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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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entsetzlich.
    Wir traten auf den Toten zu, und ich kniete nieder. Das auffällig karierte Jackett, das er trug, erkannte ich wieder.
    Einer der Männer, die wir am Abend im Schankraum gesehen hatten, hatte es getragen.
    Tom ging unterdessen zur Tür, trat ein paar Schritte hinaus und sah sich um.
    "Hier ist niemand", meinte er, als er zurückkehrte.
    Ich drehte den Toten herum und sah sein Gesicht. Ein Schauder erfasste mich. Das Gesicht wirkte uralt. Wie mumifiziert sah es aus. Als ob man diesen Toten aus einer jahrhundertealten Gruft herausgeholt hatte.
    Verwesungsgeruch stieg von ihm auf.
    Schritte ließen uns aufblicken.
    Es war Ben Carter, der Wirt, der plötzlich hinter dem Schanktisch aufgetaucht war. Ohne dass ihn einer von uns bemerkt hätte, hatte er den Raum betreten. Und jetzt musterte er uns mit starrem Blick. Seine falkengrauen Augen fixierten uns auf eine unangenehme Weise.
    "Lassen Sie den Toten, wie er ist!", sagte er schneidend.
    Er umrundete den Schanktisch. Seine Hand steckte in der Seitentasche seines grauen Tweed-Jacketts und ich fragte mich, was er dort wohl drinstecken hatte. Carter ging zur Tür, wagte einen angstvollen Blick hinaus in die sternklare Nacht und lauschte.
    Schritte waren zu hören.
    Eine dunkle Gestalt kam aus dem Dunkel der Nacht. Es handelte sich um einen jener Männer, die ich vor dem Gemälde der SANTA ISABEL beim Kartenspiel gesehen hatte.
    "Sie sind weg!", rief er Carter zu. Dann stutzte er, als er uns bemerkte.
    "Schon gut, Joseph!", brummte Carter.
    Der Neuankömmling blickte zu Boden. "Allan!", stieß er hervor.
    "SIE haben ihn erwischt", stellte Carter fest und dabei verzog sich sein Gesicht zu einer Grimasse blanken Hasses.
    "Irgendwann werden SIE uns alle zur Stecke bringen... Es ist nur eine Frage der Zeit!"
    "Was geht hier eigentlich vor sich?", rief ich dazwischen.
    Die beiden Männer aus Darnby sahen mich verständnislos an.
    Ich deutete auf den Toten. "Wer hat diesen Mann ermordet?"
    Carter war der erste, der die Fassung zurückgewann.
    "Ich denke nicht, dass Sie ernsthaft erwarten, dass wir die Polizei verständigen, Miss Vanhelsing", sagte er relativ ruhig. "Die würde sonst beginnen Fragen zu stellen, die niemand von uns letztlich wirklich beantworten könnte...."
    "... oder wollte!", vollendete Tom.
    Carter sah ihn etwas abschätzig an.
    "Was wissen Sie schon, Sie Ahnungsloser", knirschte er zwischen den Zähnen hindurch.
    "Was ist das für ein Schiff, das da draußen vor der Küste liegt?", fragte ich.
    Carter wechselte einen Blick mit dem Mann, den er Joseph genannt hatte.
    "Hören Sie, Miss, bewahren Sie jetzt die Ruhe", erklärte Carter dann gedehnt.
    Ich stürzte zur Tür, riss sie auf und lief hinaus in die Dunkelheit.
    Ich wollte wissen, was dort draußen war.
    Tom folgte mir.
    "Warten Sie, gehen Sie nicht!", rief Carter.
    Die Tür fiel ins Schloss.
    Draußen war es eisig. Raureif hatte sich über das Gras der nahen Wiesen gelegt. Der Atem kondensierte.
    Ich hielt an, als ich das SINKING SHIP umrundet hatte. Tom holte mich ein. Ich atmete tief durch. Von hier aus hatten wir einen freien Blick auf den Strand und die Küste. Das Meer rauschte und die Schaumkronen waren deutlich im Licht des Mondes zu sehen.
    Aber da war kein Schiff mehr.
    "Du hast sie doch auch gesehen!", wandte ich mich an Tom.
    "Natürlich", murmelte er. "Eine spanische Galeone begegnet einem nicht alle Tage!"
    Auch die Barkasse am Ufer war weg.
    So als wäre alles nur ein übler Alptraum gewesen...
    Ich schluckte unwillkürlich und versuchte jene mentale Kraft zu erspüren, deren Anwesenheit ich wahrgenommen hatte.
    Aber das war vergeblich.
    Carter und Joseph waren uns inzwischen gefolgt. Sie blickten mit uns in jene Richtung, in der wir vor wenigen Augenblicken noch ein Segelschiff gesehen hatten.
    "Sie sehen, es ist alles in Ordnung", behauptete Carter.
    Ich wandte den Kopf in seine Richtung. Er sieht erleichtert aus, fiel mir auf. "Ein Mann ist tot und Sie sagen, dass alles in Ordnung ist, Carter!", stieß ich hervor.
    "Hören Sie..."
    "Nein, jetzt hören Sie mir zu! Ich bin überzeugt davon, dass Sie wissen, was hier vor sich geht..."
    "Gleich werden Sie mich persönlich noch des Mordes an Ihrem Kollegen verdächtigen!", höhnte Carter. Aber ich hörte ihm kaum noch zu. Statt dessen sah ich hinauf zu den Klippen und den grauen Mauern von Darnby Castle.
    Oben, auf einem der Türme loderte ein Feuer hinter der Brustwehr auf. Ein Mann hob sich als dunkler Schemen davon ab und

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