Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See

Titel: Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
Vom Netzwerk:
un trono vicino al sol.«
    Möchte ins Haar eine Krone Dir schlingen,
    Ach, Deinen Thron bis zur Sonne erhöhn! Ach!
    Enricos göttliche Stimme erfüllte die Nacht.
    Ich konnte nicht anders, ich musste vortreten. Lili folgte mir.
    Wir standen vor Maha Rishmi. Und mit dem Ausdruck tiefster Verehrung drückte ich noch einmal meine Nase an die ihre.
    En ricos Stim me schwang sich zu den nächt lichen Höhen empor. Pippin richtete sich auf, das Gesicht tränenüberströmt. Frauen und Männer knieten nieder, die Mannschaften hielten sich an ihren Mützen fest, und der Kapitän hatte die Rechte an sein Herz gedrückt.
    Wie setzten uns rechts und links von ihrem Kopf nieder, während Enrico weiter für die Göttliche sang. Und während seine Huldigung die Nacht füllte, fiel ein Stern vom Himmel. Ein langer glühender Streif durchzog das tiefe Blau des Firmaments, ein goldener Strahl, der sich niederneigte und im Meer verlosch.
    Als die letzen Töne verklungen waren, schlug Pippin selbst die Decke über Maha Rishmi wieder zusammen, und mit stummer Achtung nahmen vier Matrosen sie auf und trugen sie an die Reling.

    »Allez hop«, sagte Pippin leise.
    Und seltsamerweise begannen die Matrosen auf dem Schiff zu summen, zu singen dann, und unter den Klängen von »Rolling home« versank der »machtvolle Lichtstrahl« in den Wellen.

Das Gold medaillon
    Ich war, neben Enricos Auftritt, das Gespräch des Abends.
    »Habt ihr den kleinen Kater gesehen? Welch ein mutiger kleiner Kerl, so mir nichts, dir nichts durch den brennenden Reifen zu springen!«
    »Ja, und das, wo Katzen doch Angst vor Feuer haben!«
    »Die großen wie die klei nen. Üb rigens – ganz kurz hatte ich den Eindruck, dass wirklich ein gigantischer Löwe dort sprang.«
    »Ja, da sagen Sie was. Für einen Moment dachte ich, mich trögen meine Augen.«
    »Überhaupt, dieser Clown, nicht? Er hat es fertig gebracht, dass ich auch die Löwin förmlich sehen konnte.«
    »Ein wahrer Künstler in seinem Fach. Ob er den kleinen Kater auch dressiert hat?«
    »Nein, der gehört nicht zu ihm, mein Lieber. Der streift hier schon die ganze Fahrt über durch die Gänge.
Ich glaube, den hat je mand aus dem Zwischendeck mitgebracht.«
    »Umso bemerkenswerter, sollte man meinen.«
    Sehr bemerkenswert, besonders für mich selbst.
    Wir schlenderten über die Promenade zurück in den prunkvollen Saal. Plötzlich fiel mir auf, dass von Lili keine Ohrenspitze mehr zu sehen war.
    Ich maunzte Janed an.
    Sie sah zu mir runter. Ich maunzte noch mal, mit Bedacht kläglich.
    »Oh. Lili ist weg.« Sie hob mich hoch, was ich schön fand, weil ich nicht nur an ih rem Hals schnuppern konnte, sondern auch einen besseren Überblick hatte. Keine Lili.
    »Mister Cado?«
    »Mademoiselle Janed?«
    Ron drängte sich zu uns.
    »Haben Sie Lili gesehen, die Siamesin?«
    »Oh, ja, die habe ich gesehen. Madame Adèle hat sie sich unter den Arm geklemmt und vermutlich zurück zu ihrer Kabine gebracht. Sie lässt der Katze nicht so viel Freiraum wie Sie Ihrem Pantoufle, Janed.«
    Rattenschwanz und Mäusemist, und ich hatte mich so auf einen schönen Plausch gefreut.
    Ich zappelte auf Janeds Arm, weil ich nach un ten wollte. Lili hinterher, die Tür der Ka bine zusammenbrüllen und mit meinen Pranken dagegendonnern, bis die gerüschte Schnepfe sie wieder freigab.
    Klappte aber nicht mit der Löwengröße. Dafür blieb ich mit der Kral le in dem Gold kettchen an Janeds Hals hängen, und als ich nach unten sprang, riss es.

    Mit einem kleinen Klirren fiel das Medaillon auf den Boden.
    Ron bückte sich, hob es auf, sah es an und erstarrte.
    Ich auch.
    An Lili war nicht mehr zu denken. Ron war weiß wie die Bordwand geworden und sah noch immer auf das kleine Stückchen Gold in seiner Hand.
    Janed war ebenso verdutzt wie ich.
    »Janed?«, fragte Ron heiser. »Janed, wie sind Sie an diesen Anhänger gekommen?«
    Meine Menschenfreundin streckte die Hand danach aus, aber er hielt es weiter fest.
    Inzwischen waren wir al leine auf der Pro menade, die anderen Passagiere hatten sich nach drinnen verzogen.
    »Den habe ich ge funden. Oder besser, Pantoufle hat ihn aus dem Sand gekratzt. Was ist mit Ihnen, Ron? Sie sind ganz blass.«
    Er lehnte an der Wand, so als ob er sich nicht mehr recht auf den Beinen halten konnte.
    »Diese Reise … Ich verstehe das nicht mehr. Welche Geister haben sich aus den Gräbern erhoben?«, murmelte er vor sich hin.
    Meine Janed betrachtete ihn mit Mitleid in ihren Zügen.
    »Ronan Kercado,

Weitere Kostenlose Bücher