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PARKER demontiert den Wasserman

PARKER demontiert den Wasserman

Titel: PARKER demontiert den Wasserman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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daß sie nur Asche erbeuteten ...«
    »Wie wird die Geschichte weitergehen, Mister Parker?«
    »Darf ich Mylady erneut darauf hinweisen, daß erst jetzt mit der echten Auseinandersetzung zu rechnen ist?«
    »Natürlich, ich kann doch rechnen.« Agatha Simpson nickte erfreut. »Diese Individuen der Gegenseite wissen doch inzwischen, daß wir das Kokain entdeckt haben. Sie werden die Maske fallen lassen.«
    »Treffender hätte ich es nicht ausdrücken können, Mylady.«
    »Wir haben es mit zwei Gruppen zu tun, Mister Parker.«
    »Offensichtlich, Mylady. Ich darf an die Reaktion der beiden Gondelbenutzer erinnern.«
    »Ein anregender Fall, finden Sie nicht auch?«
    »Mylady wollen mehr erreichen als nur die Festnahme der bereits bekannten Gangster?«
    »Natürlich! Was kümmern mich diese Handlanger. Ich will den Strolch erwischen, der diesen Handel finanziert und dirigiert. Das erst lohnt sich doch.«
    »Wenn Mylady gestatten, möchte ich jetzt das Kokain sicher unterbringen.«
    »Was schwebt Ihnen denn als Versteck vor, Parker?«
    »Was Mylady nicht wissen, kann aus Mylady nicht herausgepreßt werden.«
    »Unsinn! Ich werde schon nicht reden. Auch nicht unter Folter. Und wenn Ihnen etwas passiert, Mister Parker? Wo soll ich dann die heiße Ware suchen? So sagt man doch dazu, nicht wahr?«
    »In der Tat, Mylady! Als Versteck möchte ich dann den Goldfischteich vorschlagen.«
    »Wie bitte?« Sie sah ihn ungläubig an.
    »Das Kokain könnte zusätzlich wasserdicht gemacht werden, Mylady. Es wird keinen Schaden nehmen. Und einen Teich wird man als Versteck wohl kaum vermuten.«
    »Sehr schön.« Lady Simpson nickte langsam. »Aber vergessen wir nicht, dennoch eine falsche Spur zu legen.«
    »Mylady werden mit meiner bescheidenen Wenigkeit zufrieden sein.«
    Parker machte sich sofort an die Arbeit und verpackte die heiße Ware wasserdicht. Er benutzte dazu Plastikbeutel, die sich in den Schubladen der voll eingerichteten Küche fanden. Er verschweißte sie luft- und wasserdicht mit einem Lötkolben, der sich in seinem schwarzen Spezialkoffer befand und zur Grundausstattung seines tragbaren Labors gehörte.
    Parker hütete sich allerdings, die Plastikbeutel nun zum Goldfischteich zu tragen. Er mußte nach wie vor damit rechnen, daß die Villa beobachtet wurde.
    Die Plastikbeutel deponierte er erst mal in der Tiefkühltruhe der Küche und bedeckte sie mit tiefgefrosteten
    Hähnchen und sonstigen erfreulichen Nahrungsmitteln. Anschließend packte er ein kleines Paket, das rein optisch in der Lage war, das Kokain aufzunehmen. Er füllte dieses Päckchen mit Reis und Mehl, bis das Gewicht von etwa vier Kilogramm erreicht war. Dann schlug er das Paket in Packpapier ein, verschnürte es sorgfältig und adressierte es an seinen Namen, postlagernd Monaco.
    Zwischendurch dachte Josuah Parker selbstverständlich an seinen Wagen. Er fragte sich, was wohl aus ihm geworden war.
     
    ***
     
    Die beiden Motorradfahrer hatten den gestohlenen Wagen inzwischen auf Umwegen zurück nach Mentone gebracht und auf den Innenhof eines alten Hauses gefahren.
    Erstaunlicherweise suchten sie nicht nach den Blechbehältern. Sie stiegen aus dem Wagen und gingen über eine Treppe hinauf zu einer Tür.
    Einer von ihnen sperrte sie auf. Sie betraten einen kleinen Wohnraum und gingen sofort auf ein Telefon zu. Der Mann mit dem Türschlüssel nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer.
    »Meldung an den Wassermann«, sagte er respektvoll, »wir haben den Wagen zur vereinbarten Stelle gebracht ... Ja, alles in Ordnung ... machte kaum  Schwierigkeiten ... Nein, wir brauchten keinen umzulegen ... In Ordnung ... wir gehen dann also!«
    Er legte den Hörer wieder auf. Sie verließen den Raum, gingen durch den schmalen Innenhof und dann durch eine Pforte hinaus auf die Straße. Sie waren wirklich nur kleine Handlanger, die kaum etwas von der Organisation ihrer Bande wußten. Sie wußten noch nicht mal genau, warum sie diesen komischen Wagen hatten stehlen müssen.
    Ein paar Minuten nach ihrem Weggang aus dem Innenhof öffnete sich die Tür des Hauses. Ein Mann von etwa 30 Jahren, dessen Nase einen dreifachen Bruch hinter sich hatte, sah sich nach allen Seiten um und ging dann hinunter zu Parkers Wagen.
    Er wußte sehr genau, was er wollte.
    Er kniete nacheinander neben den vorderen Kotflügeln nieder und holte insgesamt vier Blechbehälter hervor. Ohne sie zu öffnen, trug er sie zurück ins Haus.
     
    ***
     
    Der erwartete Anruf erfolgte gegen Mittag.
    Parker,

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