Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels
Vorschlag vorgetragen hatte.
Etwa dreißig Landwirte waren ihrer Einladung gefolgt und in den Bürgersaal im Rathaus gekommen. Neben den beiden Paraforce-Agenten waren außerdem Eduard König und Georg Suttler anwesend. Der Bürgermeister hatte sich entschuldigt und auch keinen offiziellen Vertreter der Stadt geschickt. So hatte Lena die Sache in die Hand genommen, die Anwesenden begrüßt und vorgeschlagen, bis auf eine Herde alle anderen Kühe in den Ställen unterzubringen.
»Wenn ich Frau Sommer richtig verstanden habe, will sie die Tiere eher schützen«, stellte sich Suttler auf Lenas Seite.
»Das ist bisher ja prima gelungen«, entgegnete der Mann.
»Das ist nicht fair, Karl«, sagte Suttler. »Du darfst nicht vergessen, dass Frau Sommer und ihr Neffe erst hergekommen sind, als die Polizei mit den Fällen nicht weiter kam. Wenn wir nichts tun, wird es immer wieder Angriffe auf eure Herden geben. Da ist es doch besser, wenn ihr eine kleine Herde als Köder auf der Weide stehen lasst. Herr Sommer wird bei den Tieren bleiben und aufpassen, dass nichts geschieht.«
»Der Jagdpächter hat recht«, sagte einer der Männer schließlich. »Diese schändlichen Tiermorde müssen aufhören. Ich hätte meine Kühe nach den neuerlichen Vorfällen auch in den Stall gebracht, wenn wir uns heute nicht hier getroffen hätten.«
»Wir wissen ja noch nicht einmal, wer oder was die Herden überfallen hat«, meldete sich ein weiterer Landwirt zu Wort.
»Um das herauszufinden, sind wir hier«, erklärte Nils. Er hatte vorher mit Lena und Suttler besprochen, dass sie den Anwesenden nichts von den Fledermäusen sagen wollten. Die Gefahr, dass ihnen die Männer nicht glaubten und diese Theorie als Unsinn abtaten, war zu groß. Dann wären sie sicher nicht mehr bereit, auf die Vorschläge der Ermittler einzugehen.
Im Saal wurde es unruhig. Nils sah zu, wie die Landwirte in kleinen Gruppen über den Vorschlag diskutierten. Zunächst schienen sich die Meinungen der Männer die Waage zu halten, dann gewannen Lenas Fürsprecher jedoch die Überhand. Zumindest waren alle bereit, ihr Vieh von den Weiden zu nehmen, bis die Sache ausgestanden war.
»Jetzt brauchen wir nur noch einen Freiwilligen, der seine Tiere im Freien lässt«, sagte Lena schließlich.
»Ich sehe das nicht ein«, meldete sich Karl wieder zu Wort. »Ich habe in den letzten Wochen die meisten Tiere verloren und kann mir keine weiteren Ausfälle leisten.«
»Das ist sicher richtig«, stimmte Suttler, der sich für Lena und Nils bei der Versammlung als nützliche Hilfe erwiesen hatte, dem Landwirt zu. »Dennoch müssen wir etwas tun. Wir können die Herde ja von mehreren Höfen zusammenstellen.«
»Der Vorschlag ist gut«, sagte einer der Männer. »Wenn jeder eines seiner ältesten Tiere nimmt, ist der Verlust sicher kleiner, als wenn jeder sein eigenes Ding macht. Wir müssen jetzt zusammenhalten.«
»Wie Herr Suttler bereits erwähnte, werde ich bei den Tieren bleiben«, mischte sich Nils ein. »Ich kann nicht versprechen, dass keiner Kuh etwas passiert, aber ich werde alles daransetzen, einen weiteren Angriff abzuwehren.«
»Dann wollen wir mal hoffen, dass sie sich damit nicht übernehmen«, sagte Karl verächtlich. Da er selbst aber nicht gebeten wurde, eines seiner Tiere zur Verfügung zu stellen, stimmte er dem Plan zu.
Nach einigem Hin und Her fanden sich elf Landwirte, die bereit waren, jeweils eines ihrer Rinder abzugeben. Da Nils nach wie vor davon überzeugt war, dass sich die Fledermäuse am Hang des Drachenfelsens versteckten, schlug er vor, eine Weide in der Nähe des Berges auszuwählen.
24
Erneut saß Nils alleine in der Dunkelheit und beobachtete mit dem Nachtsichtgerät die Umgebung. Diesmal
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