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Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Titel: Parrish Plessis 01 - Nylon Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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Drehkurbel hinüber. Tränen tropften auf ihre Hände, als sie die Maschinerie in Gang setzte.
    Emotionen.
    Ein Zittern durchfuhr den Boden.
    Der Käfig hob sich gerade hoch genug, dass ich unter ihm hindurch schlüpfen konnte.
    Stellar ließ ihn wieder hinabsinken und kehrte zu mir zurück.
    »Du solltest dich besser beeilen«, flüsterte sie heiser. Die Tränen hatten schmutzige Rinnsale auf ihren Wangen hinterlassen. Ihre Augen waren nun klarer. Trauriger.
    »Geh, bevor Jamon kommt. Ich werde ihm erzählen, dass du mich zusammengeschlagen hast, als ich versucht habe, dich zu waschen. Nimm die andere Tür dort. Sie führt auf den Hauptflur.«
    »Werden sie mich hinauslassen?«
    »Hinauszukommen ist leicht für jemanden wie dich.« Sie lächelte schwach.
    Ich wollte ihr danken und ihr sagen, dass es mir Leid tat. Ich hätte ihr helfen können, von Jamon loszukommen, anstatt sie einfach nur zu hassen. Ich hätte…
    Doch Stellar wollte meinen Dank nicht. Sie rappelte sich auf und trottete zur Party zurück.

 
KAPITEL SIEBZEHN
     
     
    Der Schmerztempel von Meister Jayse lag auf halbem Weg zwischen Tecce’ Geschäft und Shadouville.
    Mit einem letzten Rest Ausdauer schleppte ich mich zu Teece. Mein ganzer Körper und mein Gesicht waren von einer trockenen Schmutzschicht überzogen.
    Ich traf Teece in der Garage seines Geschäfts an; mit wehleidigem Blick starrte er in den leeren Raum.
    »Es tut mir Leid wegen deinem Bike, Teece«, sagte ich mit belegter Stimme.
    »Parrish«, jauchzte er und drehte sich zu mir um. »Was im Namen des großen Wombat tust du denn hier – und warum stinkst du so bestialisch?«
    »Ich brauche Wasser.« Meine Zunge klebte förmlich an meinem Gaumen, und meine Beine drohten, unter mir nachzugeben.
    Mit drei schnellen Schritten war Teece an meiner Seite und stützte mich.
    »Los, ins Bad mit dir«, befahl er. »Du riechst schlimmer als eine verrottete Kanratte.«
    Er schleppte mich zu seiner San-Einheit – die zwar recht klein, dafür aber mit unverkennbarem Luxus ausgestattet war – und zog mir die schmutzigen Klamotten aus.
    Dann hievte er mich in die Wanne, ohne auch nur zu warten, bis sie vollgelaufen war.
    Anschließend verschwand er und kehrte nach wenigen Minuten mit einem großen Krug Wasser wieder zurück, den er neben die Wanne stellte.
    »Du musst langsam trinken. Und pass auf, dass du nicht einschläfst und ertrinkst«, murmelte er mit dunkler Stimme und ließ mich wieder allein.
    Langsam erwachten meine Lebensgeister wieder. Ich seifte mich ein und schrubbte mir den Dreck von der Haut. Die Wanne war gerade erst voll, als ich sie schon wieder leerte und neues Wasser einlaufen ließ. Diese Prozedur wiederholte ich so lange, bis sich von meinem Körper kein schwarzer schmieriger Film mehr löste. Erst dann ließ ich mich entspannt von der beruhigenden Wärme umschließen.
    Ich blieb einige Stunden in der Wanne liegen, in der Hoffnung, das Bad würde meine Gedanken über Stellar, den Schmerztempel, Gwynn und Loyl-me-Daac einfach aufweichen und wegspülen.
    Darauf wartete ich natürlich vergebens. Schließlich kletterte ich aus der Wanne, zog die Disk aus meinem schmutzigen Tank-Top und versteckte sie in meinen Stiefeln.
    Teece erwartete mich bereits im Schlafzimmer. In einen ausgebleichten Seidenbademantel gekleidet lag er mit entblößter Brust auf dem Bett. In seinem Schoß lag eine Halbautomatik.
    »Ist die für mich?«
    »Du bist im Moment verdammt heiße Ware. Ich habe Augen, die für mich die Grenze beobachten. Anscheinend ist wirklich jeder hinter dir her.«
    Ich seufzte. Ich hatte mir nur ein Badehandtuch um den Leib geschlungen, aber ich war zu müde, um mich daran zu stören. So krabbelte ich einfach an einem Ende in sein Bett wie eine übergroße, durchnässte Straßenkatze.
    »Kann ich mich hier ein wenig ausruhen?«, nuschelte ich.
    Er nickte.
    »Teece?«, fragte ich mit einem Gähnen.
    »Was denn?« Er beugte sich zu mir herüber.
    »Könnte ich vielleicht etwas zu essen bekommen, wenn ich aufwache?«
    »Jetzt warte mal eine Minute, Parrish. Du wirst nicht einschlafen, bevor du mir…«
    Ich hörte ihn bereits nicht mehr.
     
    Eine ganze Weile später wachte ich wieder auf und fühlte mich steif wie eine Leiche. Der Raum war dunkel, doch es war nicht die Schwärze der Nacht, sondern eher das dämmerige Licht des frühen Morgens. Teece schnarchte leise am anderen Ende des Bettes, die Halbautomatik noch immer unter den Arm geklemmt.
    Vielleicht konnte ich wieder

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