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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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Wiedergänger nicht einmal mit der Wimper zuckte. Ein jahrelanges Training hatte uns gezeigt, wie man selbst mit den aggressivsten Kerlen fertig wurde. Aber keiner von uns hatte jemals einen Untoten als Sparringpartner gehabt – ein Wesen, dem man nicht wehtun konnte und das kaum aufzuhalten war.
    Ich wollte gerade zu Bunny stürzen, doch Top hielt mich zurück. »Ich übernehme!«, rief er mir zu.
    Auf einmal schwirrten Kugeln durch die Luft. Ich wirbelte herum. Zwei Wachen hatten sich hinter einem Labortisch verschanzt und ballerten wie wild. Diese Dumpfbacken – der Tisch war aus Aluminium. Ich feuerte vier Runden durch das dünne Metall, und dann herrschte wieder etwas mehr Ruhe.
    In meinem Rücken spürte ich eine leichte Bewegung und drehte mich wieder um. Es war ein Junge von etwa sieben Jahren. Er klammerte sich an meine Beine und schrie, das Gesicht nass vor Tränen. Ein Wiedergänger rannte auf uns zu. Er hatte die roten Zähne entblößt und den Mund gierig weit aufgerissen. Ich erwischte ihn zuerst in der Brust und dann im Kopf, ehe ich einen Wachmann tötete. Der Junge ließ mich los, und ich beobachtete, wie er zu Boden glitt. Eine Seite seines Gesichts war blutüberströmt. Nun erst wurde mir klar, dass auch er von einem Wiedergänger erwischt worden war. Der Körper des Kindes bebte, seine kleinen Beine schlugen einen Moment lang aus, und dann erstarrte er.
    Gott im Himmel!
    Am anderen Ende der Halle konnte ich sehen, wie sich Skip und Ollie an den Containern entlangkämpften, eine
Schar Kinder zwischen sich. Sie machten jeden Erwachsenen kalt, der sich ihnen in den Weg stellte.
    Ein Wachmann gab eine Salve aus seiner AK-47 auf mich ab und erwischte mich beinahe von der Seite. Zum Glück nahm ich die Bewegung seines Gewehrs noch rechtzeitig im Augenwinkel wahr und kam ihm zuvor. Hinter ihm konnte ich noch immer Kinder sehen, die im Käfig geblieben waren. Die Tür war wieder zugefallen, wenn sie auch nicht verschlossen zu sein schien. Denn die Kleinen klammerten sich verzweifelt daran, um sich vor den Angriffen der Wiedergänger zu schützen, die auf sie zustürmten. Die Monster hatten sie bereits erreicht und begannen, an der Tür zu reißen. Zentimeter um Zentimeter wurde der Spalt breiter. Ich sprintete auf sie zu.
    Ein Kugelhagel versperrte mir den Weg, so dass ich nach links ausweichen und dort in Deckung gehen musste. Die Schüsse verfolgten mich und zerfetzten einen Labortisch mitsamt den darauf befindlichen Glasbehältern. Spitze Glassplitter flogen durch die Luft. Ich warf mich hinter einen Assistenten, so dass er mein Feuer abbekam und zu Boden ging. Zu meiner Rechten bemerkte ich einen Wachmann, der gerade Skip anvisierte. Um uns herum waren zu viele Kinder, um in Ruhe unseren Job zu erledigen. Also hielt ich mich nicht lange mit meiner Pistole als Schusswaffe auf, sondern schlug dem Wachmann mit dem Kolben auf sein Handgelenk, ehe er meine Linke gegen die Kehle bekam. Lautlos brach er zusammen.
    Dann legte ich doch wieder an und fällte drei Wiedergänger mit jeweils zwei Schüssen. Zuerst nahm ich mir diejenigen vor, die am weitesten von den Kindern entfernt waren. Sie gingen zu Boden. Ich machte kurzen Prozess mit drei weiteren Untoten. Meine letzten beiden Kugeln hob ich mir für ein Wesen auf, das inzwischen direkt vor mir stand. Als es in sich zusammensackte, trat ich es mit voller Wucht in einen weiteren herbeistürzenden Wiedergänger.

    Nachdem ich diese beiden außer Gefecht gesetzt hatte, drehte ich mich um, damit ich der letzten noch stehenden Kreatur – einem Kerl in Jeans und einem Hellboy-T-Shirt – den Garaus machen konnte. Ich wuchtete ihm meine Unterarme in die Brust, so dass sein Gewicht die Tür des Käfigs schloss, in dessen Nähe wir uns inzwischen befanden. Blitzschnell hatte er sich jedoch von meinem Angriff erholt und biss in den Riemen meiner Kevlar-Weste. Ich versuchte ihn kaltzustellen, indem ich ihm meine Waffe um die Ohren knallte. Aber auch das ließ ihn ungerührt. Also fasste ich nach seinen Haaren und seinem Gürtel und rammte ihn mit voller Wucht, Kopf voran, gegen die Wand. Sein Schädel zerbarst beim ersten Aufprall. Seine Genickknochen splitterten allerdings erst beim dritten Anlauf. Als ich sah, dass sich der Wiedergänger, den ich zuvor unter seinem Kollegen begraben hatte, wieder freigeschaufelt hatte und sich auf Händen und Füßen auf mich zubewegte, ließ ich von Hellboy ab, der sowieso kein Leben mehr in sich zu haben schien. Ich trat seinem

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