Partials 1 – Aufbruch
Hafen ein, bis sie endlich eins fanden, das sauber genug war,
dass sie an Bord gingen. Es war immer noch stark verschmutzt, aber nicht so
schlimm wie die anderen, und viele Möglichkeiten blieben ihnen nicht mehr. Sie
fuhren um das Heck des Boots herum, das in verblichenen Lettern den Namen Zeig mir das Geld III trug. Marcus hielt ihr Boot am Heck
fest, während Samm hinüberkletterte.
»Ihr anderen wartet dort!«, verlangte Samm. Er verschwand in den
unteren Räumen der Jacht. Marcus beugte sich zu Kira vor.
»Was denkst du?«, flüsterte er. »Traust du ihm?«
»Ich hatte bisher keine Veranlassung, an ihm zu zweifeln«,
antwortete sie.
»Nein, nicht unbedingt«, gab Marcus zu. »Die Geschichte war
allerdings ziemlich … ich weiß auch nicht. Sie ist schwer zu verdauen.«
»Aber durchaus plausibel«, warf Jayden ein. »Wir haben uns immer
gefragt, warum die Partials vor elf Jahren einfach aufgehört und uns seitdem
nicht mehr angegriffen haben. Wenn sie damit beschäftigt waren, sich
gegenseitig zu bekämpfen, statt sich mit uns zu befassen, ist das eine
einleuchtende Erklärung.«
»Ich bin immer noch misstrauisch«, murmelte Marcus. »Irgendwie ist
mir diese Gegend nicht geheuer.«
Samm brachte eine Ladung Gegenstände aus der Jacht mit. »Schlechte
Neuigkeiten«, sagte er. »Nach den Papieren des Boots gehört es nach Echo Bay
und nicht nach Mamaroneck. Das bedeutet, dass wir viel weiter nach Westen
gelangt sind, als ich dachte. Diese Karte sollte uns helfen, die richtige
Strecke zu finden.« Er reichte Kira, die vorsichtig alles übernahm, seine
Beute: eine Karte, ein Fernglas, einen Stapel Kleidung und Decken. »Ich konnte
mich nicht umziehen, seit ihr mich gefangen genommen habt.« Samm legte die
Reste der ramponierten Uniform ab. »Außerdem ist die Jacht völlig verdreckt.«
Kira starrte den Oberkörper des Partials an. Die Muskeln waren kräftiger, als
sie es nach zwei Wochen auf einem Operationstisch und einem Stuhl erwartet
hätte. Nach einer Weile wandte sie den Blick ab und kam sich dumm vor. Samm zog
sich bis auf die Unterwäsche aus und sprang ins Wasser. Marcus warf Kira einen
Blick zu, der wohl so viel sagen sollte wie Das ist doch
nicht dein Ernst. Xochi beobachtete unterdessen mit unverkennbarem
Genuss den athletischen Partial, der kurz danach wieder auftauchte. Er
kletterte in das Boot, trocknete sich so gut wie möglich mit einer Decke ab und
zog frische Kleidung an.
Kira entfaltete die Karte und suchte nach der Echo Bay. »Du hast
recht«, sagte sie. »Wir sind ziemlich weit im Westen gelandet. Wo hält sich
denn die Gruppe D auf?«
Samm sah ihr über die Schulter und deutete auf die entsprechende
Stelle an der Küste. »Dort in Greenwich. Wie ihr haben wir unsere Stadt rings
um ein Krankenhaus erbaut. Es dürften fünfzehn bis zwanzig Kilometer sein.«
»Das ist gar nicht so übel«, meinte Jayden.
»Nein, ist es nicht«, stimmte Samm zu, »aber die Route führt durch
Rebellengebiet. Hier.« Er deutete auf einen Punkt, der etwa auf halber Strecke
lag. »Wir könnten uns ein anderes Boot suchen und an der Küste entlangfahren,
aber das empfehle ich nicht. Unser Motor hat es gerade so eben bis hierher
geschafft, und außerdem zieht ein Unwetter auf.«
»Andererseits will ich auch nicht unbedingt durch feindliches Gebiet
wandern«, sagte Kira. »Dank deines Links können wir uns kaum verstecken. Sobald
wir in der Nähe sind, wissen sie, wer du bist.«
»Auch wieder wahr«, räumte Samm ein.
»Wir haben noch Benzin.« Jayden hatte den Motor überprüft. »Also
liegt das Problem an der Maschine selbst.«
»Dann nehmen wir eben ein anderes Boot«, schlug Kira vor. »Je länger
wir auf diese Weise vorwärtskommen, bevor wir wieder gehen müssen, desto
besser. Der Marsch über fünfzehn Kilometer hätte uns fast umgebracht.«
Sie ruderten durch den Hafen und suchten nach einem Boot, mit dem
sie umgehen konnten. Auf einer viel größeren Jacht fanden sie endlich etwas
Geeignetes. Es war vermutlich ein Rettungsboot oder für Notfälle gedacht. Samm
stieg hinauf, hob das brüchige Segeltuch hoch und startete den Motor. Beim
vierten Versuch lief er und schnurrte sogar gleichmäßiger als der in ihrem
ersten Boot. Er, Marcus und Jayden lösten das Beiboot von der Jacht und ließen
es zu Wasser, dann räumten sie ihre Sachen um. Das neue Boot war viel kleiner – eigentlich nur ein Kahn mit einem Hilfsantrieb und kein schönes Motorboot wie
das vorherige –, doch es nahm sie alle auf, und
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