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Password - Zugriff für immer verweigert

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Titel: Password - Zugriff für immer verweigert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
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Plan torpedieren, dachte Stefan. Das Geld wegnehmen, das mir zusteht. »Ist doch normal.«
    »Ich finde es im Gegenteil ausgesprochen unnormal«, sagte Jerros Vater. »Soweit ich weiß, habt ihr euch doch noch nie gestritten.«
    Stefan: »Jetzt aber schon.«
    »Aber warum denn?« Frau Prins spießte eine Kartoffel auf. »Es muss doch etwas vorgefallen sein, weswegen du ihn auf einmal nicht mehr sehen willst?«
    Stefan sah Kasia verzweifelt an. Was sollte er sich ausdenken?
    »Ich will mich nicht einmischen«, sagte sie. »Aber …«
    Alle Augen waren auf sie gerichtet.
    »Sag ruhig«, ermunterte Frau Prins sie.
    »Mick stiehlt Spiel von Jerro«, sagte sie. »Ich denke, Jerro Mick nicht will verraten.«
    Jerros Eltern starrten Stefan an.
    »Stimmt das?«, fragte Frau Prins.
    Stefan konnte nicht anders als nicken.
    »Ich werde Carl anweisen, Mick nicht mehr hereinzulassen«, sagte Jerros Vater.
    Stefan atmete auf. Vorläufig war er sicher.
    »Ist dir vielleicht nach ein wenig Ablenkung?«, fragte Herr Prins nach dem Dessert.
    16.
    Während sich Prins in seinen iMac einloggte, unterwarf Stefan den kleinen roten Spielecomputer der x-ten Untersuchung. Er hatte immer noch nicht entdeckt, wie man ihn bediente. Den PIP öffnen, ging auch nicht, nirgendwo gab es ein Kläppchen oder Deckelchen. Wo kamen bloß der Stecker des Aufladegeräts oder Batterien rein?
    »Doch keine Lust?«
    Fuck, wie lange hatte Prins ihn schon beobachtet?
    »Doch ja«, sagte Stefan schnell. »Welches Spiel steht heute an?«
    Falsche Frage. Prins runzelte die Stirn.
    »Auf dem Programm, meine ich«, probierte Stefan, sich herauszureden.
    Daneben. Prins runzelte immer noch die Stirn. »Das bestimmst du doch selbst?«
    »Ja, das weiß ich, nur …«
    Seine Mutter hatte es mal mit Speed-Dating probiert, aber Stefan versuchte sich jetzt an Speed-Denken: Wenn er selbst bestimmen konnte, welches Spiel er spielen wollte, waren also mehrere Spiele auf dem PIP – und da er nicht wusste, wie man ein Spiel auswählte, musste er dafür sorgen, dass Prins es ihm zeigte.
    »Ich hatte gehofft, du hättest wieder was Neues«, sagte Stefan.
    »Being President?« Prins Gesicht entspannte sich. »Sag das doch gleich.«
    Stefan legte den Spielcomputer in Prins’ ausgestreckte Hand. Gebannt schaute er zu, während er jeden Handgriff im Gedächtnis abspeicherte.
    Prins wischte mit dem Zeigefinger über die Oberseite des PIP, wie über ein Mauspad oder Screen, wenn man das Bild scrollen will. Der PIP sah nicht nur aus wie eine Streichholzschachtel, sondern öffnete sich auch wie eine. Innen befand sich ein zweiter Block und in der Mitte ein USB-Port, daneben der Buchstabe M. Für MENÜ vielleicht?
    Prins zog ein Kabel aus seiner Schreibtischschublade und schloss den Spielecomputer an seinem iMac an. »Der Prototyp ist gerade erst fertig«, sagte er. »Ich hoffe also, dass es funktioniert.«
    Sobald das Spiel geladen war, entkoppelte Prins den PIP und berührte das M. Stefan überkam das Gefühl, in die ferne Zukunft versetzt worden zu sein: Es gab keine Monitore mehr, sondern nur noch Buchstaben. Die Namen der Spiele wurden in die Luft projiziert. Snow Mountain, Forest Jump, See me, Being President …
    Prins berührte den letzten Namen mit dem Zeigefinger. Die Buchstaben lösten sich im Nichts auf. Er wischte über den PIP, der sich wieder wie eine Streichholzschachtel zuschob. »Hier Jerro, du kannst anfangen.«
    Stefan hängte sich das Band um …
    Der Gestank von Abgasen. Er befand sich in einer beidseitig von Wolkenkratzern flankierten Straße und wurde beinahe von diversen Autos mit amerikanischen Kennzeichen über den Haufen gefahren. Auch bei diesem Spiel schien die virtuelle Welt fast wirklicher als die Realität. Stefan musste sich sehr anstrengen, um sich auf seine eigentliche Aufgabe zu konzentrieren. Ob er den PIP während des Spiels würde öffnen können? Oder sich trauen würde, in Anwesenheit von Prins den Spy-guy in den USB-Port zu stecken?
    Als er unverletzt den Bürgersteig erreicht hatte, wischte er unauffällig mit seinem Zeigefinger über den PIP. Der Spielecomputer öffnete sich nicht, aber das Spiel hängte sich auf.
    »Jetzt schon?«, murrte Prins.
    Stefan ärgerte sich. Da wusste er endlich, wo der Port des Spielecomputers war, und kam immer noch nicht dran. Er würde warten müssen, bis Prins zur Toilette ging oder Durst bekam. Es sei denn … Sollte er es wagen, noch einmal um Tee zu bitten?
    Der Spy-guy brannte ihm geradezu ein Loch in die

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