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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Pandora-Projekt
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schluckte und musste mich zusammenreißen, um nicht
loszuheulen. Aber für einen Morgen hatte ich mehr als genug an
Gefühlen mitgekriegt. Schnell fluchte ich, aber leise. Seit ich
gehört hatte, wie Angel wie ein Matrose geflucht hatte, nachdem
sie sich den Zeh gestoßen hatte, passte ich besser auf, was ich
sagte. Ich wollte wirklich keine sechsjährige Mutantin mit einem
Mund wie eine Kloschüssel.
Ich dachte daran, wie ich mit Ella und ihrer Mom
Schokoladenplätzchen gebacken hatte. Aus Mehl und richtigen
Eiern, nicht aus der Tüte. Und wie die Plätzchen geduftet hatten.
Es hatte unglaublich gut gerochen – wie Heim und Familie. Ja,
so sollte ein richtiges Heim riechen.
Das waren die köstlichsten Plätzchen meines Lebens gewesen.

O
    mein Gott«, murmelte ich und starrte auf die Lichter unter
uns. New York City liegt unten auf einer dünnen langen
Insel – Manhattan Island. Man konnte genau sehen, wo die Stadt
anfing und wo sie endete, weil das Land unvermittelt hell
erleuchtet war. Langsam schoben sich wie eine Perlenkette die
Autoscheinwerfer durch die Arterien der Stadt. Es sah so aus,
als würde in jedem Gebäude, in jedem Fenster Licht brennen.
»Soooo viele Menschen«, sagte Fang neben mir.
    Ich wusste, was er dachte. Wir alle bekamen ein wenig
Platzangst und Paranoia, wenn wir unter vielen Menschen sein
mussten. Jeb hatte uns eindrücklich davor gewarnt, uns unnötig
    mit Fremden abzugeben. Außerdem bestand immer die
Möglichkeit, dass sich einer dieser Fremden plötzlich in einen
Eraser verwandelte.
    »O Gott, o Gott!«, rief Nudge aufgeregt. »Ich will da runter!
Ich will auf der Fifth Avenue spazieren gehen! Ich will in
Museen gehen!« Sie strahlte mich erwartungsvoll an. »Haben
wir noch Geld übrig? Können wir etwas zu essen kaufen?
Können wir – vielleicht – shoppen gehen?«
    »Wir haben noch ein bisschen Geld«, sagte ich. »Wir können
uns was zu essen kaufen. Aber vergiss nicht, wir sind hier nur,
um das Institut zu finden.«
    Nudge nickte, aber mir war klar, dass die Hälfte meiner Worte
bei einem Ohr rein- und beim anderen rausgegangen war.
»Was ist das für ein Geräusch?«, fragte Iggy. »Das ist Musik! Ist unter uns Musik? Wie können wir sie hier oben hören?«
Der Central Park war ein großes, relativ dunkles Rechteck
unter uns. An einem Ende sah ich auf einer Lichtung eine riesige
Menschenmenge unter einer Flutlichtanlage.
»Ich glaube, es ist ein Konzert«, sagte ich zu Iggy. »Im Park.
Ein Konzert im Freien.«
»Oh, megacool!«, meinte Nudge. »Können wir hin? Bitte,
Max, bitte! Ein echtes Konzert.« Wenn man beim Fliegen auf
und nieder hüpfen konnte, dann tat das Nudge jetzt.
Der Park war ziemlich dunkel, und es waren bestimmt über
hunderttausend Menschen dort. Selbst für Eraser würde es
schwierig sein, uns in der Menge aufzuspüren.
Ich fällte eine Entscheidung. »Ja. Versucht, dicht hinter einem
Lichtstrahl aus den Scheinwerfern zu landen, damit man uns
nicht sieht.«
Wir landeten lautlos inmitten von dickstämmigen Eichen.
Schnell schüttelten wir die Beine aus, falteten die Flügel
zusammen und bedeckten sie mit Anoraks. Ich zählte schnell die
Häupter meiner Lieben, dann ging ich voran zur Menschenmenge. Ich gab mir Mühe, ganz unauffällig zu sein. Fliegen? Ich?
Nie im Leben.
Die Musik war unglaublich laut. Jeweils drei Lautsprecher, die
größer als Iggy waren, waren aufeinander gestellt. Ich hatte das
Gefühl, als würde der Boden beben.
»Was für ein Konzert ist das?«, fragte Iggy, indem er mir ins
Ohr brüllte.
Ich schaute über die vielen tausend Köpfe hinweg zur Bühne.
Dank meines Adlerblicks hatte ich kein Problem, die Musiker zu
erkennen. Auf einem Transparent stand groß Natalie und Trent
Taylor. »Es sind die Taylor-Zwillinge«, meldete ich. Mein
Schwarm pfiff und jubelte. Alle liebten die Taylor-Zwillinge.
Angel blieb dicht bei mir. Ich hielt ihre kleine Hand fest, als
wir in der Menge standen. Wir waren genügend weit am Rand,
um dem Sardineneffekt der Menschen vor der Bühne zu
entgehen. Ich glaube, wir wären alle durchgedreht, wenn wir so
beengt stehen müssten. Iggy nahm den Gasman auf die
Schultern und gab ihm sein Feuerzeug, damit er es brennend
schwenken konnte – wie die meisten anderen Leute im
Publikum. Der Gasman schwenkte es im Rhythmus der Musik.
Ein Mal blickte er zu mir herunter. Sein Gesicht strahlte vor
Glück. Beinahe hätte ich geweint. Wie oft hatte ich ihn so
gesehen?

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