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Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Titel: Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gregory Browne
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offenbar witzig, denn alle lachten. Blackburn überlegte noch, worin genau der Witz bestanden hatte, da schob Soren schon seinen Stuhl zurück und erhob sich. »Ganz zu Ihren Diensten, Officer. Ich könnte ohnehin mal eine rauchen.«
    Blackburn wies auf die Tür. »Nach Ihnen.«
    43
    Nachdem sie die Situation erfasst hatte, schaltete Lisa augenblicklich auf Aufwisch-Modus um.
    Schon zigmal hatte Tolan sie in den Jahren, die sie sich kannten, so erlebt, ganz gleich mit welcher Krise sie sich konfrontiert sah. Zu Hause. In der Klinik. Zunächst war sie geschockt, dann atmete sie tief durch und ging an die Arbeit, dermaßen auf einen Punkt konzentriert, dass man glauben konnte, alles andere um sie herum existiere nicht mehr.
    Einmal hatte er sie danach gefragt, und sie hatte geantwortet, sie habe schon immer die Fähigkeit besessen, sich emotional aus einer Situation herauszuziehen. Sich einzig und allein auf die Aufgabe zu konzentrieren, die erledigt werden musste, und sich den Nervenzusammenbruch für später aufzusparen.
    Doch was sie nun vor sich hatte, war keine leichte Aufgabe. In ihrer Dusche saß eine Tote. Aufgeschlitzt. Und ihr fehlte das linke Ohr.
    Noch immer hatte Tolan die volle Tragweite der Situation nicht ganz erfasst. Er wusste, dass er ebenfalls unter Schock stand und es eine Weile dauern würde, bis die Taubheit, die sich in seinem Körper ausgebreitet hatte, nachlassen würde. Er vermutete, Lisa ging es genauso. Im Moment bestand seine einzige Sorge darin, ob er sie wohl davon überzeugen konnte, dass er kein Mörder war.
    »Ich habe das nicht getan«, sagte er. »Ich war das nicht!«
    Lisa ignorierte ihn und ging an ihm vorbei ins Badezimmer. Mit starrer, ausdrucksloser Miene drehte sie das Wasser ab und wandte sich dann zu Tolan um.
    »Hol die Bettdecke«, sagte sie.
    Tolan zögerte. »Wir müssen die Polizei rufen. Ruf Blackburn an!«
    Sie warf einen Blick auf sein Hemd. »Wenn wir die Polizei rufen, wirst du den Rest deines Lebens im Gefängnis verbringen.«
    »Ich habe das nicht getan!«
    »Bedaure, Michael, aber genau danach sieht es aus. Jetzt hol die Bettdecke!«
    Tolan widersprach nicht. Er ging zum Bett und streifte die Tagesdecke ab, während Lisa das Medizinschränkchen durchwühlte. Als er wieder im Badezimmer erschien, trug sie Latexhandschuhe. Sie nahm ihm die Bettdecke ab und reichte ihm auch ein Paar Handschuhe.
    »Zieh die über!«
    Er tat es, und sie breitete die Tagesdecke auf den Fliesen aus. Dann versuchte sie, Sue Carmodys Eingeweide wieder in die Bauchhöhle zu stecken. Abermals überkam Tolan eine Welle der Übelkeit. Er war Arzt, und selbstverständlich hatte er im Verlauf seiner Karriere Schreckliches gesehen, doch etwas an der nüchternen Art, wie Lisa zu Werke ging, verursachte ihm Brechreiz.
    Er sah in Sue Carmodys leblose Augen und musste unwillkürlich daran denken, wie aufgeregt sie noch wenige Stunden zuvor gewesen war, nachdem er von Vincents Anrufen erzählt hatte. Ihn überfiel eine tiefe Traurigkeit, gegen die er sich kaum wehren konnte. Lisa dagegen handelte vollkommen rational.
    »Nimm ihre Beine!«, befahl sie.
    »Aber Lisa, das können wir doch nicht tun!«
    »Uns bleibt wohl nichts anderes übrig.«
    »Warum setzt du dein Leben aufs Spiel, deinen Beruf …«
    »Herrgott noch mal, Michael! Wir kennen uns jetzt seit fünfzehn Jahren, und du weißt immer noch nicht, wie ich ticke? Das ist meine Art, etwas zu tun. Ich regle alles. Ich kümmere mich um dich. Das habe ich immer getan, und ich werde es weiterhin tun. Und jetzt halt den Mund und nimm ihre Beine!«
    »Das bringt uns in die Hölle«, sagte er.
    »Besser als ins Gefängnis.«
    Trotz seines Protests wusste Tolan, dass sie recht hatte. Niemand würde ihm glauben, dass all das nicht sein Werk war. Er hatte den Eindruck, nicht einmal Lisa glaubte ihm.
    Er bückte sich und griff nach Sue Carmodys nassen Knöcheln. Er gab sich Mühe, nicht auf die klaffende Wunde zu starren, und wartete, bis Lisa die Tote an den Handgelenken hochhob. Dann half er ihr, sie auf die Decke zu legen.
    »Ich will, dass du mir glaubst, Lisa. Ich habe sie nicht getötet.«
    »Für die Polizei wird das aber ganz anders aussehen.«
    »Vielleicht, aber ich war es nicht. Es war Vincent. Die Leiche, das Blut auf meinem Hemd … Er will mir eine Falle stellen.«
    Sie ließ Carmodys Arme los und sah ihn an. »Vincent? Wovon redest du da?«
    »Die verrückten Anrufe von heute Morgen. Die mich so aus der Fassung gebracht haben. Da wollte

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