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Pastetenlust

Pastetenlust

Titel: Pastetenlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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überlassen. Zuerst wollte er nicht, aber dann hat er
ihn mir überlassen.”
    Sie erzählte, dass sie Lettenberg seit zwei Jahren heiß
verehre und ihm zu allen seinen öffentlichen Auftritten gefolgt sei. Und jetzt
sei sie schwanger von ihm.
    „Hattest du eine längere Beziehung zu Lettenberg oder war es
eine einmalige Angelegenheit, ein One-Night-Stand?”
    „Es war eine einmalige Angelegenheit”, stellte das Mädchen fest,
„und dabei bin ich schwanger geworden.”
    „Habt Ihr ohne Verhütungsmittel miteinander geschlafen?”
    „Eigentlich haben wir überhaupt nicht miteinander
geschlafen.” Mit dieser Feststellung sicherte sich Leonie mit einem Schlag die
ungeteilte Aufmerksamkeit der anderen, bisher eher gelangweilten Anwesenden.
    „Aber wie bist du denn dann schwanger geworden?”, Wallner war
nahe daran, Franca zu bitten, die Befragung fortzusetzen. Das Thema wurde ihm
sichtlich unangenehm.
    Das Mädchen kam jetzt
langsam in Schwung. Lettenberg habe sie eines Nachts mit auf sein Zimmer
genommen. Beide waren ziemlich betrunken gewesen und hatten einige Joints
geraucht. Er hatte sich völlig entkleidet auf das Bett gelegt und verlangt,
dass sie ihn mit Seidentüchern an Armen und Beinen am Bett festbinde. In ihrem
Zustand hätte sie auch im Handstand Mundharmonika gespielt, also war sie seiner
Aufforderung ohne Zögern nachgekommen. Dann musste sie sich selbst entkleiden.
„Ich habe ihm sehr gut gefallen. Er hat meine Figur und meine Brüste bewundert”,
erzählte sie stolz und ungeniert.
    Jetzt war es soweit, Wallner hatte einen hochroten Kopf
bekommen und Franca musste lachen. Schneckenburger hatte sich hinter dem
Wochenendteil der ›Wiener Morgenpost‹ zurückgezogen und Palinski war als e inziger ehrlich. Er fragte sich, ob
das Mädchen wohl kleine oder große Warzenhöfe habe. Er tippte eher auf z weiteres.
    Dann musste sie den Mann mit dem Gürtel seiner Hose etliche
Male kräftig auf Brust, Bauch und Schenkel schlagen. „Dabei ist er gekommen wie
ein 14-Jähriger Wichser. Und das wars dann auch schon.” Lettenberg hätte noch
einige Minuten mit geschlossenen Augen dagelegen. Dann habe sie ihn wieder
losbinden müssen und er war sofort unter die Dusche gegangen.
    „Und in welcher Phase dieses ergreifenden Liebesaktes sind
Sie denn schwanger geworden?” Franca stellte die Frage, die sogar
Schneckenburger zu interessieren schien. Denn er legte die Zeitung zur Seite.
    „Während er im Bad war, bin ich eingeschlafen. Als ich einige
Zeit später”, sie überlegte kurz, „nach einer Stunde oder so aufgewacht bin,
ist er neben mir gelegen und hat mich angegrinst.”
    Aus seiner folgenden Frage: „Na, wie war ich?“, hatte das
Mädchen geschlossen, dass sich etwas abgespielt haben musste. Etwas, bei dem er
seiner Vorstellung nach gut gewesen war, sie aber geschlafen hatte.
    „Du warst spitze”, sie hatte versucht, in ihren Blick so
etwas wie Begeisterung zu legen. „So etwas habe ich noch nie erlebt.” Zwei
Monate später hatte ihr ein Schwangerschaftstest bestätigt, dass sie, wie hieß
das früher so schön, guter Hoffnung war.
    Sie beschloss, dass das Lettenberg gewesen sein musste und es
passte ihr auch ganz gut ins Zeug. „Ich habe gehofft, dass damit unsere ewigen
Geldprobleme endgültig vorbei sein würden.”
    „Und was war dann? Haben Sie ihm von Ihrer Schwangerschaft
berichtet?”, Wallner hatte sich wohl erinnert, dass es eigentlich er war, der
die Befragung leitete.
    „Ja. Er wollte 2500 Euro auftreiben, ich sollte mir das Kind
wegmachen lassen”, sie wirkte entrüstet, „das habe ich aber abgelehnt.”
    „In der Folge wollten Sie aber Geld von ihm. Größere Beträge,
nehme ich an”, warf Franca ein.
    „Aber das ist ganz etwas anders. Als Vater meines Kindes muss
er doch zahlen, und nicht zu wenig”, Leonie nickte bestätigend mit dem Kopf.
    „Weiß Ihr Freund eigentlich, auf welche Weise Ihr Kind
gezeugt worden sein soll?”
    „Ja, aber er glaubt mir nicht, dass es geschehen ist, während
ich geschlafen habe. Er denkt, ich war voll bei der Sache.” Sie warf Franca
einen Verständnis heischenden Blick zu, so von Frau zu Frau. „Der Gedanke daran
macht ihn unheimlich an und dann bringt er es maximal.”
    Wallner hatte die eigenartigen Einzelheiten von Leonies
Sexualleben satt und wollte sich weitere Details ersparen. Was er wollte, war,
zum eigentlichen Thema zurückzukehren. „Wie war das jetzt am Montagabend mit

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