Passionsfrüchtchen
liebte es, dort liebkost zu werden, insbesondere, wenn sein Finger so wie jetzt nur hauchzart über ihre Rosette hinwegkratzte, sich hinaufbewegte genau zu der Stelle, wo der Rücken in den Po überging und wieder zurück. Einmal mehr hatte sie das Gefühl, er könne ihre Gedanken lesen. Sie schaute in seine Augen und es war, als ob sich ihre eigene Lust darinspiegelte, als ob sie seine Lust fühlen könnte, als ob sie mit ihm verschmelzen würde. Wie gern hätte sie diesen Moment noch weiter ausgekostet, doch das Ziehen in ihrem Unterleib kündigte schon ihren Höhepunkt an, ließ sie bereits erbeben. Andrés Stöhnen verriet ihr, dass er es ebenfalls gefühlt hatte. Jetzt war ihr Orgasmus nicht mehr aufzuhalten. Sie fühlte sein Glied zucken und dann ging alles blitzschnell: Er entlud sich in ihr, Beben folgte auf Beben, Woge auf Woge, endlos scheinende Sekunden lang, bis ihr ganzer Körper davon durchgerüttelt wurde und sie keuchend und zitternd auf ihm zusammensank.
Nina hatte die Mittagspause mit Sandra verbracht. Als sie jedoch später ihren elektronischen Schlüssel aus dem Portemonnaie holen wollte, um die Bürotür zu öffnen, musste sie feststellen, dass er nicht drin war. Hatte sie ihn etwa verloren? Oder auf dem Schreibtisch vergessen? Sie spähte durch die Glastür in das Großraumbüro. Alle Kollegen schienen zu Tisch zu sein. Angestrengt blickte sie durch die Glasscheibe. Tatsächlich: Auf ihrem Schreibtisch konnte sie ein graues Etwas aus Plastik in der Größe einer Kreditkarte ausmachen. Ihr Schlüssel war also da. Aber wie kam sie jetzt ins Büro? Sie hatte keine Lust, zwanzig Minuten oder länger auf dem Gang zu warten, bis einer der Kollegen zurückkam, um ihr die Tür aufzumachen. Sie drückte den Knopf des Fahrstuhls und beschloss, zu Sandra zu fahren und sie zu bitten, ihr zu helfen. Oben angekommen sah sie sich um. Sie hatte Glück. Etwas weiter hinten sah sie, dass Sandra sich mit einem gutaussehenden, dunkelhaarigen Mann unterhielt. Sicher ein Kollege. Sie klopfte an die Scheibe. Niemand nahm Notiz von ihr. Sie klopfte heftiger und Sandra blickte in ihre Richtung. Nina winkte sie mit der Hand heran. Sie beobachtete, wie Sandra sich bei ihrem Gesprächspartner kurz entschuldigte und auf sie zukam.
„Was ist denn los, Sweetie? Hast du Sehnsucht nach deinem Herzblatt?“
Dabei zwinkerte sie Nina mit einem Auge zu und machte mit dem Kopf eine Bewegung in Richtung Büro, wo der gutaussehende Kollege auf Sandras Rückkehr wartete.
„Herzblatt? Nein, ich habe meinen Schlüssel vergessen und wollte fragen, ob du eben mitkommst und mir öffnen kannst.“
„Tut mir leid, aber das ist jetzt schlecht. Du siehst ja, mit wem ich mich gerade unterhalte. Ich muss echt zurück.“
„Wieso? Wer ist denn der Typ?“
„Na hör mal! Vor mir brauchst du doch nicht mehr den Unschuldsengel zu spielen. Willst du nicht hereinkommen und Hallo sagen?“
Nina verstand immer noch nicht, was Sandra ihr sagen wollte. Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, wie der Kollege sich ihnen näherte. Sandra bemerkte, wohin Ninas Augen schauten, und sie folgte ihrem Blick.
„Oh je. Er kommt“, sagte sie.
„Frau Hoffmann. Sind Sie hier fertig? Ich möchte das gerne kurz mit Ihnen zu Ende besprechen. Wer ist denn die junge Dame?“
Sandra schaute ihren Chef perplex an. „Wie bitte? Ich denke, Sie kennen sich.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Entschuldigen Sie, Herr Schuster“, fuhr sie fort. „Das ist meine Freundin Nina Wickert. Sie hat ihren Schlüssel im Büro vergessen und kommt nicht mehr hinein.“
Nina machte große Augen. Was hatte Sandra da gerade gesagt? Herr Schuster? Sandra war Ninas Verblüffung nicht entgangen. Verständnislos schaute sie von Herrn Schuster zu Nina und wieder zurück.
„Nun, dann geben Sie ihr doch solange Ihren“, sagte Herr Schuster. Er wollte sich bereits wieder abwenden, hielt dann jedoch inne. „Wie heißen Sie nochmal?“, fragte er Nina.
„Wickert. Nina Wickert.“
Was war hier los? Es konnte doch unmöglich zwei Schusters in der gleichen Abteilung geben, oder?
Schuster hatte die Stirn in Falten gelegt, als Nina ihren vollen Namen genannt hatte. Dann jedoch verschwand der perplexe Ausdruck in seinem Gesicht. „Frau Hoffmann, bitte entschuldigen Sie mich. Ich komme gleich noch einmal auf Sie zu. Frau Wickert, haben Sie einen Moment Zeit?“
Er hielt Nina die Tür auf und bat sie in sein Büro.
„Ich wusste, dass da irgendetwas nicht stimmt.“ Sandra saß in
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