?«, schlug Jason Marshall vor.
    »Ehrlich gesagt hab ich viel zu tun heute. Vielleicht können Sie ja ein andermal vorbeischauen.«
    »Ich hab auch viel zu tun«, sagte Jason Marshall. »Besser, wir sehen gleich nach.«
    Es dauerte dann gar

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