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Party Girl - Roman

Party Girl - Roman

Titel: Party Girl - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Blobel
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mit den Schultern. »Keine Ahnung«, sagte sie. »Was ist das?«
    Bobbie blieb stehen. Er seufzte. Er zog eine Grimasse. »Mann, was soll das wohl sein! Micky Mouse ist zurzeit das Geilste, was auf dem Markt ist.«
    Jasper und Miriam standen immer noch an der Treppe und warteten. »Aber wenn du was anderes empfiehlst . . .«, er breitete die Arme aus, »ich meine, ich bin für alles offen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Mona, »ich muss mich erkundi gen.«
    Bobbie legte seinen Arm fest um Monas Schultern. Er lä chelte Jasper und Miriam zu.
    Die beiden schauten erwartungsvoll. »Und?«, fragte Miri am gierig. »Habt ihr geredet?«
    Bobbie nickte. Er zwinkerte Mona zu. »Ich glaub schon. Ja, ich denke, sie hat verstanden.«
    »Ich brauch einen richtig guten Flash«, sagte Jasper. »Ich will endlich mal diese ganze Schulscheiße vergessen und richtig high sein, verstehst du? Besorg uns was, das richtig abgeht. Nicht diesen Kinderkram, den man sonst kriegt.«
    Bobbie stöhnte. »Apropos Schule: Wehe, ihr vergesst mich nächstes Mal, wenn die Liste rumgeht.«
    »Listen sind scheiße«, sagte Jasper. »Das hab ich immer gesagt. Mit einer Liste kannst du auffliegen. Die Lehrer sind doch nicht blöd. Die schmeißen dich von der Schule, wie letzes Jahr den Typen aus der Elften.«
    Mona dachte an den Zettel, der immer noch in ihrem Englischbuch steckte. Und an das Tütchen mit den Pillen. Sie stellte sich plötzlich vor, dass am Schultor zwei Polizisten in Zivil auf sie warteten, mit einem Schäferhund an der kurzen Leine, einem Spürhund.
    Sie stellte sich vor, dass der Spürhund anschlug, wenn sie an ihm vorbeiging. Sie stellte sich vor, dass der eine Polizist auf einmal seine Dienstmarke zücken und »Bleib mal ste hen« sagen würde. Und dass irgendwo in einer Seitenstraße ein Polizeiauto parkte, das sie aufs Revier bringen würde. So lief es immer in den Filmen. Dann saß man in einer Zelle in U-Haft und wartete darauf, dass die Eltern kamen. Und ei nen Anwalt mitbrachten, aber ihre Mutter war in Prag.
    Tochter, 15, inhaftiert! Wo warst du, Mama?
    »Ist was?«, fragte Miriam.
    Mona schluckte. Sie stand immer noch mit Jasper, Bob bie und Miriam am Treppenaufgang.
    »Nein, nein, schon gut«, murmelte sie. Aber da war wieder die Schwärze in ihr, das Gefühl, dass es keinen Ausweg gab.
    »Ich muss los«, sagte sie, »ich hab’s eilig, ich muss nach Hause.«
    Und sie dachte: Ich ersticke. Ich muss hier raus! Ich muss hier raus!
    Die anderen machten ihr sofort Platz.
    »Und das mit Freitag geht klar?«, rief Bobbie ihr nach.
    Mona hob die Arme, ohne sich umzudrehen.
    Sie wusste es ja selbst nicht.
    Aber Bobbie war schon wieder neben ihr. Ein bisschen atemlos. »Ich hab ja keine Ahnung, wo du das Zeug bun kerst«, sagte er, »und wie viel du rechtzeitig ranschaffen kannst.«
    Das weiß ich auch nicht , dachte Mona. Lasst mich in Frie den, verdammt!
    Sie rannte los, nahm den Weg durch den Fahrradkeller und über den Tischtennisplatz. Sie machte einen großen Bogen um den Haupteingang.
    Als sie endlich wagte, sich umzudrehen, war der Haupt eingang verlassen. Kein Mensch weit und breit. Keine Poli zisten, nicht in Uniform und auch nicht in Zivil. Und schon gar kein Schäferhund mit Würgehalsband.

10. Kapitel
    Auf dem Nachhauseweg ließ sie den verräterischen Zettel in einen Papierkorb fallen. Die restlichen Elefanten, die sie nicht verkauft hatte, steckten immer noch in ihrer Tasche.
    Aber komischerweise glühte das Zeug nicht mehr so wie am Anfang, mit jedem Schritt, den sie sich von der Schule entfernte, ließ ihre Panik nach.
    Sie musste daran denken, wie Bobbie sie angefleht hatte, wie Miriam und Jasper den ganzen Morgen wie die Kletten an ihr gehangen hatten. Oder an den Pillen, die sie besorgen konnte.
    Wie Verena gelacht und sie umarmt hatte.
    Sie war auf einmal jemand in der Klasse.
    Sie war wichtig.
    Sie würde irgendwann wirklich dazugehören. Zu Verenas Freunden oder einer anderen coolen Clique.
    Sie gehörte ab heute praktisch schon dazu. Jedenfalls zu einem Teil der Klasse. Irgendwie komisch, dass die anderen nichts mitbekommen hatten.
    Die Mathearbeit hatte sie hingekriegt. Davon war sie überzeugt. Dominik hatte ihr gute Tipps gegeben.
    Wenn die Arbeit gut war, dann war es, weil sie mit Domi nik gepaukt hatte. Ganz klar. Die Pillen hatten damit nichts zu tun. Die hatten sie nur entspannter gemacht.
    Obwohl das nicht wirklich stimmte. Entspannt war sie keine Sekunde gewesen. Aber egal.
    Schließlich gab es ja

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