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PARKER demontiert den Wasserman

PARKER demontiert den Wasserman

Titel: PARKER demontiert den Wasserman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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...!« gellte Kathy Porters Stimme. Sie hatte sich wieder aufgerafft und lief auf die Lady zu, die den Dolch erneut zum Stoß erhob.
    »Wo halten Sie meinen Butler fest?« dröhnte Myladys Stimme.
    »Im Chalet Ricard«, hörte Jerry sich sagen, ohne sich darüber zu wundern. Diese Wahnsinnige durfte man auf keinen Fall reizen. Der nächste Stoß konnte bereits tödlich sein.
    »Warum nicht gleich so?« gab Lady Simpson zurück und lächelte Jerry freundlich an. »Ich dachte schon, ich hätte noch stärker aufdrehen müssen. Hier, mein Kind, bringen Sie das scheußliche Messer weg!«
    Jerry schluckte.
    Er war an der Nase herumgeführt worden. Diese beiden verdammten Frauen hatten ihn im wahrsten Sinn des Wortes »high« gemacht, und zwar ohne Rauschgift. Und er Trottel hatte sogar noch das Versteck des Butlers verraten.
    »War ich gut, Kindchen?« erkundigte sich Agatha Simpson bei ihrer Gesellschafterin.
    »Diese Frage sollten Mylady sich von diesem Herrn beantworten lassen«, gab Kathy Porter schmunzelnd zurück, »aber ich möchte sagen, daß er selbst jetzt noch sehr beeindruckt ist.«
     
    ***
     
    Josuah Parker wußte, daß man ihn bald wieder heraufholen würde. Schnürten die Rauschgiftschmuggler das Paket auf und fanden sie Grundnahrungsmittel darin, dann würde dieser Caron verrückt spielen und andere Saiten aufziehen.
    Der Butler hatte seine Vorbereitungen für diesen Ernstfall bereits getroffen. Und er war wieder mal froh, daß er stets eine gewisse Grundausrüstung an Tricks mit sich führte. In diesem Fall dachte er daran, einen seiner vielen Patent-Kugelschreiber einzusetzen.
    Parker befand sich, wie konnte es anders sein, wieder mal in einem Keller.
    Unterkünfte dieser Art waren ihm inzwischen vertraut. Immer dann, wenn er in die Hände von Gegnern fiel, landete er in einem Keller. Wie jetzt und hier.
    Er konnte sich eigentlich nicht beklagen, denn der Raum war groß und hoch. Es gab oben an der Decke einen Lichtschacht, dessen Austritt vergittert war. Das Mauerwerk bestand aus soliden Bruchsteinen, die Tür aus starken Bohlen. Parker unternahm erst gar nicht den Versuch, diese Tür zu öffnen. Er hatte deutlich gehört, daß Paul von außen zugeriegelt hatte.
    Parker dachte an sein Gespräch mit Caron.
    Dieser Mann mit der dreifach gebrochenen Nase war also der Verbindungsmann zum Wassermann. Caron hatte etwas betroffen reagiert, als er, Parker, die Herzogin von Albenga genannt hatte. Der Wassermann schien sich also dort zu befinden.
    Dann war da noch der Name Jules Premonet gefallen. Dabei handelte es sich um den mittelgroßen, vollschlanken Mann mit den freundlichen Augen, der von Caron nicht ernst genommen wurde. Daß es sich bei Premonet um einen Konkurrenten des Wassermanns handelte, war klar. Aber woher bezog der Mann mit den freundlichen Augen sein Wissen? Woher wußte er von dem Kokain? Hatte er früher mal mit dem Wassermann zusammengearbeitet?
    Parker sah auf seine unförmige Zwiebeluhr, die er aus der Westentasche hervorgeholt hatte. Seiner Schätzung nach mußten die nach Monaco geschickten Gangster zurückgekehrt sein. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis ein bis aufs Blut gereizter Caron hier unten erschien, um seine Befragung nach der heißen Ware fortzusetzen.
    Selbstverständlich dachte Josuah Parker aber auch an Agatha Simpson und Kathy Porter.
    Hoffentlich war es den beiden Frauen gelungen, sich aus der Affäre herauszuhalten. Selbst die Lady mußte doch inzwischen erkannt haben, daß sie es mit harten Vollprofis zu tun hatte, mit Gangstern also, denen sie auf keinen Fall gewachsen war...
     
    ***
     
    »Mylady bekommt Besuch«, meldete Kathy Porter, die vom Fenster aus hinunter zur Auffahrt des Hauses sah.
    »Auch das noch. Wer ist es denn, Kathy?«
    »Ich glaube, die Herzogin von Albenga, Mylady.«
    »Diese aufdringliche Person hat mir gerade noch gefehlt, Kindchen. Was machen wir jetzt mit diesem Strolch?« Agatha Simpson deutete auf Jerry, der wütend im Sessel hockte und sich nach wie vor nicht zu rühren vermochte.
    »Man könnte ihn in einen Wandschrank stecken, Mylady.«
    »Gute Idee! Und pappen Sie diesem Individuum Heftpflaster über den Mund, Kindchen. So etwas habe ich mal in einem Kriminalfilm gesehen. Es sah sehr überzeugend aus.«
    Lady Simpson verließ den Salon und ging nach unten. Sie befand sich noch auf der Treppe, als es bereits an der Tür läutete.
    »Welche eine Überraschung, meine Liebe«, säuselte Agatha Simpson, als sie dann geöffnet hatte. »Wie

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