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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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wissen wir nicht, wer es getan hat oder mit wie vielen Leuten wir es zu tun haben. Für den Augenblick steht jeder – und das meine ich ohne Ausnahme – unter Verdacht. Wem das nicht gefällt, hat Pech gehabt. Ich möchte keine Kommentare, aber eines kann sich jeder hinter die Ohren schreiben: Ich werde herausfinden, wer das getan hat. Und sobald ich es weiß, wird die Person in einer Welt voller Schmerz leben. Sollte irgendjemand Informationen über den Vorfall erhalten, dann will ich davon wissen. Ich bin jederzeit erreichbar. Für jegliches Geständnis habe ich ebenfalls ein offenes Ohr, jedenfalls für die nächsten vierundzwanzig Stunden. Danach fange ich mit der Suche an. Haben Sie mich verstanden?«
    »Laut und deutlich«, knurrte Top.
    Bunny nickte. »Ebenso, Boss.«
    »Ja, Sir«, meinte Skip.

    Ollie zeigte die Zähne. »Wenn wir den Kerl finden, der versucht hat, uns so zu verarschen, dann halten Sie ihn fest, dass ich ihm die Eier abschneiden kann.«
    Die Atmosphäre war extrem angespannt. Ich gab jedem ein Briefing-Material. »Lesen Sie es durch. Sie haben eine Viertelstunde Zeit.«
    »Fragen?«, wollte ich wissen, nachdem der Letzte seine Papiere beiseitegelegt hatte.
    Bunny räusperte sich. »Boss, ich will hier nicht die gute Laune verderben. Aber ich lese immer nur, was wir nicht wissen. Was mich mehr interessieren würde: Was wissen wir eigentlich?«
    »Was wollen Sie denn wissen?«
    »Nun.« Bunny wandte sich an Church. »Als Erstes einmal will ich wissen, gegen wen wir eigentlich kämpfen? Das Wort Terrorist hängt mir langsam zum Hals raus. Schwammiger geht es doch kaum mehr … Sir.«
    »Ich wiederhole gerne, was ich Captain Ledger schon gesagt habe«, meinte Church. »Die Zelle, welche die Taskforce hochgenommen hat, bestand aus Mitgliedern diverser Terroristen- und Extremistengruppen.« Er blickte Bunny an, der eine Grimasse schnitt. »Ja, Sergeant?«, ermutigte er ihn.
    »Macht das denn Sinn? Ist klar, dass wir jeden Verdächtigen als Mitglied einer sogenannten internationalen Terrorgemeinschaft bezeichnen. Aber in Wirklichkeit kann das doch so nicht stimmen. Die treffen sich schließlich nicht zum Bowlen. Das ist doch kein Klub. Aber wir sollen glauben, dass sich diese Typen zum Kaffeeklatsch treffen?«
    Das erntete einen oder zwei Lacher. Selbst Church musste lächeln. Gequält, aber immerhin.
    »Das finden Sie unwahrscheinlich? Sie sind ein Unteroffizier mit acht Jahren Erfahrung, und Sie glauben, dass Homeland die Taskforce-Informationen falsch interpretiert?«

    Er starrte Bunny an, und Bunny erwiderte seinen Blick, ohne zu blinzeln. »Ja, Sir. Ich glaube, dass das Schwachsinn ist.«
    Church musste erneut lächeln. »Selbstverständlich tun Sie das, Sergeant. Sonst wären Sie auch nicht hier.« Diesen Satz ließ er erst einmal etwas wirken, ehe er fortfuhr. »Wenn es hier jemanden geben würde, der Informationen fraglos akzeptiert und dumme Fragen stellt, dann würde ich diese Person schneller aus dem Team werfen, als sie schauen kann.«
    »Aber …« Mit dieser Antwort hatte Bunny nicht gerechnet.
    »Erzählen Sie mir, was wir daraus schließen können, Sergeant«, forderte Church ihn auf. »Die Informationen, zumindest was die Einzelheiten angeht, sind korrekt. Die Männer stammten aus verschiedenen Gruppierungen. Das haben wir überprüft. Homeland hält das für einen Hinweis, dass sich die Terroristengemeinschaft neu formiert, um Amerika als Einheit die Stirn zu bieten. Was ist Ihre Meinung?«
    Bunny warf mir einen fragenden Blick zu, und ich nickte. Ich mochte es, dass Bunny den gleichen logischen Pfad einschlug, den auch ich schon erkundet hatte. »Wenn Sie so fragen«, begann er und griff nach einem Halteriemen, als der Helikopter zu steigen anfing. »Also: Wir haben da draußen viele Augen und Ohren. Die CIA hat überall Agenten, und jede Agentur, die etwas auf sich hält, hört und dokumentiert alles mit, was im Mittleren Osten passiert. Wir sprechen hier von einer totalen Überwachung. Wenn die Extremisten also eine ›Achse des Bösen‹ …« Er wartete auf Lacher und bekam sie auch. »… eine ›Achse des Bösen‹ bilden würden, dann ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit, dass wir nichts davon mitgekriegt haben sollten. Wie viele Jahre haben wir unsere Lauscher jetzt schon in die Richtung gerichtet? Und jemand will mir weismachen, dass
wir auf keinen einzigen Hinweis gestoßen sind? Nie im Leben. Das kann nicht sein.«
    »Fahren Sie fort.« Jetzt wirkte Churchs

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