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Patricia - Der Kuss des Vampirs

Patricia - Der Kuss des Vampirs

Titel: Patricia - Der Kuss des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kuss des Vampirs
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ihre Taille krallte und sie so eng an sich zog, dass sie kaum noch atmen konnte. Er war ziemlich groß und stark und mit steigender Angst bemerkte sie, dass er den Kopf zu ihr hinunterbeugte und seinen Mund an ihren Hals brachte. Die gruselige Geschichte von den Vampiren, über die sie zuvor noch den Kopf geschüttelt hatte, schien ihr plötzlich weitaus weniger absonderlich zu sein, und sie trat ihn unter Aufbietung all ihrer Kräfte ans Schienbein.
    Sein Griff lockerte sich und sie konnte ihn wegstoßen. Sie taumelte zurück, wandte sich um und wollte weglaufen, als er sie schon wieder gepackt hatte. Diesmal schrie sie in den höchsten Tönen um Hilfe, kreischte undamenhaft, zappelte und wehrte sich wie eine Besessene, stolperte jedoch und fiel hin.
    Er war eben im Begriff, sich auf sie zu werfen, als sie sich an die Warnung der alten Frau erinnerte. Verzweifelt zerrte sie mit der freien Hand die unter ihrem Umhang verborgene Knoblauchkette hervor. Im selben Moment zuckte der Angreifer zurück und schwankte nach hinten, so, als hätte sie ihn geschlagen.
    Pat konnte es kaum fassen, aber diese Kette schien tatsächlich zu wirken! Der Fremde hob die Hände, fauchte wie eine wütende Katze und wich vor ihr zurück.
    Da hörte Pat eine scharfe Stimme. »Was ist hier los?!«
    Der Angreifer blickte auf den Mann, der mit einer Laterne bewaffnet aus der Richtung wo das Dorf lag herbeieilte, dann wandte er sich um und rannte davon, sich wie ein Schemen in den Schatten auflösend. Der andere kam mit raschen Schritten auf Pat zu und beugte sich zu ihr hinunter. »Ist Ihnen etwas geschehen, Madam?«
    »Nein, nein, es ist alles in Ordnung. Ich bin nur etwas erschrocken.«
    Er half ihr aufzustehen und hob dann auch den Korb auf, der ihr aus der Hand gefallen war. Dabei fiel das Licht der Laterne auf sein Gesicht. »Mr. Pentwell?«, fragte Pat überrascht, während sie ihr Hütchen gerade rückte, das ihr bei dem Angriff halb ins Gesicht gerutscht war.
    Er fasste nach ihrer Hand und drückte sie fest. »Meine liebe Miss Smith, welch eine Freude, Sie zu sehen. Leider unter diesen Umständen… Sind Sie auch ganz sicher, dass es Ihnen gut geht?«
    Die Sorge in seiner Stimme tat ihr wohl und Pat blickte auf, voller Dankbarkeit, dass ein Bekannter hier erschienen war und damit diesen Geisteskranken vertrieben hatte. »Vielen Dank, Sir«, sagte sie etwas atemlos. »Sie haben mich wirklich gerettet. Ich hätte nicht gewusst, was ich sonst getan hätte. Der Mann muss verrückt sein! Vermutlich einer aus dem Dorf, der mir Angst einjagen wollte.«
    »Sie sollten nicht alleine hier spazieren gehen, Miss Smith«, sagte er mit freundlicher Besorgnis. »Und schon gar nicht während der Dämmerung. Es treibt sich hier viel Gesindel herum und selbst wenn Ihnen der Mann wirklich nur Angst hatte einjagen wollen, so darf ich gar nicht daran denken, was alles hätte geschehen können!«
    »Ich bin sehr überrascht, Sie hier zu sehen, Mr. Pentwell!«
    Er lächelte verlegen. »Es ist so, Miss Smith, dass ich Sie im Dorf gesehen habe. Und da ich besorgt war, als Sie sich so alleine auf den Weg machten, entschloss ich mich, Ihnen nachzugehen.«
    »Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen gewesen«, erwiderte Pat mit rosigen Wangen. Sie verbarg verlegen die Knoblauchkette unter ihrem Umhang, bevor Pentwell sie zu sehen bekommen konnte. »Aber ich bin überhaupt verwundert, Sie hier zu treffen. Nach allem, was Sie mir erzählt haben, nachdem Sie die Liebenswürdigkeit hatten, meine Reisegefährtinnen und mich aus dieser lästigen Lage zu befreien, hatte ich gedacht, dass Sie in Dunster bleiben wollten.«
    Er zögerte sekundenlang. »Ich… habe es mir anders überlegt, Miss Smith. Diese Gegend erschien mir plötzlich wesentlich reizvoller. Aber nun sagen Sie mir, weshalb Sie sich alleine hier im Wald befinden.«
    »Ich bin auf dem Rückweg zum Schloss. Ich habe mich ein wenig zu lange im Dorf aufgehalten, deshalb ist es schon etwas dunkel geworden.«
    »Sie wohnen also tatsächlich im Schloss?« Ihr Begleiter sah plötzlich sehr ernst aus. »Ich hatte gehofft, Sie hätten sich meine Worte zu Herzen genommen. Haben Sie… den Schlossherrn bereits kennen gelernt?«
    Pat stutzte bei dem Unterton. »Gewiss, ich hatte Ihnen doch erzählt, dass ich hier eine Stellung angenommen habe.«
    Es war, als müsste Pentwell sich zwingen weiterzusprechen. »Und … welchen Eindruck hat er auf Sie gemacht?«
    »Unsere Begegnung war so kurz, dass ich dazu nichts sagen

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