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Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Titel: Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Olbrich
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an der­ar­ti­ge Schau­er­mär­chen. Sie lieb­te die Ab­ge­schie­den­heit und woll­te sich von den Stra­pa­zen der ver­gan­ge­nen Se­mes­ter er­ho­len. Es dau­er­te nicht lan­ge, bis sie merk­te, dass in dem al­ten Ge­mäu­er et­was nicht stimm­te. Zu­nächst war nur ein nächt­li­ches Heu­len zu hö­ren, das sie aber zu­nächst dem Wind zu­schrieb. Dann drang ein fer­nes Schrei­en an ihre Oh­ren, das aus den Ge­wöl­ben der Burg zu kom­men schien.
    Das Ver­wal­ter­ehe­paar woll­te dies als Hirn­ge­spinst ab­tun. Als Lena aber wei­ter­hin be­haup­te­te, dass sie et­was ge­hört hat­te, be­rich­te­ten die bei­den ihr, dass es sich um den Geist ei­ner Ba­ro­nin han­del­te, die vor drei­hun­dert Jah­ren dort ge­lebt habe. Der Le­gen­de nach habe sie meh­re­re Men­schen er­mor­det und sei zur Stra­fe in den Ver­lie­sen le­ben­dig ein­ge­mau­ert wor­den. Lena blieb skep­tisch und er­klär­te den bei­den, dass es für al­les eine na­tür­li­che Er­klä­rung ge­ben müs­se.
    Als sie schließ­lich in der Nacht das Ge­fühl hat­te, be­droht zu wer­den und kaum noch Luft be­kam, rief sie ih­ren Nef­fen an, der so­fort nach Schott­land reis­te. Ge­mein­sam un­ter­such­ten sie den Kel­ler der Burg und fan­den schließ­lich ei­nen ge­hei­men Gang. Die­ser führ­te sie zum Ver­lies, in dem die Ba­ro­nin ein­ge­mau­ert wor­den war. Nils ge­lang es, ein Loch in die Wand zu schla­gen, durch das sie in die Kam­mer stie­gen. Dort fan­den sie das Ske­lett zwi­schen ein paar ver­faul­ten Holz­res­ten. Durch ei­nen schma­len Ritz in der Mau­er ge­lang­te Luft in das Ver­lies. Lena hat­te das Ge­fühl, ei­nen kal­ten Hauch zu spü­ren, dann war eine Stim­me zu hö­ren. Die Ba­ro­nin be­dank­te sich für die Ret­tung ih­rer See­le und ver­schwand end­gül­tig.
    Seit die­sem Tag wuss­ten Lena und Nils Som­mer, dass es pa­ra­nor­ma­le Phä­no­me­ne gab. Auf ei­nem Kon­gress in Pa­ris lern­te Lena Jac­ques Bap­tis­te ken­nen. Durch ihn ge­lang­te sie zu Pa­ra­force und nahm ih­ren Nef­fen gleich mit. Mag­da­le­na Som­mer wur­de wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin und Nils ab­sol­vier­te in den Staa­ten eine sechs­mo­na­ti­ge Aus­bil­dung zu ei­nem Agen­ten der Ein­heit. Nach sei­nem Abi­tur hat­te er da­vor vier Jah­re bei der Bun­des­wehr zu­ge­bracht und oh­ne­hin über­legt, wie sei­ne wei­te­re be­ruf­li­che Zu­kunft aus­se­hen konn­te. Ge­gen den Wil­len sei­ner El­tern, die ih­ren Sohn lie­ber als Me­di­zin- oder Ju­ra­stu­dent ge­se­hen hät­ten, zog er zu sei­ner Tan­te und bil­de­te mit ihr eine klei­ne Pa­ra­force-Ein­heit.
    Die bei­den ar­bei­te­ten mit den höchs­ten Stel­len der Re­gie­rung zu­sam­men und mach­ten sich dort sehr schnell ei­nen Na­men. Zwar wur­den sie von den zustän­di­gen Be­hör­den oft be­lä­chelt, wenn sie ei­nen Fall über­nah­men; es hat­te bis­her aber kein Rät­sel ge­ge­ben, das sie nicht hat­ten lö­sen kön­nen.
    Nils lä­chel­te, als er da­ran dach­te, wie sei­ne Mut­ter ihn da­von über­zeu­gen woll­te, dass er eine ver­nünf­ti­ge Aus­bil­dung ma­chen müs­se. Sein Va­ter hat­te ihm so­gar vor­ge­wor­fen, dass er sein Le­ben weg­wer­fe, wenn er sich auf »die ver­rück­ten Ideen sei­ner Tan­te« ein­lie­ße. Ge­än­dert hat­te das aber nichts. Nils war glück­lich mit sei­nem Le­ben und hat­te sei­ne Ent­schei­dun­gen nie be­reut.
    Mitt­ler­wei­le hat­te sich der Platz vor der Ru­i­ne der Dra­chen­burg ge­leert. Auch wenn die Son­ne längst un­ter­ge­gan­gen war, sorg­te der Voll­mond da­für, dass er sei­ne Um­ge­bung er­ken­nen konn­te. Trotz­dem nahm Nils die Da­ten­bril­le mit dem Nacht­sicht­ge­rät aus dem Ruck­sack. Er ging zur Platt­form und ließ den Blick über den Rhein und das Tal schwei­fen. Et­was Un­ge­wöhn­li­ches sah er nicht. Er um­run­de­te die Ru­i­ne alle fünf­zehn Mi­nu­ten und such­te die Um­ge­bung da­bei mit dem Nacht­sicht­ge­rät ab.
    Plötz­lich hör­te der Pa­ra­force-Agent ein Ge­räusch aus dem Wald un­ter sich. So lei­se wie mög­lich ver­ließ er den Platz auf der Aus­sichts­platt­form und klet­ter­te auf die Ru­i­ne, um sich vor mög­li­chen Be­su­chern zu

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