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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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meldete sich: »Higgins.«
    »Hier ist Jake.« Seine Stimme klang ruhig. »Hat Applegate dich erreicht?«
    »Sicher. Du hattest recht mit dem Unbekannten aus dem Lieferwagen. Zähne und Blutgruppe stimmten vollkommen überein. Und wie ist es dir ergangen?«
    »Ich habe alle überprüft, die seit Donnerstagabend am Tatort waren. Nichts.«
    »Wie kannst du dir da sicher sein?«
    »Wir haben sie bis auf die Haut ausgezogen.«
    »Das wird ihnen bestimmt gefallen haben. Hast du ihnen gesagt, warum?«
    »Andeutungsweise. Ich habe ihnen erzählt, Smeltzer sei von Parasiten befallen gewesen. Sie waren ziemlich kooperativ.«
    »Du hättest ihnen auch sagen können, ich habe eine Beschneidungskontrolle angeordnet.«
    Jake ignorierte die Bemerkung. »Als ich mit ihnen fertig war, bin ich zum Oakwood Inn rausgefahren. Da ist jemand eingebrochen. Vorder- und Hintertür sind beide aufgebrochen worden. Ich habe einen Sack Mehl auf dem Boden gefunden.«
    »Einen Sack was?«
    »Mehl. Wie das, mit dem man backt. Du weißt schon.«
    »Hat da jemand Plätzchen gebacken?«
    »Das bezweifle ich. Es gibt dort keinen Backofen. Dafür aber ein paar Fußspuren. Jemand ist in das Blut hineingetreten und hat Spuren hinterlassen. Ein nackter Fuß. Vielleicht Größe 38/39. Und jemand hat eine Flasche Wodka leergemacht, die bei den Smeltzers an der Bar gestanden hat.« »Und was sagt dir das?«
    »Vielleicht ein Penner. Obwohl die Größe der Fußspuren eher auf eine Frau hindeutet. Vielleicht haben ein paar Studenten aus der Uni eine Party gefeiert.«
    »Aber keine Spur von einer ollen Glibberschlange?«
    Die Haut auf Jakes Schenkeln und seiner Stirn schien sich plötzlich straff zusammenzuziehen.
    »Du hast doch nachgesehen, oder?«
    »Ich habe nachgesehen. Ich habe mehr als zwei Stunden lang nachgesehen. Ich habe mir jeden Zentimeter in der Bude angesehen.«
    »Und kein Glück gehabt?«
    »Ich habe das Viech nicht gefunden ...«
    »Höre ich da ein >Aber    »Ja, ein Aber.« Er hatte Probleme beim Atemholen, fühlte sich schwindelig. Er setzte sich auf und füllte seine Lungen: »Unten im Keller, hinter der Treppe, habe ich ein halbes Dutzend Eier gefunden.«
    »Eier?«
    »Ja.«
    »So wie Hühnereier?«
    »Nein, nicht wie Hühnereier.«
    Barney pfiff leise in den Hörer. »So wie ihre Eier?«
    »Ich ... ja, sieht wohl so aus. Sie waren durchsichtig. So wie ... wie Dragee-Eier, nur weich. Rot, aber durchsichtig. Ich konnte hineinsehen. Und in jedem von ihnen war ... so etwas wie ein kleiner Wurm.«
    »Du willst mich verarschen, oder, Corey?«
    »Kleine graue Würmer.«
    Auf Barneys Seite bleib es lange ruhig. Dann sagte er: »Wo sind sie, diese Eier?«
    »Immer noch da.«
    »Du hast sie dagelassen?«
    »Ich habe sie zertreten.«
    »Bist du wahnsinnig? Scheiße!«
    »Was sollte ich tun? Sie als Beweisstücke einsammeln?« »Wir hätten Sie untersuchen können, vielleicht herausgefunden ...«
    »Ich weiß, ich weiß. Ich ... ich bin ein bisschen ausgerastet, Barney.«
    Wieder ein langes Schweigen. »Geht es dir gut?« Barney war plötzlich ruhig und ungewohnt ernst.
    »Ich komme zurecht.«
    »Du gehörst nicht zu denen, die einfach so ausrasten.«
    »Oh, das kann ich sogar ziemlich gut.«
    »Ich hätte dich da nicht allein hinschicken sollen. Es tut mir Leid. Und du kommst wirklich klar?«
    »Sicher.«
    »Du hast diese Scheißviecher plattgemacht.«
    »Ja, tut mir Leid.«
    »Naja, vielleicht ist es das Beste. Wir gehen besser kein Risiko ein.« Jake hörte ihn seufzen. »Und die Mammi war also nicht da?«
    »Ich glaube ... sie könnte überall sein, aber wahrscheinlich ist sie mit demjenigen gegangen, der in die Bude eingebrochen ist.«
    »Die Leute von der Party.«
    »Nur eine Vermutung.«
    »Und keine Ahnung, wer das gewesen sein könnte?«
    »Nur soviel, dass wohl ein Mädchen da war, und ich glaube nicht, dass sie allein war. Wahrscheinlich mit einem Typen. Wir könnten Fingerabdrücke von den Türen und der Flasche nehmen. Ich habe die Flasche mitgenommen, wir können sie also überprüfen. Aber ich glaube nicht, dass uns das weiterhilft. Wir haben dreitausend Studenten an der Uni von Clinton, weitere fünfhundert an der High School, und vielleicht zwei Dutzend davon in unseren Akten.«
    »Und wie wäre es, wenn wir bei allen Jugendlichen in der Stadt eine Leibesvisitation durchführen? Ich helfe sogar mit und übernehme die Mädels.«
    »Ja sicher. Ich wünschte wirklich, wir könnten das tun. Entweder das, oder wir müssen von allen

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