Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Party Girl - Roman

Party Girl - Roman

Titel: Party Girl - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Blobel
Vom Netzwerk:
so.
    »Also, Fakt ist«, sagte Mirko, »dass Susi im Augenblick nicht nach Hause zurückkann. Deshalb hab ich sie hergebracht.«
    Mona ließ fast die Pfanne fallen. Sie starrte Mirko an. »Was?«, fragte sie.
    »Ist doch kein Problem. Platz ist ja reichlich.«
    »Ich penn auch auf dem Sofa oder auf dem Boden«, sagte Susi. »Bin ich gewohnt. Gib mir irgendeine Decke. Ich bin so fertig, ich schlaf überall.«
    »Aber das geht nicht!«, schrie Mona. Sie verbrannte sich an dem heißen Öl und schrie gleich noch mal. Als Mirko ihr zu Hilfe kommen wollte, stieß sie ihn weg.
    »Meine Mutter kommt Sonntag zurück!«, schrie sie.
    »Bis dahin ist sie längst wieder weg«, sagte Mirko.
    Susi lächelte. »Ich hab das Bad schon gesehen, ist ja echt der Hammer. Wie im Film. Oh Mann, wenn der Scheißtyp erst mal weg ist, dann darf ich mich da in die Wanne legen, oder? Ich hab echt noch nie in einer Wohnung mit Bade wanne gewohnt. Im Heim und zu Hause gab’s immer nur ’ne Dusche.«
    Mona verteilte die Nudeln, dann die Soße und dann setz ten sie sich hin und aßen.
    Susi schaufelte das Essen gierig in sich hinein und machte immer »mhm!« und »ah!«.
    Mirko aß schweigend, und als sein Teller leer war, hielt er ihn Mona hin und sagte: »Echt geil. Gibt’s einen Nach schlag?«
    Mona füllte stumm seinen Teller auf und dachte daran, dass sie nie wieder Spaß haben würde am Kochen.
    Als Mirko sich nach dem Essen eine Zigarette anzünden wollte, schlug Susi ihm das Ding aus der Hand.
    »Hier wird nicht geraucht!«, sagte sie. »Mona will das nicht.« In einem Ton, fand Mona, als sei das hier bereits ih re Wohnung.
    Mirko ging in die Diele und kam mit einem Rucksack zu rück. Der Rucksack war mit Bayern-München-Ansteckern gepflastert. Er ließ den Rucksack neben seinen Stuhl fallen und sagte: »Ich brauch einen guten Platz für das Zeug.«
    Mona riss die Augen auf. »Was ist da drin?«
    »Dreimal darfst du raten«, sagte Mirko.
    Mona schwieg, Susi stellte die Teller zusammen und trug den klappernden Stapel zur Spüle. Ihre Hände zitterten und Mona dachte schon, es würde alles auf dem Steinfuß boden landen, aber Susi schaffte es. Und war darauf offen bar richtig stolz.
    »Ich hatte einen guten Bunker«, sagte Mirko, »aber der ist nicht mehr sicher.«
    »Nie ist irgendwas für lange sicher, weißt du.« Susi grinste Mona an, als wären sie schon Freunde und Mona würde al les verstehen. »Die Bullen haben den Platz hochgenom men.«
    »Ja und wieso?«, fauchte Mirko. »Hast du dich das mal ge fragt?«
    Susi wollte ihm an die Kehle, aber Mona fuhr dazwischen.
    »Hört auf, euch hier zu prügeln«, schrie sie.
    Susi war immer noch auf hundert. »Du bist so ein Arsch, so ein mieser Scheißtyp«, schrie sie.
    »Hör auf! Susi!«, schrie Mona.
    »Und was bist du dann? Eine dreckige kleine Fotze, die nichts auf die Reihe kriegt.«
    »Sag ja nicht Fotze zu mir!«, kreischte Susi. »Sag ja nicht noch einmal Fotze zu mir! Meine Fotze geht dich nichts an, kapiert!«
    »Hört auf!«, schrie Mona.
    Da klingelte es.
    Und sofort waren sie still. Vollkommen still.
    Mirko stürzte sich auf den Rucksack und sah sich in der Küche wie gehetzt um.
    »Wer ist das?«, fragte Susi.
    »Weiß nicht«, flüsterte Mona.
    Mirko riss einen Küchenschrank auf und warf die Tür wie der zu. Den nächsten. Im übernächsten waren die Küchen handtücher, Mirko zog sie raus und stopfte den Rucksack hinein, legte dann die Küchenhandtücher wieder davor, drückte die Tür zu. Er schwitzte, als er sich aufrichtete.
    Mona sah die Angst in seinen Augen.
    Es klingelte wieder.
    Mona ging in den Flur. Susi flitzte unter ihrem Arm durch und war weg. Mona hörte die Badezimmertür, die lei se ins Schloss gedrückt wurde, und dachte: Die kennt sich ja schon gut aus hier.
    Mirko folgte Mona.
    Sie war so aufgeregt, dass das Blut ihr in den Kopf schoss. Einen Moment lang konnte sie kaum etwas erkennen, als sie die Wohnungstür aufmachte, so schwindlig fühlte sie sich plötzlich. Dominik trat einen Schritt vor und da war er auf einmal deutlich.
    »Irgendwas los?«, fragte Dominik. »Ich komme gerade nach Hause. Und war im Flur. Und hab Schreie gehört . . .«
    Er lächelte unsicher. Er schaute an Mona vorbei in den Flur, aber alles sah friedlich aus. Mona musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Mirko sich verdrückt hatte.
    »Das Radio«, sagte Mona. »Ich hatte das Radio an.«
    Dominik runzelte die Stirn, aber er lächelte.
    Er glaubt mir nicht, dachte

Weitere Kostenlose Bücher