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Patricia - Der Kuss des Vampirs

Patricia - Der Kuss des Vampirs

Titel: Patricia - Der Kuss des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kuss des Vampirs
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sie ebenso auffällig wie geschickt über ihr Leben aus, obwohl es da wirklich nicht allzu viel zu erzählen gab.
    Sie hätte ihm aber umgekehrt ebenso gerne Fragen gestellt. Vor allem, was Pentwells Warnung und die Leute im Dorf betraf, aber es war ihr aus verständlichen Gründen unmöglich, ihrem Arbeitgeber direkt ins Gesicht zu fragen, ob er ein Vampir sei oder nicht. Sie musste allein schon bei der Vorstellung daran ein Kichern unterdrücken.
    »Noch ein Glas Wein?« Churtham lächelte wieder dieses ein wenig arrogante Lächeln, das sein Gesicht so erstaunlich anziehend machte und ihm diesen etwas diabolischen Ausdruck nahm, der ihr schon am Bild seines Vorfahren aufgefallen war.
    »Gerne.« Es war mehr als unvernünftig, noch mehr zu trinken, aber das Zusammensein mit Churtham war das Risiko gewiss wert.
    Er beugte sich vor und schenkte aus der Karaffe nach. Es war Weißwein, der die Kehle hinunterfloss wie süßer Traubensaft. Sie drehte das Glas verlegen in den Händen und ließ ihre Blicke durch den Raum schweifen, um dem Schlossherrn nicht in die Augen sehen zu müssen, die jedes Mal, wenn er die Lider hob, so intensiv glänzten. Es war des Abends nun schon sehr kühl und es tat ihr gut, die Wärme des Feuers auf ihrem Gesicht und ihren eiskalten Händen zu spüren.
    Draußen war schon tiefste Nacht. Simmons hatte dieses Mal nicht wie sonst üblich die Vorhänge zugezogen und sie konnte sehen, wie sich der ganze Raum in den Glasscheiben spiegelte. Da sie es nicht wagte, Churtham weiterhin so offen zu betrachten, blickte sie ins Fenster, in der Hoffnung, ihn dort ungestörter beobachten zu können.
    Sie blickte hin, blinzelte, fuhr sich über die Augen, sah noch einmal genau hin, blinzelte wieder. Im nächsten Moment entfiel das Glas ihrer Hand und zerschellte mit einem fast melodischen Klirren auf dem kostbaren Holzboden.
    »Oh nein!« Sie beugte sich nach den Resten des zerbrochenen Glases, fasste vor Verlegenheit und Aufregung zu hastig und zu fest zu und schnitt sich. Sie zuckte zurück. »Oh nein! Wie konnte ich nur so ungeschickt sein!« Sie suchte mit der linken Hand in der Tasche ihres Kleides, während sie die Rechte hochhielt. »Haben Sie vielleicht ein Taschentuch für mich, bevor ich hier alles schmutzig mache?«
    Sie sah hoch, als sie keine Antwort bekam. Churtham war aufgesprungen, stand ohne sich zu rühren da und starrte auf die Wunde, aus der frisches, hellrotes Blut tropfte.
    »Mylord?«, fragte Pat ungeduldig, als er keine Anstalten machte, ihr zu Hilfe zu eilen.
    »Ja....?« Churthams Stimme klang heiser und er schien unfähig, seinen Blick von ihrer Hand zu lösen.
    »Haben Sie vielleicht ein Taschentuch?«, wiederholte Pat ungeduldig, während sie aufstand. Die Wunde brannte. Sie schien ziemlich tief zu sein und blutete stark.
    »Wie...?« Er blickte sie wie erwachend an. Sein Gesicht war so blass, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatte und seine rechte Hand fuhr an seinen Kragen, als sei ihm dieser plötzlich zu eng geworden.
    »Sie können kein Blut sehen, nicht wahr?« Sie versuchte verständnisvoll zu klingen. Jeder hatte so seine kleinen Schwächen und selbst ein Mann, der so kühl und selbstsicher wirkte wie Churtham, war wohl gegen so etwas nicht gefeit.
    «...nein...« Er starrte wieder auf ihre Hand, kam einige Schritte näher, bis er dicht neben ihr stand. Dieses fremde blaue Licht war plötzlich in seinen sonst dunklen Augen erschienen. Sie schienen von innen heraus zu leuchten, noch stärker als sonst, sodass man es sogar im hellen Schein der Kerzen sehen konnte. Sein Atem ging schwer, als er seine Hand ausstreckte, ihren Arm berührte und seine Finger sanft daran entlang gleiten ließ, bis dorthin, wo das Blut hervorperlte.
    Sie entzog ihm ihre Hand und wollte ihren Finger in den Mund stecken, als er sie aufhielt.
    »Nicht, lassen Sie mich das tun...« Seine Stimme klang undeutlich, als er ihre Hand umfasste.
    »Sie werden doch wohl das Blut nicht ablecken wollen!«, rief sie entsetzt aus.
    Er erstarrte mitten in der Bewegung, die Augen fest auf das Blut ihres Fingers gerichtet, seine Hand, die ihre hielt, zitterte leicht.
    »Ein Taschentuch!«, piepste Pat. Seine Berührung jagte ihr kleine Schauer über den Rücken. »Ein Taschentuch wäre besser.«
    Churtham schüttelte den Kopf. Er schloss die Augen, als seine Lippen ihren Finger berührten, vorsichtig das Blut herunterküssten. Sie fühlte seine Zungenspitze, die die kleinen Blutstropfen aufnahm, zärtlich über die

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