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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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machte das alles mit einer Hand, daher half Alison ihr nach kurzer Zeit, indem sie die ausgemusterten Stücke wieder an ihren
    Platz hängte. Schließlich fand sie eines, das ihr offenbar gefiel. Sie wandte sich an Alison und hielt es hoch. »Was hältst du davon?«
    Es war ein sehr kurzes rückenfreies Nachthemd in strahlendem Königsblau. Es hatte Spaghettiträger, um es hinten im Nacken zu verknoten, und ein offenes, weit ausgeschnittenes Vorderteil. Die Cups bestanden aus durchsichtiger blauer Gaze.
    »Es war zu erwarten, dass du dir so etwas aussuchen würdest«, meinte Helen.
    »Ich finde, es sieht gut aus.« Alison fragte sich, ob da noch so eines wäre. Wenn Evan sie in so etwas sehen würde ...
    Vergiss Evan!
    »Ich würde es mir nicht kaufen«, sagte Helen.
    »Natürlich würdest du das nicht.«
    Helen zog eine Schnute und wedelte mit der Gaze herum. »Du willst das gar nicht. Und das hat nichts mit Schamhaftigkeit zu tun. Ich weiß, dass du so etwas gar nicht kennst.«
    »Also? Was soll das?«
    »Bei der Farbe, da sehen deine Titten doch krank aus. Willst du aussehen, als hättest du einen blauen Busen und lila Brustwarzen?«
    Celia hob ihre Augenbrauen. Sie sah Alison an.
    »Auf den Gedanken bin ich gar nicht gekommen.«
    »Versuch doch, das gleiche Teil in Schwarz zu finden«, schlug Helen vor.
    »Gute Idee«, Celia lächelte. »Danke.«
    »Aber wenn du mich fragst, dann solltest du dein Geld besser in Chips investieren.«
    Alison hielt das blaue Nachthemd, bis Celia den Kleiderständer abgesucht und ein Schwarzes im gleichen Schnitt gefunden hatte. »Klasse«, sagte Celia. »Perfekt.«
    Alison hängte den Bügel an den Ständer, dann nahm sie ihn wieder herunter und sah sich das Teil noch einmal an. Das Blau war strahlend, glänzend und kräftig. Sie streichelte über den Stoff. Er war glatt und schmiegte sich an ihre
    Hand. Sie fragte sich, wie er sich an ihrem nackten Körper anfühlen und wie das Stück an ihr aussehen würde. Sie hatte noch nie so etwas besessen. Sie hob ihre Augen. Celia und Helen starrten sie beide an. Sie grinste.
    »Blaue Titten«, warnte Helen.
    »Damit kann ich leben.«
    Celia lächelte: »Ein kleines Etwas für den Fall, dass Evan sich wieder einkriegt?«
    »Und was ist aus deinem Zölibatsschwur geworden?«, fragte Helen.
    »Das hier hat damit nichts zu tun«, meinte Alison.
    »Nein?«
    Als sie mit ihren Einkäufen den Laden verließen, bot Alison an, Celias Tasche zu tragen.
    »Ja«, frotzelte Helen. »Nimm ihr diese Last nur ab. So etwas wiegt ja eine Tonne.«
    »Vielleicht hättest du dir auch eines kaufen sollen.«
    »Können wir jetzt gehen?« Helen zog es vor, Celias Bemerkung zu überhören.
    »Wir sind doch gerade erst gekommen.«
    Hellen verzog den Mund. Darüber hatten sich Schweißtropfen angesammelt. Alison war klar, dass sie in diesem schweren Regenmantel Höllenqualen ausstehen musste.
    »Vielleicht sollten wir wirklich gehen«, sagte sie.
    »Ich wollte bloß, dass ihr auch zu eurem Recht kommt«, erklärte Celia. »Die arme Helen muss doch noch den Viechern in der Zoohandlung schöne Augen machen und bei den Süßigkeiten vorbei, und du willst doch bestimmt noch in den Buchladen, oder?«
    »Das ist doch egal«, sagte Alison. »Ich glaube, jemandem von uns bekommt die Hitze nicht.«
    »Mit geht's gut«, versicherte Helen, obwohl das offensichtlich nicht der Fall war.
    Celia grinste: »Das bringt dich auf andere Gedanken, was? Doughnuts, Müsliriegel, Bärentatzen, Schokoladentörtchen ...« »Ich könnte schon eine Cola vertragen«, meinte Helen.
    Sie steuerten auf die Ecke der Arkade zu, wo die Essensstände untergebracht waren.
    »Salute«, sagte jemand hinter ihnen. Sie drehten sich um. Alison sah, dass es dieser komische Typ war. Obwohl sie seinen Namen nicht kannte, und auch noch nie mit ihm gesprochen hatte, hatte sie ihn schon oft auf dem Campus gesehen. Man konnte ihn unmöglich übersehen, bei den seltsamen Klamotten, die er trug und der komischen Art, wie sein Haar in der Mitte gescheitelt war. Zurzeit trug er ein schreiend buntes Sportsakko und ein T-Shirt mit einer aufgemalten Wunde, aus der Blut und Eingeweide quollen. Er umklammerte eine Plastiktüte aus Spartans Sportgeschäft.
    »Du bist doch Celia Jamerson, oder?«, fragte er. »Ich habe dich in Die Glasmenagerie gesehen. Du warst klasse.«
    »Danke«, sagte Celia.
    »Du erinnerst du wohl nicht mehr an mich.«
    »Du bist der Freund von Jason, oder?«
    Er grinste und dabei entblößten seine

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