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Passionsfrüchtchen

Passionsfrüchtchen

Titel: Passionsfrüchtchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annabel Rose
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Bermudas an und begab sich ins Hotel Martinez.
    Er wählte einen leichten Sommeranzug sowie ein blau-weiß gestreiftes Hemd aus seiner Garderobe aus.
    Auf dem Weg zur Croisette wimmelte es von Menschen. Sven hatte es nicht eilig. Er genoss das bunte Treiben. Tage wie diese könnte er öfter vertragen. Und dafür wurde er auch noch fürstlich bezahlt. Sein Leben war herrlich.
    Im deutschen Pavillon herrschte großer Andrang. Sven schaute in die Runde, bis er Sonja entdeckte. Er nahm seine Sonnenbrille ab und gab Sonja mit der rechten Hand ein Zeichen. Als sie ihn sah, winkte sie lächelnd zurück und bedeutete ihm, zu ihr zu kommen. Sven bahnte sich einen Weg durch die Besucher.
    „Hallo, Chérie. Bist du fleißig?“, begrüßte er sie vertraut und doch diskret, indem er ihr einen Kuss auf die Wange hauchte.
    „Ich brauche noch ein paar Minuten“, erwiderte Sonja. „Willst du uns nicht schon etwas vom Buffet organisieren? Ich sterbe vor Hunger.“
    „Das mache ich doch gern für dich, Chérie. Möchtest du ein Glas Champagner zum Essen?“
    „Gerne. Danke, mein Engel. Bis gleich.“ Sonja schenkte ihm ein weiteres Lächeln. Dann widmete sie sich wieder den Fragen der Besucher, die sich um sie herum drängten.
    Sven stellte sich in die Schlange der Wartenden am Buffet. Als er an der Reihe war, deutete er auf die Häppchen, denn die Französin, die ihn bediente, sprach offenbar kein Wort Deutsch. Er kramte seine verbliebenen Französischkenntnisse hervor, und stellte für sich und Sonja zwei appetitliche Teller zusammen. Zusammen mit den Champagnergläsern balancierte er das Essen vorsichtig durch den Raum. Dabei hielt er Ausschau nach einem freien Tisch. Er hatte Glück. Gerade stand ein Paar auf, das sein Mahl beendet hatte. Er ließ sich auf den Stuhl fallen und kostete von dem Champagner. Wirklich vorzüglich.
    Während er auf Sonja wartete, schaute er sich das geschäftige Treiben in dem Festzelt an. Am Nebentisch kam eine Kellnerin an, die die Teller abräumte. Sven kratzte noch einmal seinen französischen Wortschatz zusammen. „Pardon!“ Er machte eine Pause, um sich zu vergewissern, dass sie ihn gehört hatte. „Mademoiselle! “, sprach er sie lauter an.
    Die Kellnerin drehte sich halb zu ihm um. „Oui, Monsieur?“
    Sven deutete auf die schmutzigen Teller seiner Tischvorgänger.
    „Bien sûr, Monsieur.“
    Die Bedienung hatte verstanden. Sie belud ihr Tablett mit dem benutzten Geschirr, warf ihm noch ein Bon Appétit zu und hob das schwere Tablett mit beiden Händen an. Beim Abräumen des Geschirrs waren ihr die Haare ins Gesicht gefallen. Mit einer schnellen Kopfbewegung warf sie ihre Haare aus dem Gesicht nach hinten. Dann ging sie mit dem vollen Tablett davon.
    Das Zurückschleudern der Haare hatte einen feinen Lufthauch erzeugt. Als die Kellnerin gegangen war, nahm Sven einen Duft wahr, der eine Erinnerung in ihm wachrief. Wo war er ihm schon begegnet? Er sah ihr hinterher. Vor seinem geistigen Auge erschien für einen kurzen Augenblick ein rotgetupftes Sommerkleid. Mit einem Ruck setzte er sich kerzengerade auf. Wie kam sie hierher? Er hatte die Begegnung am Flughafen, als er zum Fotoshooting nach Hamburg unterwegs war, längst vergessen. Jetzt sah er sie wieder vor sich. Und mit dem Bild kam auch das beunruhigende Gefühl jenes Augenblicks wieder, als sie so nah an ihm vorbeigestreift war, dass er beinahe ihre Körperwärme hatte fühlen können. Er hatte den Eindruck, seine Fantasie spielte ihm einen Streich.
    In diesem Augenblick kam Sonja an seinen Tisch. „Danke, dass du auf mich gewartet hast, Liebster. Mmh, das sieht köstlich aus“, sagte sie mit einem Blick auf ihren Teller. Sie nahm das Champagnerglas in die Hand, um mit Sven anzustoßen. Mechanisch hielt Sven ihr sein Glas entgegen und prostete ihr zu, aber er trank nicht. Sonja sah ihn von der Seite an. „Alles in Ordnung?“, fragte sie.
    Sven erwachte aus seiner Starre und sah sie an.
    „Alles in Ordnung?“, wiederholte Sonja. „Geht’s dir vielleicht nicht gut?“
    „Doch, doch“, antwortete Sven. „Ich dachte nur, ich hätte jemanden gesehen, den ich kenne. Merkwürdig. Entschuldige bitte.“ Er lächelte Sonja an und begann von seinem Teller zu essen.
    Sonja erzählte von den Interviews, die sie den ganzen Vormittag gegeben hatte. Sie hoffte, sich nachmittags ab fünf freimachen zu können, damit sie sich vor der Preisverleihung am Abend noch etwas ausruhen konnte.
    „Willst du mir nicht Gesellschaft leisten? Ich

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