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PARKER demontiert den Wasserman

PARKER demontiert den Wasserman

Titel: PARKER demontiert den Wasserman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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der junge Mann mit der Spitznase sich vernehmen. Er zauberte eine Schußwaffe hervor und nickte dem Butler aufmunternd zu.
    »Befinden sich die beiden Motorradfahrer ebenfalls hier im Chalet?« fragte Parker, als er aufstand.
    »Oscar und Henri? Nein, nein, die sind unterwegs nach Monaco. Auf solch ein Paket kann man doch nicht scharf genug aufpassen, oder?«
    Parker ließ sich von den halbwegs erträglichen Manieren des Mannes nicht täuschen. Caron hatte zu ungeniert Namen genannt. Er war dabei wohl von der Voraussetzung ausgegangen, daß Parker sie nie verwenden konnte. Und das bedeutete, daß man ihn, Josuah Parker, umbringen würde.
     
    ***
     
    Jerry stieg aus dem Citroen und musterte die nähere Umgebung des Postamtes.
    Dann nickte er seinen beiden Begleitern zu, den Motorradfahrern Oscar und Henri. Die drei jungen Männer in ihren Jeans und bunten, halsoffenen Hemden sahen wirklich nicht wie Gangster aus. Sie hatten sich dem Bild der Touristen völlig angepaßt und fielen überhaupt nicht auf.
    Sie trugen Jeanswesten, die die Schulterhalfter verbargen. Miteinander redend, lachend und ungeniert näherten sie sich dem Postamt, um Parkers Paket abzuholen.
    Sie kamen an einem jungen Mädchen vorbei, das neben dem Eingang stand und in einem Stadtplan blätterte. Dieses junge Mädchen sah direkt aufreizend aus, es hatte lange, schlanke Beine, einen klassisch zu nennenden Wuchs und besaß blondes Haar.
    Die Schönheit trug einen Minirock und eine Bluse, die man nur als transparent bezeichnen konnte. Alles an dieser Frau war wohlproportioniert und daher erfreulich.
    Jerry, der junge Gangster mit dem Leberfleck, ärgerte sich schwarz darüber, daß er dienstlich unterwegs war.
    Er riß sich zusammen, passierte die erfreuliche Erscheinung und betrat das Postamt. Er hatte dabei das Gefühl, die junge, attraktive Frau schon mal gesehen zu haben.
    Die Dame schien die drei Männer überhaupt nicht bemerkt zu haben. Sie sah hinüber zum Parkplatz, wo jetzt eine alte Blumenfrau erschien, die einen großen Korb mit Nelken schleppte. Sie schien sehr schwach auf ihren Beinen zu sein und ruhte sich ausgerechnet neben dem Citroen aus. Dabei rutschte ihr der Korb aus der Hand, worauf einige Nelken auf den Boden fielen.
    Die Blumenfrau bückte sich nach den Nelken und sorgte gleichzeitig dafür, daß die Reifen des Citroen ein wenig schlaff wurden. Was sie mit einem spitzen Messer erreichte, das sie in die weichen Flanken der Reifen stieß.
    Agatha Simpson bevorzugte die Rolle als Blumenfrau. Sie hatte es bisher noch nie erlebt, daß man einer solchen Alten Aufmerksamkeit schenkte. Schon gar nicht hier an der Cote d'Azur, wo die Blumenfrau praktisch zum Inventar der Küste gehörte.
    Nach getaner Arbeit - sie hatte auch die Nelken inzwischen aufgesammelt - ging sie auf wackligen Beinen weiter und wartete auf die Rückkehr der drei jungen Männer.
    Sie erschienen und hatten es eilig.
    Was damit zusammenhing, daß sie sich das gerade eingetroffene Paket ziemlich rüde unter den Nagel gerissen hatten. Sie hatten keine langen Erklärungen abgegeben, sondern den Beamten der Ausgabe in die Mündung einer Schußwaffe sehen lassen.
    Jerry, Oscar und Henri liefen fast zurück zu ihrem Wagen und warfen sich in die Polster. Jerry, der Mann mit dem Leberfleck, betätigte den Anlasser.
    Erst als er losfahren wollte, merkte er, daß er auf nackten Felgen rollte, was für ihn und Seine beiden Begleiter ein arger Schock war.
    In der Tür des Postamtes tauchten die ersten Männer auf, die lauthals nach der Polizei riefen und von einem
    Überfall sprachen. Dabei deuteten sie genau auf den Citroen.
    Die drei Gangster wußten, was zu tun war. -
    Sie trennten sich nämlich, um eine etwaige Verfolgung zu erschweren. Jerry hatte das Paket an sich genommen und lief tiefer in den dicht besetzten Parkplatz.
    Henri und Oscar spurteten ein Stück die Straße hinunter, um erst mal die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, was ihnen auch prächtig gelang. Die Masse der in Bewegung geratenen Verfolger beschäftigte sich mit ihnen.
    Einige aufmerksame Männer aber hielten sich an Jerry. Sie rannten auf den Parkplatz, wo sie einen Moment irritiert stehen blieben. Sie konnten den Gangster mit dem gestohlenen Paket plötzlich nicht mehr sehen.
    »Dort! Im Bus!« rief ihnen jetzt eine junge blonde Frau zu. Sie war aufgeregt und deutete auf einen gerade abfahrenden Touristenbus.
    Das gab den Ausschlag.
    Diese Verfolger hatten nun ein Ziel vor Augen und rannten drohend

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