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Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Titel: Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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Gleichzeitig schien er wahllos aus verschiedensten Teilen zusammengezimmert worden zu sein, sodass es für Tom unmöglich war festzustellen, welches Fabrikat da vor ihm stand.
    Der altersschwach erscheinende Militärhubschrauber, der Carson soeben ausgespuckt hatte, erhob sich knatternd vom Landefeld. Er hatte ihn vom Henri Coandă-Aeroport in Bukarest hierher gebracht.
    Tom zog instinktiv den Kopf ein und folgte der Paraforce-Verbindungsfrau (oder hieß es Verbindungsperson?). Das schulterlange kupferfarbene Haar Milenas, die sich ihm mit einem rustikalen Handschlag vorgestellt hatte, flatterte im aufkommenden Turbinensturm des Hubschraubers. Der Pilot jagte die Maschine direkt über sie hinweg, um sogleich südöstlichen Kurs einzuschlagen und im Dämmerlicht dieses überaus trüben Tages zu verschwinden.
    Am Geländewagen angekommen, fackelte Milena nicht lange. Sie nahm Tom kurz entschlossen seine Reisetasche ab und bugsierte sie auf den Rücksitz. Den länglichen Koffer, den Tom ebenfalls mit sich führte, versuchte sie ihm nicht abzunehmen. Es schien offensichtlich, dass dies ein Behältnis für seine spezielle Ausrüstung war und von so etwas trennte sich kein Profi.
    Das wusste eine Frau wie Milena. Tom hatte während des Fluges nach Bukarest ihr Dossier durchgearbeitet. Sie war jahrelang für verschiedene Geheimdienste tätig gewesen und verfügte über umfangreiche Kenntnisse sowohl im Innen- als auch im Außendienst.
    Tatsächlich stand ihr Name auf der Liste für einen festen Posten bei der Paraforce.
    »Haben Sie Hunger? Oder Durst?«
    Tom schüttelte den Kopf.
    »Benötigen Sie eine Pause, bevor wir nach Kadesti aufbrechen?«
    »Nein. Ich würde es sogar vorziehen, wenn wir keine Zeit vergeuden und gleich losfahren. Wir können uns unterwegs genauer austauschen.«
    Milena Radescu lächelte. Sie entblößte ein ebenmäßiges und kräftiges Gebiss. »Nicht nur attraktiv, sondern auch voller Tatendrang. So mag ich es.«
    Tom blieb vor der Beifahrertür stehen und musterte sie fragend. »Was meinten Sie?«
    » Du meine Güte, Tom. Sie steht auf dich. Wenn du mit ihr ein Schäferstündchen einlegen wolltest, bevor ihr nach Kadesti fahrt, hätte sie garantiert nichts dagegen. « Huffs’ Stimme erklang im Ohrstecker seines Mikro-Headsets, das nur von geschulten Blicken wahrgenommen werden konnte. Toms Operator war in New York geblieben und hielt über eine nahezu unmöglich anzuzapfende Satellitenverbindung Kontakt zu ihm.
    Am liebsten hätte er die Gothik-Anhängerin am anderen Ende der Leitung zur Ordnung gemahnt, doch er wollte diesen verborgenen Trumpf nicht gerne ausspielen. Nicht einmal vor einer Verbündeten wie Milena Radescu. Man konnte nie wissen, ob es sich nicht bezahlt machen würde, wenn man ein paar Geheimnisse in der Hinterhand behielt.
    Also unterließ er es, Huffs zu rügen. Die allerdings kam nun richtig in Fahrt.
    »Ich würde sogar sagen, wenn du ihr ein entsprechendes Angebot machen würdest, würde sie dich damit überraschen, dass sie irgendwo bereits ein Hotelzimmer gebucht hat.«
    Tom räusperte sich laut, in der Hoffnung, dass Huffs merkte, dass ihr Gequatsche störte.
    »Ich mag es, wenn Männer keine Trägheit vorschützen.«
    Der Paraforce-Agent fuhr mit seinem Zeigefinger zwischen Hals und Jackenkragen, gerade so, als würde es ihm dort zu eng werden. »Haben Sie mit der Polizei von Kadesti telefoniert und uns angemeldet?«
    Milena nickte.
    »Ja! Allerdings besteht die Ordnungsmacht dort aus lediglich vier Beamten, von denen einer zurzeit auch noch erkrankt ist und mit Fieber im Bett liegt. Trotzdem erwartet man uns.« Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf.
    »Eines verstehe ich allerdings nicht. Wieso wird Paraforce aktiv, nur weil in diesem Ort ein Mann verschwunden ist? Als einziger Anhaltspunkt für einen Einsatz erscheint mir das doch ein wenig zu dünn!«
    Tom lehnte sich gegen den Geländewagen und vergrub seine Hände in den Jackentaschen.
    »An sich würde ich Ihnen recht geben, Milena. In diesem Fall kommen jedoch einige bedeutende Faktoren zusammen. Zum einen sind während der letzten zwei Wochen insgesamt sechs Menschen aus verschiedenen Ortschaften nicht weit von Kadesti entfernt verschwunden. Der entscheidende Punkt jedoch ist, dass unsere Computer einen Querverweis entdeckt haben. Vor über siebzig Jahren geschahen in Kadesti und einigen seiner nahegelegenen Nachbarorte schreckliche Dinge, die auf das Treiben eines gefährlichen Hexers

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