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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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In den zwanzig Tagen vor dem Frühlingsanfang und den dreißig Tagen nach dem Herbstanfang überwinden die von der Westseite einfallenden goldenen Sonnenstrahlen in der Zeit zwischen der Vesper und dem Sonnenuntergang die 450 Schritte durch das Längsschiff der Kirche bis zum Altarretabel und verwandeln dessen Silber in Gold. Einer von Beléms Gemeindepriestern, ein begeisterter Historiker, hat das schon vor langer Zeit bemerkt: »Die Sonne scheint ihren Schöpfer um einige wenige Nachtstunden Erholung von ihrer glanzvollen Pflicht zu bitten und dabei zu versprechen, dass sie am nächsten Morgen zurückkehren wird.«

    Malone las den Absatz und bemerkte dann: »Die Hüter sind anscheinend sehr bewandert.«
    »Und sie verstehen sich aufs Timing«, fügte Pam hinzu. »Herbstanfang war vor zwei Wochen.«
    Malone riss das Bild aus dem Buch und dachte über den letzten Hinweis des Rätsels nach: » Suche den Ort, der eine Adresse ohne Ort darstellt und an dem ein anderer Ort zu finden ist. Das ist die nächste Aufgabe, und die ist schwerer zu knacken.«
    »Cotton, die Verbindung ist dir doch gewiss nicht entgangen.«
    Sie hatte recht, doch er freute sich, dass es auch ihr aufgefallen war.
    »Wo ein sinkender Stern eine Rose findet, ein Holzkreuz durchdringt und Silber in Gold verwandelt. Finde diesen Ort.« Sie zeigte auf das Foto im Buch. »Die Tabernakeltür im Altarretabel. Bethlehem. Die Krippenszene. Alles verweist auf Belém. Denk dran, was wir heute Morgen in London gelesen haben. Belém ist der portugiesische Name für Bethlehem. Und was hat Haddad geschrieben? Große Reisen beginnen oft mit einer Erscheinung.«
    »Ich glaube, du könntest bei einem Fernsehquiz abkassieren«, sagte Malone.
    Plötzlich hörte man in der Ferne Glas klirren.
    »Das kam aus dem Kreuzgang«, sagte McCollum.
    Malone sprang zum Lichtschalter und machte die Halogenleuchten aus. Seine Augen brauchten ein paar Sekunden, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.
    Wieder klirrte etwas.
    Malone schlich zur offenen Tür und horchte. Das Klirren kam von unten aus der diagonal gegenüberliegenden Ecke des Kreuzgangs.
    Er entdeckte drei Männer im Halbdunkel, die unten durch eine Glastür gingen.
    Alle drei waren bewaffnet und verteilten sich in den Arkaden des Kreuzgangs.

52
Washington DC
14.45 Uhr

    Stephanie reichte dem Aufseher ihre Eintrittskarte und betrat das Nationale Luft- und Raumfahrtmuseum. Green war nicht mitgekommen, weil er als Justizminister an einem derart öffentlichen Ort nicht unbemerkt geblieben wäre. Stephanie hatte dieses Museum wegen seines Rufs als meistbesuchtes Museum der Welt als Treffpunkt gewählt, und wegen der vielen Glaswände, dem reichlich vertretenen Aufsichtspersonal und der zahlreichen Metalldetektoren. Sie bezweifelte, dass Daley an diesem Ort Maßnahmen ergreifen würde, die unangenehme Fragen zur Folge hätten, doch vielleicht würde er Heather Dixon und ihre neuen arabischen Verbündeten mitbringen.
    Cassiopeia und Stephanie schoben sich durch die Besuchermenge und sahen sich in dem riesigen Gebäude um, das vor allem aus Marmor, Glas und Stahl erbaut worden war. Die etwa dreißig Meter hohen Wände vermittelten die Atmosphäre eines Hangars, und die Ausstellung zeigte die Geschichte der Flugtechnik von der Flugmaschine der Gebrüder Wright über Lindberghs Spirit of St. Louis bis zur Mondlandefähre Apollo 11.
    »Ganz schön viel Betrieb hier«, murmelte Cassiopeia.
    Sie kamen an einem IMAX-3D-Kino vorbei, vor dem die Besucher Schlange standen, und betraten die überfüllte Space Hall. Daley stand neben einem spinnenähnlichen Mondmodul in Originalgröße, das so arrangiert worden war, als wäre es gerade auf dem Mond gelandet und ein Astronaut würde die an einem der Landebeine befestigte Leiter hinabsteigen.
    In Anbetracht der Umstände wirkte Daley recht gelassen, und seine Haare waren wie immer perfekt gegelt.
    »Sie haben sich wieder angezogen«, sagte Stephanie, als sie zu ihm traten.
    »Ich habe Sie unterschätzt, Stephanie. Das war ein Fehler, und es wird mir nicht wieder passieren.«
    »Haben Sie Ihre Begleitmannschaft zu Hause gelassen?« Sie wusste, dass Daley nur selten ohne Leibwächter unterwegs war.
    »Alle bis auf einen.«
    Er hob die Hand, und Cassiopeia und Stephanie drehten sich zur anderen Seite der Skylab-Ausstellung, wo jetzt Heather Dixon auftauchte.
    »So haben wir nicht gewettet, Larry«, sagte Stephanie.
    »Sie wollen mehr über die Alexandria-Connection erfahren? Heather kann

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