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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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legte ihr eine Hand auf den Rücken. Ihre Haut war unter dem Stoff der Bluse sehr heiß. Er fühlte ihr Atmen unter seiner Hand. Sie schnarchte leise.
    Jake kitzelte sie an ihrem Ohr. Sie rieb sich mit Cookie Monsters pelzigem blauen Kopf an der juckenden Stelle, ohne aufzuwachen.
    Er lächelte. Er hatte einen Kloß in der Kehle, aber es ging ihm jetzt besser. Vorher hatte er total neben sich gestanden. Glücklicherweise hatte sie das alles verschlafen.
    Verdammt, die Kleine konnte bei fast allem schlafen.
    Mit einer Hand auf ihrer Schulter schüttelte er sie sanft. »Wach auf, Liebling«, sagte er. Dann schüttelte er sie noch einmal. »Hallo? Ist da jemand? Kimmy?«
    Sie grunzte und drehte sich zur Seite, mit dem Rücken zu Jake.
    »Ellbogen-Attacke«, sagte er und schlängelte seine Finger unter ihren Arm.
    Sie machte sich los und vergrub den Kopf in dem Kissen.
    »Angriff von hinten!«
    Sie griff nach hinten und schlug seine Hand von ihrem Hintern weg, dann drehte sie sich um und sah ihn an. »Das gehört sich nicht«, protestierte sie.
    »Bitte entschuldige. Möchtest du ins Jack-in-the-Box?«
    »Kann ich Nachos haben?«
    »Sicher. Gehen wir.«
    »Du musst nicht so hetzen.«
    »Wenn wir hier nicht schnell verschwinden, könnte deine Mama auftauchen und dich mit nach Hause nehmen, und dann gibt es keine Nachos.«
    Kimmy setzte sich auf. Sie suchte unter dem Kissen und fand Clew. »Ist Mama sauer auf mich?«
    »Würde mich nicht wundern. Wir haben uns beide schreckliche Sorgen um dich gemacht. Was du da getan hast, war sehr gefährlich.«
    »Ich war sehr vorsichtig.«
    »Gehen wir.« Er nahm sie an der Hand. Sie hüpfte aus dem Bett und sah zu Cookie Monster zurück, als würde sie überlegen, es mitzunehmen. Dann ließ sie sich von Jake aus dem Zimmer führen.
    »Kann ich heute Nacht hier bleiben?«
    »Ich glaube nicht. Mama will bestimmt, dass du nach Hause kommst.«
    »Ist das hier nicht auch mein Zuhause?«
    »Natürlich ist es das.«
    »Willst du nicht, dass ich bei dir bleibe?«
    »Das fände ich ganz toll. Aber heute wäre kein guter Tag dafür. Außerdem bin ich mit einem sehr wichtigen Fall beschäftigt.«
    »'Ne Leiche?« Sie grinste ihn an.
    »Ja, stimmt.«
    Draußen hob Jake sie in das Auto und schnallte sie in den Kindersitz. Er lief zur Fahrerseite des Wagens, startete den Motor und schaltete das Licht an. Als er aus der Ausfahrt fuhr, erzählte er Kimmy: »Wir haben in der ganzen Stadt gesucht. Die gesamte Polizei war auf der Suche nach dir.«
    »Heißt das, dass ich in Schwierigkeiten bin?«
    »Ich glaube, diesmal werden wir dich noch nicht ins Gefängnis stecken. Ersttäterin. Aber wenn du das noch einmal tust, dann fürchte ich, kommst du doch in den Knast. Warum hast du das getan?«
    »Mama war nicht nett zu mir.«
    »Weil du kein Eis haben durftest?«
    »Nein, weil sie mich geschlagen hat.«
    »Was meinst du damit, sie hat dich geschlagen?«
    »Sie hat mir eine gepfeffert. Genau hier.«
    Sie stieß Clews kleinen grauen Kopf gegen ihren Oberarm. »Das hat wirklich wehgetan Man soll kleine Kinder nicht hauen, weißt du?«
    »Du bist also weggelaufen, weil sie dich gehauen hat?«
    »Du hast mich noch nie gehauen.«
    »Aber auch nur, weil ich weiß, dass du mich verprügelst, wenn ich das versuchen würde.« Er lächelte sie an, aber innerlich schäumte er.
    Kimmy log nie. Das Miststück hatte sie geschlagen. Und sie hatte nicht mal den Mumm gehabt, das zuzugeben.
    »Du warst also wütend, weil sie dich geschlagen hat, und dann hast du beschlossen, mich zu besuchen? Wie hast du mein Haus gefunden? Und wie bist du hereingekommen?«
    »Oh, ich kannte den Weg. Und du hast ein Fenster offen gelassen.«
    »Und du bist den ganzen Weg gelaufen?«
    »Sicher. Aber mir taten schon die Füße weh.« »Viele Leute haben nach dir gesucht. Mich wundert, dass niemand von denen dich gefunden hat.«
    »Na ja, ich habe mich versteckt. Ich kann mich gut verstecken.«
    »Was hast du gemacht, bist du jedes Mal in die Büsche gekrochen, wenn ein Auto vorbeikam?«
    »Manchmal waren da keine Büsche. Ich habe mich dann hinter Bäume und Autos geduckt.«
    »Sehr schlau.«
    »Na ja, weißt du, der Mann mit der Katze hat mir Angst gemacht. Er hatte gar keine Katze mehr, weil die plattgefahren worden war, aber er wollte Clew streicheln und ich bin weggelaufen.«
    »Was?« Mein Gott, dachte Jake, jemand hat versucht, sie in sein Auto zu locken.
    »Papa, du hättest beim ersten Mal zuhören sollen. Ich wiederhole mich

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