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Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Titel: Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gregory Browne
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entgegen.
    Hogan leuchtete mit der Taschenlampe in den Wagen von Tolans Freundin, einem nagelneuen silbernen BMW, der in der Einfahrt stand. Kat drückte noch einmal auf die Türklingel.
    Sie wussten, die Freundin war zu Hause. Eine halbe Stunde, nachdem sie am Ende der Straße Posten bezogen hatten, beobachteten sie, wie sie das Haus betrat. Was dort drinnen so lange dauerte, konnte sich Kat nicht erklären.
    Gerade als sie abermals klingeln wollte, öffnete sich die Tür einen Spalt weit, und eine attraktive Frau Anfang dreißig spähte heraus. Sie hatte nasses Haar und trug einen Bademantel. Sie war wohl unter der Dusche gewesen. Was Kat daran erinnerte, dass sie selbst noch nicht geduscht hatte. Plötzlich fühlte sie sich ziemlich schmierig.
    »Lisa Paymer?«
    »Ja?«
    »Entschuldigen Sie die Störung, Ma'am, wir kommen wegen Dr. Michael Tolan.«
    Paymer wirkte bestürzt, sie öffnete die Tür ein Stückchen weiter. »Mein Gott, ist er verletzt?«
    Kat war über diese Frage leicht irritiert. »Nein, Ma'am, darum geht es nicht. Wir suchen ihn, das ist alles. Wir hatten gehofft, ihn hier anzutreffen.«
    »Hier?«, sagte Paymer. »Ich habe ihn heute Morgen zum letzten Mal gesehen.«
    »In der Klinik?«
    »Ja, ich habe versucht, ihn anzurufen, aber er meldet sich nicht. Ich bin ganz krank vor Sorge. Warum suchen Sie nach ihm? Ist er in Schwierigkeiten?«
    »Ich fürchte, darauf habe ich keine Antwort. Haben Sie etwas dagegen, dass wir hereinkommen und uns einmal umsehen?«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, er ist nicht hier.«
    »Es handelt sich lediglich um eine Formalität«, sagte Kat. »Gehört zu unserer Arbeit.«
    Paymer zögerte und winkte sie dann herein. »Kommen Sie.«
    Kat nickte Hogan zu. Sie betraten einen hübschen Wohnraum mit Orientteppichen und Möbeln in gebrochenem Weiß. Es sah aus wie auf einem Foto in einer Wohnzeitschrift. Hogan und sie sahen sich flüchtig um. Hogan warf einen Blick in die Küche und ging einen kurzen Flur entlang, der offenbar zu einem Gästezimmer führte. Kat schaute die Treppe hinauf, doch sie beschloss, sich nicht die Mühe zu machen, nach oben zu gehen. Paymer schien wirklich überrascht, dass sie nach Tolan suchten, und die Tatsache, dass sie sich mit der Durchsuchung des Hauses einverstanden erklärt hatte, war ein Zeichen dafür, dass sie nichts zu verbergen hatte.
    Einen Moment später kam Hogan zurück. An seinem Gesichtsausdruck erkannte Kat, dass er das Ganze ebenso für Zeitverschwendung hielt wie sie selbst.
    Sie wechselten einen Blick und gingen zurück zur Tür. »Tut mir leid, dass wir Sie gestört haben, Ma'am.«
    »Wollen Sie sich nicht auch oben umsehen?«
    »Ich glaube, das brauchen wir nicht«, sagte Kat. »Verzeihen Sie die Störung.«
    Als sie hinausgehen wollten, sagte Paymer: »Warten Sie!«
    Kat drehte sich um und sah, wie sie ihre Handtasche durchwühlte, die auf einem kleinen Tischchen stand. Sie gab Kat eine Visitenkarte.
    »Wenn Sie ihn finden, rufen Sie mich bitte sofort an. Hier meine Festnetz- und meine Handynummer.«
    Kat betrachtete die Visitenkarte, nickte und steckte sie in ihre Hemdtasche.
    »Einen schönen Abend noch«, sagte sie und ging hinaus.
    Nachdem die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, flüsterte Hogan: »Sollte ich mal ins Krankenhaus müssen, gibt es da hoffentlich solche wie sie.«
    »Sei still, du Idiot! Sie könnte dich hören.«
    Hogan winkte ab, und sie gingen über die Einfahrt zurück zu ihrem Streifenwagen. »An so etwas hat sie sich bestimmt schon gewöhnt. Aber ich wette, sie hat das Haus nicht von dem Geld gekauft, das sie damit verdient, hinter irgendwelchen Irren aufzuwischen.«
    Kat nickte zustimmend. »Wahrscheinlich ist sie Daddys kleines reiches Mädchen. Sie macht so einen verzogenen Eindruck.«
    »Dass sie einen Job in Baycliff angenommen hat, muss man ihr trotzdem hoch anrechnen.«
    Gerade wollte Kat abermals zustimmen, als ihr Mobiltelefon piepte. Sie kramte es heraus und meldete sich. »Pendergast.«
    »Na, scharfe Biene, schon wieder im Dienst?«
    Frank Blackburn.
    Kat verkniff sich ein Lächeln. »Ja, leider. Wir mussten früher anfangen. Was gibt es?«
    »Ich muss deinen Partner und dich um einen Gefallen bitten. Aber inoffiziell.«
    Kat sah Hogan an. »Was sollen wir tun?«
    »Schmiere stehen.«
    »Wofür?«
    »Wofür schon?«, sagte Blackburn. »Für einen kleinen Einbruch.«
    46
    Als die Tür ins Schloss fiel, stieß Tolan einen Seufzer aus. Er hatte das Gefühl, die Luft angehalten zu haben,

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