Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe
sie mich zusammen an. Einer hielt meine Beine, der andere schlug hart auf mich ein und brach mir die Nase.
Schmerz und dann willkommene Taubheit.
Ich trat hart und wütend aus. Die Kraft meiner noch immer wunden Beine schleuderte den einen zurück gegen das Sensorpad eines Anbieters. Rings um ihn herum stob eine Wolke aus glückselig machenden Körnchen in die Luft. Er schluckte einen Mundvoll davon. Er hielt inne und begann zu kichern.
Ich spuckte Blut und versetzte dem anderen einen heftigen Schwinger. Er brach hintenüber auf seinem Partner zusammen. Die beiden sielten sich in Zeitlupe, befangen in einem Nebel aus pulverisiertem Gratisglück.
Ich rappelte mich unsicher auf. Blutbläschen quollen aus der offenen Wunde in meiner Nase.
Komplizierter Bruch. Mist.
Tulu näherte sich mir von der einen Seite, Listrata von der anderen.
Ich fragte mich, ob sich Marinette wieder zeigen würde. Sie schien es ein wenig auf mich abgesehen zu haben.
Ich musste wirklich daran arbeiten, welches Kaliber von Leuten ich anzog.
Wachleute in Uniform und Schmuck materialisierten. Sie bildeten einen Ring um mich. Ich suchte nach einem Zeichen ihrer Gefolgschaft, sah aber weder eine Wimper noch eine Axt oder Monks Running-Man-Emblem.
Söldner. Das war gut.
Ich griff Listrata tief und schmutzig an: Ich packte ihn bei den Genitalien. Zuerst glaubte ich, er sei gut gepolstert, doch dann begriff ich plötzlich den Grund seines Hasses auf das Fleisch. Jemand war mir bei seiner Verstümmelung zuvorgekommen.
»Eunuch!«, schrie ich ihn an und griff nach seiner Kehle.
Er pingte mich mit seiner Sonde. Ich bekam eine volle Ladung ab und brach zuckend zusammen.
Während er sich von mir löste – ich konnte nur noch sabbern und mich schütteln –, brach Mal aus dem Lift Ihr folgte eine hübsche Reihe von Wachleuten. Mit einer Entschlossenheit, die meinen bibbernden Leib erwärmte, stapfte sie auf mich zu.
Ich sah zu, wie sie, nur noch eine Armeslänge von mir entfernt, unter einem Paralysenetz zu Boden ging.
Unsere starrenden Blicke trafen sich.
Es ist der Gedanke, der zählt, Mal, versuchten meine Augen zu sagen.
Das ist dämlich, antwortete sie.
Ich oder sie?
Die Wachleute näherten sich zum Aufräumen, während Listrata mit der Arroganz des Sklavenhändlers beiseite trat.
Vor Zittern und Sabbern konnte ich nichts daran ändern.
Der Verwahrer hob die Sonde, um mich erneut damit zu berühren, als die Gebotsklingeln ertönten. Er verharrte mitten in der Bewegung und blickte ringsum auf die Bildschirme.
Der über mir an der Decke hatte sich geleert und gab zur Unterhaltung der Menge karibische Musik von sich.
Jemand hatte private Unterhandlungen begonnen.
Jemand mit Geld kaufte mich.
Mich? Also bitte.
Ich verrenkte den Hals, um Mal ansehen zu können. Hoffnung leuchtete in ihren Augen; das war auch schon die einzige Möglichkeit, die sie hatte, um ihren Regungen Ausdruck zu verleihen.
Eine Stimme verkündete das Ende der Gebote für mich und gab den Abschluss eines Kaufs bekannt.
Die Wachleute schoben Tulu beiseite, um mich zu erreichen und abzuholen.
Listrata kniete sich neben mich, eine Hand zum Schutz vor dem Speichel erhoben.
»Ich behalte dich im Auge«, flüsterte er mir ins Ohr.
Dann richtete er sich auf und kehrte zur Bühnenmitte zurück, um sein unzufriedenes Publikum zu beschwichtigen.
Ich schleppte mich zu Mal und legte den Arm um sie.
»M-mein«, mehr brachte ich nicht über die Lippen.
Die Wachleute versuchten, mich von ihr wegzuziehen und auf eine aufblasbare Trage zu legen. Ich konzentrierte alles darauf, sie mit den Fingern zu umklammern.
»Die gehören zusammen!«, rief jemand aus dem Publikum. »Ich habe sie im Lift zusammen gesehen.«
»Sie schaffen sie lieber beide weg!«, rief ein anderer.
Die Wachleute zögerten. Nach kurzer, leiser Beratung forderte einer von ihnen noch eine Trage an.
Die Menge jubelte kurz; sie war noch viel zu sehr mit dem Abschluss meines dramatischen Auftritts beschäftigt, als dass sie auf das nächste Angebot aus Listratas Fleischregal geachtet hätte.
Meine Dankbarkeit für ihre Einmischung war still, aber intensiv.
Die Wachleute trugen uns zum Lift. Kurze Zeit später waren wir auf dem Dach. Ich sog mir saubere Luft in die Lungen, froh, die Märkte hinter mir gelassen zu haben.
Noch in der gleichen Stunde landete ein ’Kopter. Erleichtert sah ich auf seiner Seite das Emblem von Running Man.
Der Pilot klappte die Sitze zurück, und die Wachleute legten Mal
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