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Papa To Go

Papa To Go

Titel: Papa To Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Busemann
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Abschnitt »Das Schlafen: Der müde Schlafberater«, Seite 212.) Folgt der Speisung keine Besserung, würde ich intensiv den nächsten Abschnitt (»Der letzte Schrei?«, Seite 203) studieren.
    Zusammengefasst: Es gibt viele Gründe, warum Babys schreien, doch mitunter ist die Ursache ein Rätsel, das von dir nicht gelöst werden kann, nur ertragen und akzeptiert. Geht das nicht mehr, bist du dazu rein seelisch nicht mehr in der Lage, dann lege den Schreihals ab, sorge dafür, dass er sicher liegt, zum Beispiel im Bett oder im Stubenwagen, und verlasse den Raum. Geh in die Küche und trink ein Glas Wasser. Schau dabei aus dem Fenster und versuche für zwei Minuten irgendwie abzuschalten. Probier es, du musst dich beruhigen, sonst wirst du nicht mehr für einen behutsamen Umgang mit deinem Kind garantieren können, denn das Genervt-Sein sorgt in der nächsten Stufe für Aggression, und diese musst du im Keim ersticken.
    Ist das Schreien nur noch Psychoterror und artet völlig aus, könnt ihr euch Hilfe bei eurer Hebamme, bei städtischen oder örtlichen Beratungsstellen oder Mütterzentren holen.
    Und noch was, unter uns Vater-Tieren und Vorzeigevätern: Als meine Tochter etwa fünf Monate alt war, habe ich als bekennender Spätzünder erst in meinem Tagebuch für mich konstatiert:
    »Das Vatersein ist eine Annäherung an sich selbst. Romy hat in mir ungeahnte, nie bis dahin gelebte Emotionen ausgelöst, die von vollkommener Liebe bis zu ganz ursprünglicher Aggressivität reichen, ich lerne gnadenlose Geduld im Konzert mit dem Einmaleins des Altruismus, fern jeglicher Regenerationsmöglichkeiten. Schicht für Schicht blättert mir das kleine Wesen meine Persönlichkeit auf und ist Spiegel meines Ichs. Dafür bin ich unendlich dankbar, bedenke ich darüber hinaus, wie vielen eine solche Erkenntnis für immer verborgen bleibt.«
    Zugegeben, klingt ein wenig schwülstig, doch das trifft es auf den Punkt!
    Das reicht jetzt aber auch. Vielleicht hilft dir ja dieser von mir formulierte Gedanke beim Akzeptieren des Schreiens deines Kindes. Kannst ja mal darüber nachdenken. Wenn nun aber gar nichts von dir akzeptiert wird und du dir auch keine Gedanken machen willst - dann geht es hier weiter…
Der letzte Schrei? So bekommst du Ruhe in den Karton
    Als Papa stehst du da. Stunden später. Machtlos und immer noch mit dem plärrenden, hochrot angelaufenen Wonneproppen im Arm. Du stehst vor einem Spiegel, blickst dir tief in die blutunterlaufenen Augen und fragst dich: »Was will ES?«
    Die oben genannten Gründe könnten es sein, aber auch ein Wachstumsschub. Und natürlich ist eine wirklich schmerzhafte Erkrankung nicht unbedingt die erste, aber auch eine Option. Sind
die Basics abgeklopft - volle Windel? Hunger? Langeweile? -, dann startet das Beruhigungsprogramm.
    In erster Linie gilt, und das ist immer so im Umgang mit Babys und Kindern: Ruhe bewahren. Nicht hektisch werden und nicht von dem Schreihals emotional negativ anpeitschen lassen. Spende Trost, richte warme und liebe Worte an ihn und streichle das Köpfchen. Nimm dein Baby in die Arme und gib ihm Geborgenheit und Zuneigung - das ist schon mal die halbe Miete! Nun würde ich darauf etwa 15 Minuten verwenden. Wenn es für dich unerträglich ist, steck dir Oropax ins Ohr - habe ich auch gemacht und prompt war ich viel entspannter. Ist nach der Zeit nicht wirklich eine Besserung eingetreten, müssen andere Maßnahmen ergriffen werden.
    Folgende Methoden sind persönlich getestet und für durchaus erfolgreich erachtet worden:

    Musik aufdrehen und tanzen
    Das geht immer. Selbst wenn der Wonneproppen aufgedreht ist, sorgt das Gewippe für eine Beruhigung und führt früher oder später zum Einschlafen. Die Musikauswahl wird er dir mit Anerkennung (Schweigen) oder Protest (noch lauterem Geschrei) quittieren.

    Fliegergriff
    Das Baby liegt bäuchlings auf deinem Unterarm, Arme und Beine hängen wie bei einem schlafenden Murmeltier auf dem Ast links und rechts schlaff herunter, und der Kopf wird vom Übergang Unterarm/Oberarm gestützt. Die Hand hält das Baby zwischen den Beinen fest, so dass es nicht rutschen kann. Diese Position ist herrlich für den Papa, da er somit zumindest einarmig einsatzfähig ist. Für den Säugling ist der Fliegergriff insofern spitze, als
er entblähend wirkt, da ein leichter Druck auf den Bauch ausgelöst wird. Und bequem ist diese Position allemal.

    Gymnastikball
    Auch das kann passieren: Es ist Sonntagnachmittag. Ihr habt geladen zu Kaffee

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