Paraforce 7 - Ex Sciente Lux
Zudem glaube ich, dass Ihr Operator sehr wohl einen kurzen Blick ...«
»Miss Stewart. Sollte es interessant für uns werden, beschäftigen wir uns damit. Ich wünsche Ihnen gute Besserung und alles Gute!«
Damit legt er auf.
Ich starre das Handy an. Derart abgefertigt wurde ich schon lange nicht mehr!
Was sagte Baptiste? Wenn wir etwas für dich tun können, lass es uns wissen ... Ich wähle wieder, diesmal die Nummer meines ... ehemaligen … Chefs.
»Laura! Wie geht es dir? Ich hörte von Jane, dass du außer Lebensgefahr bist!«
»Wenn mich nicht gerade Handlanger von ESL in die Luft sprengen wollen ...«
»Bitte?«, fragt er erstaunt.
»Ruf mal die aktuellen Fälle von London auf.«
Er kommt meiner Aufforderung nach. Es dauert einen Moment, denn er liest den Bericht.
»Die Kollegen haben den Fall abgeschlossen. Das ging aber schnell. Nun ja, die Schuldigen sind tot, die Schlussfolgerungen stimmig.«
»Ja, aber darum geht es nicht.« Ich erzähle ihm von dem, was wir belauscht haben. Anschließend frage ich ihn, ob Jane ein paar Minuten entbehren könnte.
»Du willst mehr über das Haus und die Stätte erfahren, hm?«, fragt er.
»Ja. Nicht nur, weil Hoffnung für mich besteht. Das ist das zweite Mal, dass dieses Haus in einen unserer Fälle involviert ist.«
»Ich stelle dich durch; sie und Ximena sind ohnehin im Büro.«
»Wie macht sich mein Schützling?«
»Bestens. Du hattest den richtigen Riecher.« Er zögert. »Du wusstest, dass du eines Tages einen Ersatz für dich benötigen würdest, oder? Darum Ximena ...«
»Ich ahnte es. Meine Infektion wehrte sich gegen alle Versuche, sie einzudämmen. Also dachte ich, es könne nicht schaden, selbst jemanden einzuarbeiten.«
»Das macht gute Agenten aus, Commander.«
»Group Captain!«
»Bitte?«
»Wie üblich wurde ich mit der Versetzung in den Ruhestand um eine Stufe befördert; ich bin nun Group Captain.« Ich zögere kurz. »Bald kannst du mich aber auch Lady nennen – sie wollen mir das Großkreuz verleihen.«
»Lass es dir nicht zu Kopf steigen, Lady!« Wir lachen, ehe er mich mit Jane verbindet.
»Laura!«, schreit mir meine Freundin ins Ohr. »Endlich meldest du dich. Du solltest häufiger anrufen.«
Ich verspreche es und komme zum Grund meines Anrufs.
»Soll ich es dienstlich laufen lassen, oder eher ... privat?«, fragt sie vorsichtig.
»Dienstlich; mit Kopie an die Kollegen in London. Sollen sie nur sehen, dass ich noch nicht völlig ausgemustert und zum Alteisen gelegt wurde.«
II
Das Haus wurde 1879 von Allan Ricks erbaut, ein späteres Mitglied des Hermetic Order of the Golden Dawn .
Der Notar, der den Grundbucheintrag vornahm, notierte jedoch, dass Ricks merkwürdige Worte gesagt habe. So sei er überzeugt, dass dieser Grund eine sehr starke Magie enthalte, stärker noch als Twelve Hides. Zudem gab er an, um ein Geheimnis zu wissen , welches sich an diesem Ort befände.
Allan Ricks selbst stammte aus Glastonbury, hatte in Cambridge studiert und eine Weile in London als Anwalt gearbeitet, ehe er sich auf sein Anwesen in Peterborough zurückzog.
Es heißt, es habe in dem Haus immer mal wieder Rituale des Ordens gegeben, aber dies ist nicht belegt.
Ricks starb 1912; es heißt, er habe sich in dem Haus das Leben genommen. Sein Butler fand ihn in der Bibliothek; Ricks hatte sich erhängt. Die Polizei ermittelte kurz, fand aber keine Anhaltspunkte für Mord.
Anschließend stand das Haus eine Weile leer, ehe es von Rita Levesque erworben wurde. Sie war ebenfalls eine Weile Mitglied beim Hermetic Order gewesen, gründete in dem Haus jedoch die Loge der Alten Magie . Es ging vor allem um Sex, Drogen und Visionen . Angeblich war Aleister Crowley ein gern gesehener Gast, auch wenn er sich nicht dieser Loge anschloss.
Rita Levesque starb 1975 im Alter von 84 Jahren. Auch sie fand man erhängt in der Bibliothek!
Das Haus stand leer und verfiel zunehmend, ehe es von Professor Ernest Wilshire erworben wurde. Er renovierte es, blieb aber nicht lange, da es ihm unheimlich zumute wurde , wann immer er in den Keller ging. Er verkaufte es an einen Kollegen – Professor Stewart, nachdem ihm dieser mehrfach Angebote unterbreitet hatte und sich mit einem Nein nicht zufrieden zu geben schien.
Nach dem Tod des Professors fiel das Haus an dessen Tochter als Alleinerbin – Group Captain Laura Stewart ... :-)
Anhang: Lebensdaten der hier aufgeführten Personen!
Kurz, prägnant und informativ – so wie stets, wenn Jane einen Bericht
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