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Passionsfrüchtchen

Passionsfrüchtchen

Titel: Passionsfrüchtchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annabel Rose
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den Rechner und loggte sich bei E.L.L.E. ein.
    Fünf neue Buchungen warteten auf Bestätigung, davon eine gleich für vier Tage am Stück an der Côte d’Azur. Vom vierzehnten bis siebzehnten Mai. Sven schaute in seinen Kalender. Er hatte nichts vor. Großartig! Er freute sich. Diese vier Tage sicherten ihm sein Einkommen für einen Monat. Leider war es inzwischen schon zu spät, um seine Termine jetzt noch telefonisch zu bestätigen. Er würde es gleich morgen erledigen.
    Er trank noch einen Schluck Whisky. Dann fiel ihm ein, dass er André anrufen wollte. Es war zwar schon nach zehn, aber André konnte er getrost noch anrufen. Er war schließlich sein bester Freund.
    Wenige Tage später trafen sie sich in einer Billardkneipe. Als Sven ankam, versenkte André bereits ein paar Kugeln zum Aufwärmen. Sven begrüßte André und holte sich an der Bar ein Bier. Dann nahm er ein Billardqueue und wartete, bis André einen Fehler machte. Sven versenkte geschickt vier Kugeln, musste aber bei der fünften passen. Somit war André wieder dran.
    „Und?“, fragte André „Verdienst du dein Geld immer noch als Model und Begleiter?“
    „Ja. Wieso?“, wollte Sven wissen.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass man seinen Lebensunterhalt auf Dauer so finanzieren kann. Vielleicht sollte ich mich auch mal damit versuchen. Was meinst du?“
    André hielt die Luft an, streckte die Brust raus und drehte sich in Pose.
    Sven musste grinsen. „Wieso? Bist du neidisch? Oder willst du dich etwa beruflich neu orientieren? Ich kann dich gern als Neuen einführen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Christiane davon begeistert wäre.“
    „Nee, lass mal gut sein. War nicht ernst gemeint.“ André atmete aus und nahm wieder seine normale Haltung an. „Aber willst du dir nicht mal etwas Ernsthaftes suchen?“
    „Wie kommst du darauf, dass mein Job nicht ernsthaft ist? Ich glaube, du hast eine falsche Vorstellung davon.“
    Nun war es an André, zu grinsen. „Ach komm“, sagte er belustigt. „Ich kann mir schon vorstellen, was du den ganzen Tag so treibst. Jeden Tag eine andere Frau flachlegen …“ Er zwinkerte Sven zu.
    „So ist es ganz und gar nicht“, protestierte Sven. „Ich habe viele Termine, die …“
    „Termine!“ André prustete vor Lachen. „Mir brauchst du doch nichts vorzumachen. Termine!“ André verdrehte die Augen. „Du hast bestimmt schon lange keinen echten Termin mehr gehabt. Willst du nicht mal wieder einen richtigen Job?“
    Daher wehte der Wind! „Jetzt redest du schon wie mein Onkel. Du willst das jetzt nicht ernsthaft diskutieren, oder? Ich dachte, wir wollten Billard spielen.“
    „Es geht nicht ums Diskutieren, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du nur wegen eines blöden Fehlers für den Rest deines Lebens so weitermachen willst. Meinst du nicht, es ist an der Zeit, endlich mal einen Haken an die Sache zu machen? Wie viele Jahre ist das jetzt her?“
    „Vier.“
    „Meinst du nicht, das reicht? Mensch, du hast studiert und in Amerika gearbeitet. Fühlst du dich in deinem jetzigen Job nicht total unterfordert?“
    Dabei legte André eine ironische Betonung auf das Wort Job. Sven sah ihn argwöhnisch von der Seite an. Wie kam sein Freund ausgerechnet jetzt auf diese Frage? Hatten sich alle gegen ihn verschworen? Erst sein Onkel und nun auch André?
    „Was ist?“, fragte André, der Svens geistesabwesenden Blick bemerkt hatte. „Hat’s dir die Sprache verschlagen?“
    „Ich frage mich nur, warum du gerade jetzt danach fragst.“
    „Aus keinem bestimmten Grund. Einfach nur so. Hey, am besten du vergisst das Ganze. Du musst ja mit deinem Leben klarkommen. Lass uns weiterspielen.“ André beugte sich wieder mit seinem Queue über den Billardtisch.
    „Nein, nein. Ist schon gut“, erwiderte Sven. „Du hast gar nicht so unrecht.“
    Erstaunt blickte André auf.
    „Ich hab selber ab und zu die gleichen Gedanken“, gestand Sven. Während sie weiterspielten, erzählte Sven von seinen Überlegungen, wie er am liebsten alles rückgängig machen würde – nicht zuletzt seiner Mutter zuliebe. Aber er erzählte auch von seinen Bedenken, nicht mehr gut genug zu sein, und vor allem, nicht begründen zu können, warum er die letzten Jahre so gelebt hatte.
    „Also, wenn du meine Meinung willst: Ich denke, du solltest dich trauen. Bewirb dich doch und warte ab, was passiert. Im schlimmsten Fall bekommst du eine Absage. Na und? Glaubst du, mein Job ist vom Himmel gefallen? Ich musste ganz schön

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