Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
aus robusten Knochen, die an ebenso widerstandsfähigen Armen befestigt waren. Zusammen waren diese Hände und Arme in der Lage, lang anhaltend zu graben. Mit ihren Armen, die in den beweglichen, aber innerlich nicht verstärkten Zilien endeten, hätten die Tlel dieselbe Prozedur nicht einmal halb so effizient bewältigen können. Es war der Affe in ihm, dem es gelungen war, den Schnee wegzuschaufeln und sich daraus zu befreien. Die anders gebauten Tlel, deren Evolution einen anderen Weg eingeschlagen hatte, waren nicht in der Lage gewesen, seinen disziplinierten Tunnelbau nachzuahmen.
    Trotz dieser Erkenntnis keimte Hoffnung in ihm auf, als er Teile des Schutzkäfigs eines Gaitgos entdeckte, die aus dem Schnee herausragten. Er taumelte zu ihnen hinüber und begann, wie wild mit seinen Händen im Schnee herumzuwühlen, wobei er diesen in alle Richtungen warf. Nachdem er sich schon fast bis zu dem schrägen Sitz des Gefährts vorgearbeitet hatte, erkannte er, dass der Fahrer aus dem zerbrochenen und zerbeulten Käfig herausgerissen worden war. Und obwohl er weitergrub, bis er sowohl das Fahrzeug als auch einen größeren Bereich in dessen Umgebung vom Schnee befreit hatte, konnte er keine Hinweise auf den Fahrer entdecken.
    Er konnte nichts mehr tun. Um das riesige Gebiet, über das die Lawine hinweggefegt war und das sie unter sich begraben hatte, durchsuchen zu können, brauchte man entweder einen Suchtrupp oder eine spezielle Rettungsausrüstung, mit denen man die unter der pinkfarbenen Masse verborgenen Körper aufspüren konnte. Beides stand ihm nicht zur Verfügung. Und selbst wenn er Hilfe gefunden hätte, war inzwischen so viel Zeit vergangen, dass die Chancen, einen seiner Freunde lebendig zu finden, gegen Null gingen.
    Daraufhin saß er weitaus länger, als er es hätte tun sollen, auf dem Boden und betrachtete nachdenklich die zertrümmerten Überreste des Gaitgos. Erst als sich Pip in seinem Hemd regte, riss er sich endlich zusammen. Er hatte die Reise auf der Suche nach Antworten begonnen und musste jetzt weiterziehen in der Hoffnung, etwas weitaus Prosaischeres zu finden – etwas zu essen und einen Unterschlupf.
    Ersteres präsentierte sich ihm nach kurzem Herumstöbern. Der Frachtbereich des Gaitgos war immer noch intakt und voll mit Vorräten, die eigentlich für seinen Fahrer gedacht waren. Da lagen Flaschen mit einer dicken, fast gummiartigen, schmackhaften und proteinreichen Flüssigkeit, ordentliche Pakete mit verschiedenen getrockneten Nahrungsmitteln, einige verpackte Lebensmittel, die er nicht kannte, aber dennoch in seinen provisorischen Rucksack stopfte, sowie diverse Nahrungsergänzungsmittel. Das sollte reichen, um ihn für einige Tage am Leben zu erhalten – falls sich sein Verdauungstrakt damit anfreunden konnte. Einige Tlel-Nahrungsmittel vertrug er, andere wurden von seinem Körper abgestoßen. Ihm gefiel der Gedanke zwar gar nicht, seinen Magen sowie die Organe südlich davon durch praktisches herum probieren zu befriedigen, aber er hatte einfach keine andere Wahl.
    Einige der Werkzeuge, die er in einem anderen Bereich entdeckte, waren derart einfach und schnörkellos, dass er ihre Funktionsweise sofort erkannte. Aber da lagen auch andere, deren Zweck er wohl erst erfassen konnte, nachdem er einige Experimente mit ihnen durchgeführt hatte. Am willkommensten war ihm der tragbare Kocher, der zusammen mit den Lebensmitteln aufbewahrt worden war. Während sich die von anderen Welten importierten Mahlzeiten zumeist selbst erhitzten oder kühlten, je nach Art der Ware, galt dies nicht für die Dinge, die die Tlel verspeisten. Im gegenwärtigen Augenblick war er zwar durchaus bereit, jede der gefundenen Rationen auch roh zu verzehren, doch der Kocher würde noch einen weiteren wichtigen Zweck erfüllen. Die nächsten fünfzehn Minuten verbrachte er in einem Zustand der Wonne, nachdem er sich an dem Gerät erst das Gesicht, danach die Hände und zu guter Letzt alles andere, was zu lange der eisigen Luft ausgesetzt worden war, wärmte.
    Später lag Pip zufrieden zusammengerollt und aufgetaut auf dem sich abkühlenden Kocher, während Flinx einige der tlelianischen Vorräte kostete. Mit Ausnahme von etwas Purpurfarbenem und Aufgequollenem, bei dem sich sein Innerstes schon wenige Augenblicke nach dem Verzehr so anfühlte, wie das Verspeiste aussah, schien er alles andere zu vertragen. Und was noch viel wichtiger war, alles blieb drin. Endlich von innen und außen gewärmt, erhob er sich von

Weitere Kostenlose Bücher