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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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gegangen, wenn ...«
    »Sicher. Wenn die Bullen dich nicht verscheucht hätten. Ich wette, dass du das getan hättest. Ja, das tu ich wirklich. Ich wette mit dir. Ein Hunderter. Stell dir nur die netten T-Shirts und Masken vor, die du dir mit hundert Dollar kaufen kannst.«
    Einer von Rolands Mundwinkeln verzog sich abschätzig: »Du willst um hundert Dollar mit mir wetten, dass ich nicht in das Restaurant gehe?«
    »Sicher.« »Du bist verrückt.«
    »Hast du hundert Dollar, um sie gegen meine zu setzen?«
    Roland zögerte.
    »Habe ich mir gedacht.«
    »Das ist eine Menge Holz.«
    »Ich mach dir einen Vorschlag. Wenn du verlierst, musst du mir nicht einen Cent bezahlen. Du lässt diesen ganzen Splatterkram einfach sein. Du hörst auf, diese albernen T-Shirts zu tragen und benimmst dich wie ein menschliches Wesen.«
    Er grummelte: »Ich weiß nicht. Das ist...«
    »Willst du dich drücken?«
    »Nein.«
    »Na, also?«
    »Alles was ich tun muss, um die Wette zu gewinnen - ich muss in das Restaurant gehen?«
    »Nachts«, fügte Dana hinzu.
    »Kein Problem.«
    »Du gehst heute Nacht da rein, und du bleibst die ganze Nacht. Allein.«
    Sein Lächeln verschwand.
    »Was meine Kamera angeht, die darfst du mitnehmen.«
    »Woher willst du wissen, dass ich die ganze Nacht dagewesen bin? Ich meine, ich könnte mich rausschleichen. Ich würde das zwar nicht tun, aber ...«
    »Ich werde draußen sein, in meinem Auto. Und wer weiß, vielleicht komme ich auch von Zeit zu Zeit herein, nur um sicher zu gehen, dass du immer noch da bist.«
    »Okay, einverstanden.«
    »Ich hole dich um neun vor dem Wohnheim ab.«

8
    Vielleicht habe ich mich ja geirrt«, meinte Helen.
    »Häh?«, fragte Alison.
    »Du hast schon seit einer halben Stunde nicht mehr in deinen King Lear hineingesehen, sondern immer nur auf das Telefon gestarrt.«
    »Ich hatte gedacht, er würde vielleicht anrufen.«
    »Ich auch. Möglicherweise haben wir ihn falsch eingeschätzt. Ich hätte vermutet, er würde jetzt ein großes Trara um dich machen, aber ...« »Ich glaube, seine Art von Trara besteht darin, dass er mich ignoriert.«
    Celia, die auf dem Sofa lag, nahm den Kopfhörer ab und fragte: »Habe ich irgendetwas verpasst?«
    »Alison wird kribbelig.«
    »Ruf den Jungen an«, riet sie.
    »Das kann ich nicht machen.«
    »Das kann sie nicht machen«, wiederholte Helen. »Sie hat die Regeln festgesetzt. Evan muss den nächsten Schritt tun.«
    Stöhnend hob Celia die Füße von dem Sofa und richtete sich auf. »Du willst doch wohl nicht den ganzen Tag herumsitzen und darauf warten, dass er dich anruft? Du brauchst etwas, was dich auf andere Gedanken bringt. Ich muss auch mal wieder unter Leute.«
    »Wie wäre es, wenn du zu deiner Vorlesung um zwei gehst?« frotzelte Helen.
    »Das Seminar ist Scheiße. Außerdem habe ich schon seit drei Wochen nicht mehr geschwänzt. Ich muss mal Abstand gewinnen. Besonders nach gestern.«
    »Wir haben dich gewarnt«, meinte Helen. »Man belegt keine Seminare am Freitagnachmittag.« »Lass mich in Ruhe.« Sie sah Alison an. »Wie wär's, wenn wir rüber ins Einkaufscenter gingen?«
    Alison gefiel die Idee. »Bist du dafür schon wieder fit genug?«
    »Spazierengehen wird mir gut tun, dann bekomme ich ein bisschen Bewegung.«
    »Was ist mit dir, Helen?«, fragte Alison. »Kommst du mit?«
    »Nee.« »Na komm«, drängte Alison. »Du wirst noch zu einer Einsiedlerin.«
    »Ich hatte heute morgen drei verdammte Seminare. Wie soll ich da zu einer Einsiedlerin werden?« Sie stand auf und ging zum Fenster hinüber. »Außerdem fängt es gleich an zu regnen.«
    »Lind, was macht schon so ein bisschen Regen?«,
    »Außerdem muss ich mich dann ja noch umziehen.«
    »Ach, geh doch so, wie du bist«, meinte Celia.
    Helen sah an sich hinunter, als würde sie Celias Vorschlag erwägen. Sie trug einen Jogginganzug, der aussah wie ein altes Tischtuch - inklusive der Speiseflecken. Sie zog einen Reißverschluss zti, der zwischen ihren schweren Brüsten aufgegangen war. »Na ja, wenn ich meinen Regenmantel anlasse ...«
    »Das ist nicht dein Ernst«, sagte Celia.
    »Ich bleib einfach hier.«
    »Nein, du kommst mit«, widersprach Alison. »Ich will nicht, dass du den ganzen Nachmittag hier im Haus verbringst. Wenn du einen Regenmantel trägst, wird ja keiner wissen, was du darunter anhast. So schlimm ist dieser Anzug ja auch nicht.«
    Helen sah zu Celia hinüber. »Ist mir doch egal. Trag, was du willst. Hauptsache, wir kommen langsam in die

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