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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Kopf hob und dabei einen Hautfetzen aus dem Bauch seiner Frau riss, wie er sich in Zeitlupe umdrehte, um nach dem Schrotgewehr zu greifen.
    »Ich habe so etwas noch nie gesehen«, sagte Steve und riss Jake aus seinen Erinnerungen. Er schlug das Tuch zurück.
    Smeltzer lag auf dem Bauch. Jakes Kugeln hatten fünf Austrittslöcher auf dem Rücken hinterlassen und ihm den Hals aufgerissen.
    »Saubere Arbeit«, meinte Barney.
    Jake starrte auf den Schnitt, der sich von Smeltzers Haaransatz das Rückgrat hinunter über die rechte Gesäßbacke, das rechte Bein entlang bis zu der Außenseite des Knöchels hinzog. Um den blanken, blutleeren Schnitt herum war die Haut auf ungefähr einen Zentimeter blaugrau verfärbt.
    »Was ist das?«, fragte Jake.
    »Wenn ich das wüsste«, meinte Steve. Mit der Spitze seiner Zigarre deutete er auf die kreisrunde Wunde am Knöchel. »Weißt du etwas darüber?«, fragte er Jake.
    Der schüttelte den Kopf.
    »Als ich ihn heute morgen ausgezogen habe, ist mir das zusammen mit dem Hämatom aufgefallen - mit der Verfärbung, die ihr da seht. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Ein Bluterguss wird normalerweise von einem stumpfen Schlag erzeugt, der die Kapillargefäße in der Haut platzen lässt. Ich habe mich also gefragt, was einen Mann so treffen kann, dass es sich seinem Körper so genau anpasst.« »Etwas Elastisches«, meinte Jake.
    »Eine Peitsche«, schlug Barney vor. »Vielleicht auch ein Schlauch.«
    »Das habe ich auch gedacht. Das Dumme ist nur, die Epidermis zeigt keine Anzeichen einer Verletzung, wie sie eigentlich da sein müsste, wenn der Mann von so etwas getroffen worden wäre. Und die Knöchelwunde hat mir zu denken gegeben. Ich habe also einen Einschnitt an der Wunde gemacht und bin der Spur des Hämatoms bis zum Nacken gefolgt. Dabei habe ich eine zwei Zentimeter breite Trennung zwischen der Epidermis und ...«
    »Geht es auch allgemeinverständlich?«, fragte Barney.
    »Uber die ganze Länge des Blutergusses ist die Haut von dem darunterliegenden Muskelgewebe getrennt worden. Es ist so, als sei eine zirka zwei Zentimeter breite Hautpartie von innen gewaltsam angehoben worden.«
    »Was bedeutet das?«, fragte Barney.
    »Irgendetwas ist durch die Wunde am Knöchel in den Körper des Mannes eingedrungen und hat sich bis zum Nacken hochgearbeitet.«
    »Du meinst, irgendetwas Lebendiges?«
    »Genau das meine ich.«
    »Verdammt.«
    Steve klopfte die Asche vom Ende seiner Zigarre ab. Sie fiel in einen Ausguss am Ende seines Tisches. »Ich habe schwerwiegende Verletzungen an den hinteren Hirnlappen festgestellt. Anscheinend hat sich dort etwas hineingefressen.«
    Jake starrte die Leiche an. »Irgendetwas hat sich durch seinen Körper gefressen und sich im Gehirn festgebissen?«
    »So sieht es aus.«
    »Gott.«
    »Okay«, meinte Barney. »Und wo ist es jetzt, dieses Ding?«
    »Weg.«
    »Wohin?«
    »Nachdem dieser Mann verstorben ist, hat es sich durch die Rückwand seiner Speiseröhre gebohrt, ist von da in den
    Magen gelangt, hat sich durch die Magenwand gefressen und hat da eine Abkürzung zum Dickdarm genommen. Von da hat es den Körper durch den Anus verlassen.«
    »Das soll wohl ein Witz sein.«
    Steve drückte seine Zigarre auf dem Metallrost des Abflusses aus. Dann bückte er sich und hob Boxershorts auf, die von innen nach außen gekehrt waren. Der Sitz war mit Exkrement und Blut verschmiert.
    Barney kräuselte die Nase.
    Dann hob Steve eine Jeans hoch, die ebenfalls von innen nach außen gekehrt war. Am rechten Bein entlang war eine schmale Spur zu sehen, die schwächer wurde, als sie sich dem Saum näherte. »Ein Witz?«
    Barney schüttelte ganz langsam den Kopf.
    »Was könnte so etwas tun?«, fragte Jake.
    Steve zuckte mit den Achseln.
    Sein Mundwinkel zuckte ebenfalls. »Eine Schlange, die sich verbessern wollte?«
    »Ich lach' mich gleich tot«, brummte Barney.
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was das gewesen sein könnte, aber es scheint zumindest etwas gewesen zu sein, das in etwa die Gestalt einer Schlange hatte.«
    »Ich habe noch nie von Schlangen gehört, die so etwas machen.«
    »Das hat wohl keiner«, meinte Steve.
    »Smeltzer war am Leben, als das Ding in ihn eingedrungen ist?«, fragte Jake.
    »Definitiv.«
    »Wie kannst du das mit solcher Bestimmtheit sagen?«
    »Die Stärke der subduralen Blutung und die Menge Blut auf dem rechten Socken. Ich würde sagen, wenn man sich die Blutgerinnung bei der Knöchelwunde so ansieht, dann

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