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Parrish Plessis 02 - Code Noir

Parrish Plessis 02 - Code Noir

Titel: Parrish Plessis 02 - Code Noir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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sanft meine schuppige Wange. Ich mochte es nicht, wenn er den mitfühlenden Charmeur herauskehrte. Er ließ seine Hand an meinen Hals herunter gleiten und strich über mein Schlüsselbein.
    Fühlt sich gut an…, aber jetzt ist nicht die richtige Zeit dafür…
    Daac räusperte sich. »Du… Du hast dich verwandelt. Ich habe es gesehen… eine Formwandlung. Als du wieder deine menschliches Erscheinung angenommen hast, warst du geheilt.«
    Jetzt wurde ich hellhörig.
    »Unsinn, das kann nicht stimmen!«, bellte ich.
    Ich setzte mich auf und untersuchte meinen Körper. Meine Haut fühlte sich an, als wäre sie ausgetauscht worden. In meinem Inneren sah es anders aus: Nichts schien an seinem rechten Platz zu sein; irgendetwas hatte meinen Körper gehörig durcheinander gewirbelt.
    Daacs Hände berührten mein trockenes, schmutziges Haar.
    »Niemand wird davon erfahren«, beruhigte er mich. »Es bleibt zwischen uns beiden. Und wir werden einen Weg finden, die Verwandlung wieder rückgängig zu machen.«
    Mein Puls pochte vor Aufregung laut in meinen Ohren.
    Daac stützte mich und flößte mir etwas Wasser aus einer kleinen Röhre ein. Ich spürte Loyls Atem in meinem Gesicht. Bevor ich mich versah, schlang er beide Arme um mich und drückte sein Gesicht an meine Schultern.
    »Ich bin ja so froh, dass du noch lebst«, sagte er.
    Ja, das bin ich auch.
    Seine Worte waren Balsam für meine gemarterte Seele und meinen gebrochenen Körper. Ich klammerte mich fest an Loyl, und eine unendliche Müdigkeit überfiel mich – eine Müdigkeit von jener Art, die einen für den Rest des Lebens begleitet. Tränen liefen über meine Wangen und tropften auf sein Gesicht.
    »Die Verwandlung… Wie habe ich ausgesehen?«, flüsterte ich ängstlich.
    Er berührte abermals die Schuppen in meinem Gesicht.
    »Dein gesamter Körper war mit diesen Schuppen bedeckt. Ansonsten sahst du aus wie immer, nur… nur mit einer Art Körperpanzer.«
    Ich versuchte, mir meine Erscheinung bildlich vorzustellen. Ein Körperpanzer – wie eine Kakerlake. Der Gedanke amüsierte mich, und ich wollte laut lachen, doch ich begann, am ganzen Körper zu zittern.
    Daac barg mich in seinen Armen, bis der Anfall vorüber war.
    »Aber innerlich spüre ich keine Veränderung«, sagte ich.
    »Anna wird dich sofort untersuchen und eine Lösung finden. Wir werden diesen Parasiten besiegen.«
    Ich empfand tiefe Dankbarkeit.
    Loyl nahm mein Kinn in die Hand.
    »Allerdings musst du mit mir kommen und bei uns leben. So ist es besser für dich.«
    Ich nickte zustimmend. Er hatte Recht. Nur hatte ich nie vermutet, dass wir auf diese Weise Frieden schließen und zusammenfinden würden.
    »Ich werde zuerst noch in Torley vorbei schauen müssen. Es gibt dort noch einige Dinge, um die ich mich kümmern muss«, erklärte ich.
    »Ich werde dich begleiten.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Aber wenn ich in deiner Abwesenheit die Kontrolle über mich verliere und der Eskaalim…« Ich geriet ins Stocken und holte tief Luft. »Du weißt, was ich meine, Loyl. Wenn das geschieht, möchte ich, dass du mich tötest.«
    Wir tauschten einen wissenden Blick aus.
    Gerne hätte ich noch länger in seinen Armen gelegen und seine Güte genossen, doch irgendetwas drängte mich zum Aufbruch. Diese Unruhe war fast schon zur Gewohnheit geworden. Ich stand schwankend auf und streckte die Hand aus.
    »Der Dolch.«
    Daac gab ihn mir anstandslos.
    Ich wischte Tulus Blut von der Klinge. Ohne weitere, überflüssige Worte, trennten wir uns, und jeder ging seiner Wege.

 
KAPITEL ZWANZIG
     
     
    Vor der Villa lagen Dutzende von toten Söldnern. Ikes Tod hatte sie orientierungslos zurückgelassen, und in dem Chaos hatten sich die meisten von ihnen gegenseitig erschossen; aber es gab sicherlich noch einzelne Überlebende.
    Ich trottete langsam zurück zum Kanal. Den Cabal-Dolch hielt ich als Warnung für alle potenziellen Angreifer in der Hand. Im Schutz der Villen und hinter den Geländern der Balkone hielten sich noch immer dunkle Gestalten versteckt, die mir Ärger bereiten konnten.
    Die Cabal würden mehr benötigen, als einen geheiligten Dolch, um dieses Land zurückzuerobern.
    Die Flut war mittlerweile zurückgegangen und hatte die Ertrunkenen ans Ufer gespült. Ich sah nicht in die Gesichter der Toten und stieg auf den Dachboden einer Villa, die fast unmittelbar am Kanal lag. Eine Handvoll Cabal-Krieger saßen am anderen Ufer bei einem Lagerfeuer zusammen. Auf mein Signal hin schickten sie ein Boot

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