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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Pandora-Projekt
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Haar. Ich
wusste, dass er das hasste.
Na ja, man kann es nicht allen immer recht machen.
»Okay«, sagte ich kurz. »Bis gleich.«

I
ggy hatte eine Besonderheit. Manchmal konnte er Sachen
wie ein echter Wissenschaftler ergründen. Er war supergescheit, so gescheit, dass man sich fürchten konnte.
    »Haben wir Chlor?«, fragte der Gasman Iggy. »Wenn man es
mit einem anderen Zeug mischt, ist es explosiv.«
Iggy dachte angestrengt nach. »Wie zum Beispiel deine
Socken? Nein, wir haben kein Chlor. Keinen Swimmingpool.
Welche Farbe hat dieser Draht?«
Der Gasman beugte sich vor und betrachtete das Gewirr aus
Drähten, die auf dem Küchentisch ausgebreitet waren. »Sieht
aus, als hätte sich hier ein Roboter ausgekotzt«, meinte er. »Der
Draht ist gelb.«
»Okay. Folge dem gelben Draht. Sehr wichtig. Verwechsle ihn
ja nicht mit dem roten.«
Der Gasman vertiefte sich in die Detailangaben, die er aus
dem Internet heruntergeladen hatte. Heute Morgen hatte Iggy
den Kühler der CPU wieder in Gang gesetzt, sodass der
Computer jetzt arbeitete, ohne sich alle zehn Minuten hysterisch
auszuschalten. Er hatte den Computer schlichtweg repariert. Null Problemo.
»Alles okay«, murmelte der Gasman und blätterte in den Seiten.
»Nächster Schritt. Wir brauchen irgendeine Art von
Zeitzünder.«
Iggy dachte einen Moment lang nach. Dann lächelte er. Selbst
seine Augen schienen zu lächeln.
»Also, das ist ein echt böses Grinsen«, meinte der Gasman
beunruhigt.
»Hol mir Max’ Wecker. Den mit der Mickymaus.«

I
    ch landete ziemlich hart und musste schnell losrennen, um
nicht vornüber hinzuschlagen. Ich war irgendwo in Arizona
und trampelte hinter einem verlassenen Lagerhaus durchs
Gebüsch. Ich zog meine Flügel ein. Sie waren noch warm vom
Flug. Sie falteten sich auf meinem Rücken ziehharmonikaartig
zusammen. Dann zog ich meinen Anorak über und machte ihn
zu. So. Jetzt sah ich völlig normal aus.
    Als ich um die Ecke des Lagerhauses bog, sah ich, dass es drei
Kerle waren, vielleicht fünfzehn oder sechzehn Jahre alt. Das
Mädchen wirkte jünger. Vielleicht zwölf oder so.
    »Ich habe dir gesagt, du sollst niemand erzählen, dass Ortiz ’n
Problem mit mir hat«, brüllte sie ein Junge an. »Das ging dich
gar nichts an. Ich musste ihm ’ne Lektion erteilen.«
    Das Mädchen biss sich auf die Unterlippe. Sie schaute wütend
und verängstigt drein. »Du hast ihn zusammengeschlagen. Er
sieht aus, als wäre er unter ein Auto gekommen. Und er hat dir
überhaupt nichts getan«, sagte sie. Und ich dachte: Du bist echt
tapfer, Mädel.
    »Er hat das Maul zu weit aufgerissen. Er existiert und atmet
meine Luft«, erklärte der Junge. Seine blöden Freunde lachten
schallend. O Gott, was für Scheißtypen. Bewaffnete Scheißtypen. Einer hielt eine Schrotflinte locker in der Armbeuge.
Amerika. Das Recht, Waffen zu tragen. Blabla, blabla. Wie alt
waren diese Burschen? Wussten ihre Eltern, dass sie Waffen
hatten?
    Dieses ewige Stark-schüchtert-Schwache-ein-Getue ist
wirklich zum Kotzen. Es war die Geschichte meines Lebens –
buchstäblich –, und es schien auch in der Welt da draußen eine
große Rolle zu spielen. Ich hatte es satt und fand Typen wie
diese hier dämlich, brutal und zum Kotzen.
    Ich trat vor. Das Mädchen sah mich. Ihre Augen wurden vor
Überraschung groß. Das war genug. Die Burschen wirbelten
herum und schauten mich an.
    Ach, nur noch so ’n dämliches Mädel, dachten sie erleichtert.
Kurz blieben ihre Augen an meinem blauen Auge und den
Abschürfungen im Gesicht hängen, aber dann schauten sie
wieder weg. Fehler Nummer eins.
    »So, Ella, was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?«,
fragte der Anführer spöttisch. »Gibt es einen Grund, warum ich
dir nicht auch eine Lektion erteilen sollte?«
    »Drei Burschen gegen ein Mädchen. Das finde ich
ausgewogen«, sagte ich und ging näher. Es fiel mir schwer,
meine Wut zu verbergen. Mein Blut brodelte.
    »Halt’s Maul, blöde Gans«, fuhr mich ein Junge an. »Du
solltest dich lieber verpissen, wenn du weißt, was gut für dich
ist.«
    »Kann ich nicht«, sagte ich und stellte mich neben das
Mädchen, das Ella hieß. Sie blickte mich verstört an. »Ich
glaube, für mich wäre es gut, euch in den Arsch zu treten.«
    Sie lachten. Fehler Nummer zwei.
Wie der Rest unseres Schwarms bin ich viel kräftiger als ein
erwachsener Mann – genetisches Forschungsergebnis. Und Jeb
    hatte uns allen Selbstverteidigung beigebracht. Ich war

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