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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Ikarus-Gen
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Schwur
anzuzweifeln.
»Hey«, sagte Max und grinste. »Wie wäre es mit diesen
Mets?«
Niemand lachte.

DAS HOSPITAL
    Ethan Kane stand aufgerichtet und sehr majestätisch über einem
Patienten namens Andrew Mellon McKay, der vor ihm auf dem
Operationstisch lag. Seine Gedanken beschäftigten sich parallel
mit zwei verschiedenen Dingen. Zum einen bereitete er sich
darauf vor, eine fantastische Arthroplastik durchzuführen, die
ihm ein Honorar von zweihunderttausend Dollar einbringen
würde, und zum anderen musste er unaufhörlich an das Desaster
denken, das sich draußen in Colorado ereignet hatte.
    Max und die anderen Vogelkinder waren vom Radarschirm
verschwunden. Genau wie Dr. Frannie O’Neill. Und die liebe
Max wusste einfach mehr, als für sie oder sonst irgendjemanden
gut war.
    »Wir sind bereit, Dr. Kane«, sagte eine der OP-Schwestern.
»Das sehe ich«, erwiderte Dr. Kane scharf.
Sie schob einen Foley-Katheter in die Harnröhre des Patienten,
um die Hydrierung und die Nierenfunktionen zu überwachen.
Dr. Kane seufzte und begann mit seiner Arbeit.
    Er untersuchte das ringsum mit Tüchern abgedeckte
Kniegelenk auf dem Operationstisch, bevor er mit seinem
Skalpell eine Inzision über die Patella zog. Er schob die Haut
zurück und begann die Muskeln und Ligamente zu trennen, bis
er die Gelenkkapsel offen vor sich hatte, den harten Knorpel, der
das Gelenk umgab.
    Er sah mit einem Blick, dass die Kniescheibe, die Patella,
nicht mehr zu retten war und dass es einfacher und schneller
wäre, sie vollständig zu entfernen. Doch das hatte Dr. Kane
vorher schon vermutet.
    Dr. Kane wählte ein Werkzeug mit einer feinen Säge. Mit
einem leisen, raspelnden Geräusch sägte er das Ende des rechten
Femur und Tibia des Patienten durch und warf die Fragmente
und die gesamte Patella in eine Schale.
    Dann wählte er einen ganz besonders feinen Bohrer mit einem
Fräskopf. Er war knapp zehn Zentimeter lang und bestand aus
Materialien, die in der Weltraumforschung entwickelt worden
waren. Die Löcher, die er damit bohrte, waren absolut genau
und perfekt abgestimmt auf die Pins an den Enden des
künstlichen Kniegelenks.
    Diese perfekte Passform beschleunigte den Heilprozess um
Monate. Und bei einem Patienten, der bereits dreiundachtzig
Jahre alt war, zählten Monate eine Menge.
    Innerhalb von Sekunden war er mit den Löchern fertig. Er
applizierte einen medizinischen Kleber auf die Pins, bevor er sie
in die neu gebohrten Löcher schob und sich vom perfekten Sitz
überzeugte. Zufrieden trat Dr. Kane zurück. Ein anderer Arzt
wartete bereits, um die Muskeln und Bänder wieder an ihren
Platz zu schieben und die Wunde zu vernähen. Dr. Kane öffnete
und schloss geistesabwesend die Fäuste, dann ging er um den
Operationstisch herum und wandte sich dem zweiten Knie zu.
    »Ich habe schlechte Neuigkeiten.«, sagte Dr. Kane zu seinem
Team, während sie arbeiteten. »Das Experiment namens
Maximum ist immer noch wie vom Erdboden verschluckt.
Einfach verschwunden. Genau wie die anderen. Sie sind auf der
Flucht. Wir wissen nicht, wo sie sich zu diesem Zeitpunkt
aufhalten.«
    Kane dachte an Max, an ihre unstillbare Neugier und ihre
Furchtlosigkeit. Und in diesem Augenblick verhaspelte er sich.
Das Skalpell glitt ihm durch die Finger und fiel klappernd zu
Boden.
Er starrte auf das chirurgische Messer auf dem braun
gesprenkelten Linoleumboden, und sein Nackenhaar richtete
sich auf.
Was, zur Hölle, hat das zu bedeuten?
Das ist vollkommen unerhört!
Ethan Kane macht keine Fehler.
    Max’ Herz drohte auszusetzen, als sie durch einen schmalen
Spalt in den fast geschlossenen, graublauen Vorhängen des
Motelfensters nach draußen starrte. Was ist das?
    Ein staubiger schwarzer Jeep setzte auf den Parkplatz vor dem
Nachbarbungalow zurück. Wer hatte sich hier in Bungalow acht
eingemietet?
Dann stieg Kit aus dem Wagen.
»O Gott, hurra! Hurra!«, flüsterte Max leise vor sich hin. »Von
jetzt an wird es richtig interessant.«
    Sie beobachtete Kit, wie er seine langen Glieder streckte und
sich anschließend schüttelte wie ein großer Hund. Er war ganz
in Blau gekleidet. Blaues Baumwollhemd, Bluejeans und eine
navyblaue Clubjacke, die seine golden schimmernden Haare
betonte.
    Max’ Stimmung stieg ganz beträchtlich, und plötzlich breitete
sich ein Lächeln über ihrem bedrückten kleinen Gesicht aus.
»Frannie, er ist da!«, flüsterte Max mit gedämpfter Stimme.
»Es ist Kit! Die Kavallerie ist

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