Parallelgeschichten
die Stirn an den Stamm, ebenso den schweren, unten zugespitzten Eichenholzpfahl, womit auch die anderen beiden Gestalten bewaffnet waren.
Diese beiden verkrochen sich sogleich hinter der Dörre.
Die mit Schaufeln, Gabeln, Spaten ausgerüsteten Menschen auf dem Platz, die Frauen mit turbanartigen Tüchern und in Stiefeln, die Mädchen in schwarzen Filzmänteln, die schlotternden, großäugigen Jungen in den Joppen ihrer Väter, die tatbereiten alten Frauen in ihren abgetragenen Pelzen, knirschende, quietschende Schubkarren schiebend, wollten sich gerade zum Nordwall aufmachen, als über ihnen in der Höhe die Glocke erklang.
So kurz, dass sie, noch bevor sie alle zu reden aufhörten und stehen blieben, schon wieder verstummte.
Der Religionslehrer hatte nur kurz mit dem Klöppel gegen den erhaben schweren, grünspanüberzogenen Glockenkörper geschlagen und ihn gleich wieder angehalten.
Das war das verabredete Zeichen.
Er war mit dem Pissen noch nicht fertig, er pisste lange, mühevoll, blutig, es schmerzte, er stöhnte leise, als in der Ferne die Glocke ertönte und ein Mann in seiner langen Jägerunterhose, an der ein paar Knöpfe offen standen, aus dem Haus trat. In der einen Hand hatte er zwei leere Emaille-Eimer, in der anderen ein Beil und einen leeren Holzkorb. Auch das gestreifte Hemd auf der Brust stand offen, dafür trug er schwere Filzstiefel. Er tat, als prüfe er das Wetter, den Himmel, die Weite, in Wahrheit schaute er sich verstohlen um. Warum einer, der was zum Anziehen hatte, es nicht anzog, das verstand keiner von den dreien. Bestimmt hatte der eine Jacke, einen Mantel, und die würden sie ihm wegnehmen.
Das, wovor der Mann Angst hatte, wäre von der anderen Seite gekommen. Daher horchte er nach jener Richtung, bevor er sich zum Brunnen aufmachte.
Der Hosenschlitz stand seit dem Vorabend offen, als es ihm vor dem Kamin immer wärmer geworden war, er sich hingefläzt und, an Dörrpflaumen kauend, seinen Schwanz aus der langen Unterhose hervorgeholt hatte. Er roch stark, wegen der Evakuierung war das Mannschaftsbad nicht mehr beheizt worden. Der Mann musste ihn lange bearbeiten, bis die Lust seine Beklemmung etwas lockerte und er einen handfesten Steifen bekam. Er spuckte in die Handfläche, verstrich die von den Pflaumen süße Spucke auf der Eichel, machte sie für seine harte Hand noch empfänglicher. Da lief es wie geschmiert. Er leckte sich den Geschmack seines Schwanzes von der Hand, der starke Arschgeruch störte ihn nicht. Aber er wagte es noch nicht, sich ins Loch zu greifen. Ein bisschen fürchtete er immer, auf weiche Scheiße zu stoßen, obwohl sein Dickdarm selten unsauber blieb. Vom Feuer war es so hell, dass er seinen Schwanz vor den Flammen dunkel aufragen, die violette Knospe aufgehen und sich unter den Hautfalten wieder schließen sah, aber so hell war es nicht, dass er sich schämen musste. Auf diese Art konnte er schön sachte vorgehen. Er brauchte nichts zu übereilen. Wenn er trocken wurde, spuckte er wieder drauf, aber die Erregung hatte schon den Vorerguss, das
liquidum seminale
, die seminale Hodenabsonderung durch die breite Öffnung des Harnleiters gepresst, wodurch die Sache glitschig wurde und die Lust schärfer. Mit der Fingerspitze konnte er ein wenig in den Harnleiter hineinpiksen, was schauderhaft wehtat, aber die Lust erhöhte.
Mit seinem Schwanz durfte er zufrieden sein.
Er hatte eine schöne Krümmung. Es gibt zwar Frauen, bei denen, wie zum Beispiel bei seiner eigenen Frau, die Klitoris weiter oben ist als beim Durchschnitt.
Das machte nichts. So konnte er sich wenigstens jedes Mal bestätigen, dass er auch damit fertigwurde.
Auf diese Weise fuhrwerkten sie miteinander.
Mit ihr fertigwerden musste er wohl, damit nicht alles auseinanderfiel. Dass ihr ein halbes Jahr lang nicht in den Sinn gekommen war, die Mädchen oder sonst jemanden die Gitter des Dörrhauses reinigen zu lassen, Herrgottsakrament, so was schluckte er doch nur mit Mühe. Vor seiner Heirat hätte er nie gedacht, dass das so war. Obwohl die älteren Männer immer grinsend gesagt hatten, heirate bloß nie, Junge. Wenn er sich auf ein Abenteuer einließ, war es aber schon schön, dank der ehelichen Erfahrung mit den anderen Frauen leichtes Spiel zu haben. Von seiner Frau hatten die Mädchen ihre Trägheit, von wem denn sonst. Wenn er sie sich so anguckte, sah er aber, dass ihr Kitzler schön tief steckte, zwischen großen, prallen Schamlippen. Vielleicht hatte er sich in dieses verfluchte
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