Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels
Ich glaube nicht, dass heute noch etwas geschieht. Ich will mir nur noch einen Moment die Beine vertreten.«
»Wie du meinst«, sagte Lena und betrat das Hotel.
Nils wartete, bis er alleine war, und sah dann in Richtung Burgruine. »Ihr seid irgendwo da oben und ich werde euch erwischen.«
»Wen willst du erwischen?«, fragte eine bekannte Stimme hinter Nils.
Der drehte sich blitzschnell um und sah Sarah auf sich zukommen. »Was machst du denn hier?«, fragte er überrascht.
»Ich sagte doch, dass ich nach Feierabend noch einmal ins Bistro gehe.«
»Es ist spät.«
»Na und? Du bist ja auch noch draußen. Freust du dich etwa nicht, mich zu sehen?«
»Doch, natürlich«, sagte Nils schnell. »Soll ich dich nach Hause begleiten?«
»Wenn du nichts anderes zu tun hast, gerne. Ich muss erst um 10:00 wieder zum Dienst, habe also noch ein paar Stunden Zeit.«
Das Lächeln auf Sarahs Gesicht verriet Nils, dass die junge Frau noch nicht so schnell ans Schlafen denken würde.
22
Nachdem Nils der jungen Frau von dem Fehlschlag und dem Angriff berichtet und ihr erzählt hatte, dass es keine weiteren Spuren gab, war es ihr sehr schnell gelungen, ihn von den Fledermäusen abzulenken. Als er am Morgen zurück ins Hotel ging, war Nils bester Laune. Sein Verhältnis zu Sarah war so herrlich unkompliziert und er fand es im Moment gar nicht so schlimm, dass er und Lena sich offensichtlich noch etwas länger in Königswinter aufhalten mussten.
»Ich habe gerade mit Simon telefoniert«, berichtete Lena ihrem Neffen, als der sie zum Frühstück abholte.
»Was wollte er?«
»Es gibt zwei weitere tote Kühe.«
Nils blieb stehen und schaute seine Tante entsetzt an. »Das kann ja wohl nicht wahr sein. Wir verplempern die halbe Nacht mit dem Peilsender und in der Zwischenzeit überfallen diese Viecher die nächste Herde.«
»Wir hätten das auch anders nicht verhindert«, entgegnete Lena. »Du kannst nicht alle Herden bewachen.«
»Das ist es.«
»Was ist was?«
»Die Herden müssen weg.« Nils sah seine Tante triumphierend an, las aus deren Blick aber, dass sie nicht verstand, was er meinte. »Wir lassen alle Herden in die Ställe bringen«, erklärte er daher. »Bis auf eine kleinere mit zwei bis drei Tieren. Die können wir dann bewachen.«
»So findest du das Versteck der Fledermäuse aber auch nicht.«
»Wir müssen die Fledermäuse dorthin verfolgen. Eine andere Chance haben wir nicht.«
»Das mag sein«, stimmte Lena ihrem Neffen zu. »Wie willst du aber den Bauern erklären, dass sie ihre Tiere von der Weide nehmen sollen?«
»Wir berufen eine Versammlung ein. Die Menschen haben Angst und diejenigen, die bereits von den Blutsaugern heimgesucht wurden, hatten nicht unwesentliche Verluste. Sie werden froh sein, dass etwas passiert und unserem Plan zustimmen.«
»Es wäre eine Möglichkeit, in der Sache weiterzukommen«, sagte Lena schließlich. »Ich rufe Simon an, die Polizei soll die Versammlung für heute um 17:00 Uhr einberufen.«
»Bekommt der das so schnell hin?«
»Das ist nicht unser Problem. So viele Landwirte gibt es hier in der Gegend auch nicht, dass es zu viel verlangt wäre, wenn die Polizeibeamten einen nach dem anderen anrufen.«
»Einverstanden!« Nils dachte an Sarah. Sicher würde ihr es nicht gefallen, wenn er sich eine weitere Nacht um die Ohren schlug, was er aber musste, wenn er die Herde bewachen wollte. Er nahm sich vor, die junge Frau zu informieren, sobald sie ihren Dienst antrat. Vielleicht konnte sie ja während ihrer Mittagspause etwas essen gehen. Bis zur Versammlung konnten er und Lena ohnehin nicht viel tun. Da konnte er sich in der Zwischenzeit genauso gut den schönen Dingen des Lebens widmen.
23
»Sie wollen also, dass wir unsere verbliebenen Kühe auch noch opfern?«, regte sich einer der Bauern auf, nachdem Lena ihren
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