Parasit
müsste das Ding ein paar Minuten vor seinem Tod in ihn eingedrungen sein.«
»Und es hat seinen Körper nach seinem Tod verlassen? Woher weißt du das?« »Wieder durch die Menge des Blutes. Da ist nur sehr wenig an den Stellen, durch die es sich auf seinem Weg nach draußen durch gefressen hat.«
»Sind wir denn in der verdammten Twilight Zone?«, fluchte Barney.
»Was schließt du also aus all dem?«, fragte Jake.
»Ich weiß es nicht.«
»Wir reden hier«, gab Jake zu bedenken, »von einem Kerl, der seiner Frau den Schädel weggepustet hat und dann anfing, sie aufzufressen. Und du sagst, dass ein paar Minuten, bevor er das getan hat, ein schlangenähnliches Ding sich durch sein Bein gebuddelt und ihn ins Gehirn gebissen hat?«
»So sieht es wohl aus.«
»Und nachdem ich ihn ... erschossen habe, hat es sich wieder davongemacht.«
»Du hast es nicht gesehen, oder?«, fragte Barney.
»Ich bin nicht lange da geblieben. Ich habe kurz, das ganze Restaurant überprüft, um sicher zu gehen, dass da nicht noch eine dritte Person war. Dann bin ich zum Wagen zurückgelaufen, um die Zentrale zu informieren. Ich war also ungefähr eine Viertelstunde weg. Das war wohl genug Zeit für das Ding, um rauszukommen.«
»Per Furztunnel«, meinte Barney.
»Es könnte immer noch in dem Restaurant sein«, überlegte Jake.
»Ich habe hier schon überall nachgesehen«, erklärte Steve. »Auch in dem Laster, der ihn hierher gefahren hat. Ich wollte sichergehen, dass das Ding sich nicht an mich ranschleichen konnte.«
Barney trat einen Schritt zur Seite, ergriff den Stoff von Steves Hose und hob ihn an. »Auch das habe ich schon selbst überprüft«, sagte Steve. Er zog beide Aufschläge bis über die Socken hoch.
Barney bückte sich, um genauer hinzusehen, dann drehte er sich zu Jake um. »Was ist mit dir?«
»Ich habe drei Mal geduscht nach ...«
»Du bist also ein hygienebewusster Kerl. Und jetzt heb deine Hose.«
Jake zog sie hoch bis zu den Knien. Barney hockte sich neben ihm auf den Boden, sah sich das genau an und schob sogar noch Jakes Socken auf die Knöchel hinunter.
»Gut, jetzt weiß ich, dass ihr beiden nicht über mich herfallen werdet, um mich zu verspeisen.«
Jake nickte. »Ich bin also nicht der einzige, der glaubt, dass dieses Ding Smeltzer ausflippen ließ.«
»Es ergibt zwar eigentlich keinen Sinn, aber irgendwie gibt es schon einen.«
»Ich befürchte, ich muss dem zustimmen«, sagte Steve. »Es hört sich irre an, aber die Möglichkeit besteht definitiv ... eine Lebensform, die durch eine symbiotische Beziehung zu einem menschlichen Wirtskörper existiert. Ein Parasit. Der aber nicht nur seine Nährstoffe aus seinem Wirtskörper zieht, sondern irgendwie auch dessen Eßgewohnheiten beeinflusst.«
Barney grinste: »Falls Smeltzer es sich nicht zur Gewohnheit gemacht hatte, seine Ehefrauen zu verspeisen.«
»Wir reden hier also«, fasste Jake zusammen, »von einer schlangenähnlichen Kreatur, die in eine Person eindringt, ihren Verstand übernimmt, und diese Person dazu bringt, Menschenfleisch zu essen. Darüber reden wir doch, oder?«
»Das kann nicht sein«, meinte Barney. »Das letzte Mal, als ich nachgesehen habe, war ich noch ganz bei Trost.«
»Wenn dir eine andere Möglichkeit einfällt, mit der man die Situation erklären kann«, sagte Steve, »höre ich mit Freuden zu.«
»Ja. Ihr beiden kommt in einem meiner beschissenen Albträume vor.«
»Ich vermute mal, keiner von euch hat je von einer ähnlichen Situation gehört?«
»Ganz sicher nicht.«
»Ich habe schon von Fällen von Kannibalismus gehört«, sagte Jake, »aber noch nie von einer Schlange oder so etwas, das sich in einen hineinbohrt und einen zu einem Kannibalen macht.«
»Gentlemen, ich glaube, wir haben ein Problem.« Steve zog eine frische Zigarre aus der Brusttasche seines weißen Kittels, streifte die Banderole ab und biss das Ende ab. Den Klumpen Tabakblätter spuckte er in den Abfluss des Tisches. Er leckte einmal an der ganzen Zigarre entlang, dann steckte er sie in den Mund und zündete sie an.
»Ich bin gestern nach Marlowe rübergefahren, auf die Bitte von einem Kollegen hin, Herman Willis. Donnerstagnachmittag hat man da die nackte Leiche einer zweiundzwanzig-jährigen Frau gefunden. Sie war in einem Feld im Osten von Marlowe verbuddelt worden. Vielleicht wäre sie nie gefunden worden, wenn da nicht ein junge just an dem Tag mit seinem Hund auf dem Feld gespielt hätte. Der Hund hat das Grab gefunden. Der Junge
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