Patterson James
Weitergehen. Ich möchte sitzen, mich ausruhen und essen. «
Ich schaute ihm in die Augen. »Ich glaube, das lässt sich
hinkriegen.«
W
ir endeten wieder in der Nähe vom Central Park und
suchten nach einem Restaurant, um etwas zu essen. An
der Fifty-seventh Street sah ein Laden gut aus, aber wir hätten
mindestens eine halbe Stunde Schlange stehen müssen. Dann
sahen wir im Park ein Restaurant. Millionen winziger Lichter
bedeckten die Eichen, die um das Haus herumstanden. Auf dem
Schild stand: Parkplatz für » Garden Tavern « hier entlang. Das
Restaurant war ein großes Gebäude mit Millionen Tonnen
Bleiglasfenstern, die zum Park hinausschauten.
»Das sieht ja wahnsinnig gut aus«, meinte der Gasman
aufgeregt.
Es war auch der letzte Platz auf dieser Erde, zu dem ich gehen
wollte. Zu groß, zu teuer und zweifellos voll mit eleganten
Erwachsenen. Dort würden wir sofort auffallen.
Aber der Gasman wollte hier essen, und ich hatte ihm
versprochen, alles, was er wollte, sollte er bekommen.
»Na ja, okay«, sagte ich und spürte, wie jetzt schon Angst aus
meinen Poren drang. Fang zog die schwere Glastür auf, und wir
gingen hinein.
»Wahnsinn«, sagte Nudge mit großen Augen.
Von der Empfangshalle aus konnten wir drei verschiedene
Speisesäle sehen. Da war der Prisma Room, in dem überall
Kristall glitzerte. Kandelaber, geschliffene Fenster und Spiegel.
Tür Nummer zwei führte in den Garden Room, der einem üppig
grünen Regenwald glich, in dem es Tische, Stühle und Kellner
gab. Der dritte war der Castle Room für die Gäste, die sich wie
Könige fühlen wollten, während sie aßen. Alle Säle hatten hohe
Decken mit Balken. Im Castle Room gab es einen offenen
Kamin, der groß genug war, um einen Ochsen darin zu braten.
Ich war erleichtert zu sehen, dass wir nicht die einzigen Kinder
waren – allerdings waren wir die einzigen, die ohne Begleitung
Erwachsener ankamen.
»Kann ich euch helfen?« Eine große blonde Dame, mit der
Figur eines Models, musterte uns und schaute dann umher, wer
uns begleitete. »Wartet ihr auf eure Eltern?«
»Nein«, antwortete ich lächelnd. »Wir sind allein. Wir hätten
gern einen Tisch für sechs Personen. Ich lade alle von dem Geld
ein, das ich zum Geburtstag geschenkt bekommen habe.« Noch
eine Lüge, noch ein unwiderstehliches Lächeln.
»Hm. Na, okay«, sagte die Dame. Sie führte uns zu einem
Tisch im Castle Room, ganz hinten, in der Nähe zur Küche. Da
die Küche im Notfall einen günstigen Fluchtweg bot,
protestierte ich nicht.
Sie verteilte riesige, sehr elegante Speisekarten, nachdem wir
uns gesetzt hatten. »Heute wird Jason euch bedienen.« Mit
einem letzten unsicheren Blick verließ sie uns.
»Max, das ist einfach superduper«, sagte Nudge aufgeregt und
umklammerte ihre riesige Speisekarte. »Das ist der schönste
Platz, an dem wir je gegessen haben.«
Da wir uns bisher meistens etwas zum Essen bei
Imbissständen geholt hatten, war das glatte Untertreibung.
Fang, Iggy und ich fühlten uns miserabel. Nudge, der Gasman
und Angel waren im siebten Himmel.
Eigentlich wäre der Castle Room schön, wenn ich nicht so
eine Abneigung gegen Menschenmengen gehabt hätte. Unter
diesen Erwachsenen fielen wir auf. Ich litt unter Verfolgungswahn und hasste es, so viel Geld auszugeben.
Ich war erleichtert, als ich auf der Speisekarte entdeckte, dass
sie Kinderteller hatten.
»Wartet ihr auf eure Eltern?« Ein kleiner, untersetzter Kellner
mit glatt zurückgekämmten roten Haaren – Jason – stand neben
Iggy.
»Nein, wir sind allein«, antwortete ich.
Er runzelte etwas die Stirn und musterte uns scharf. »Na, wollt
ihr schon bestellen?«
»Weiß schon jemand, was er will?«, fragte ich.
Der Gasman schaute auf. »Wie viele Hühnchenbeine sind auf
einem Teller?«
Jason schaute ihn an und verzog fast schmerzlich das Gesicht.
»Ich glaube, es sind vier.«
»Dann bestelle ich lieber zwei Teller«, erklärte der Gasman.
»Und diesen Fruchtcocktail und zwei Glas Milch.«
»Zwei Bestellungen nur für dich?«, fragte Jason nach.
Der Gasman nickte. »Und zum Anfang Pommes.«
»Ich will einen großen Eisbecher mit Schokosoße«, sagte
Angel.
»Zuerst richtiges Essen«, sagte ich. »Du brauchst Energie.«
»Okay«, sagte Angel und schaute zu Jason auf. »Wir sind
keine verwöhnten Gören. Wir haben nur Hunger.«
Jason wollte etwas sagen, wurde rot und trat verlegen von
einem Fuß auf den anderen.
»Ich will dieses Prime-Rib-Ding«, sagte Angel und schaute
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