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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Ikarus-Gen
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eingetroffen!«
Frannies Gesicht durchlief die gleiche Veränderung wie zuvor
das von Max. Der bis auf die Knochen erschöpfte, traurige
Ausdruck darauf verwandelte sich von einer Sekunde zur
anderen in Freude und Hoffnung.
Max spürte eine weitere Woge von Glück – und diesmal fühlte
sie es für Frannie. Kit war da. Und die Frage in ihrem Kopf
lautete: Warum waren sie überhaupt getrennt gewesen? Wie
konnten zwei kluge Menschen so dumm sein? Sie gehörten
zusammen. Jeder konnte das sehen und fühlen. Außer
offensichtlich Frannie und Kit selbst.
Frannie öffnete die Tür des Bungalows und eilte zu Kits
Wagen. Sie war manchmal einfach bezaubernd. Sie streckten
die Hände aus und fielen sich in die Arme, zögerlich zuerst,
dann fest wie Ertrinkende.
Mit einem Mal hatte Max Tränen in den Augen, ohne genau zu
wissen warum. Dann begriff sie. Ich mag es einfach, wie die
beiden miteinander umgehen. Ich liebe es!
Die beiden Erwachsenen, Mom und Dad, ließen endlich
voneinander ab und gingen auf den Bungalow zu. Kit lächelte
erwartungsvoll.
Frannie betrat das Zimmer zuerst. »Kinder, seht nur, wer
gekommen ist!«, sagte sie. »Rumpelstilzchen ist da.«
Alles kreischte auf und lachte überglücklich, und die Kinder
warfen sich förmlich auf Kit. Er hatte nicht genügend Arme, um
sie alle zu halten. Max beobachtete, wie er jedes Kind der Reihe
nach begrüßte, während sie abseits in einer Ecke des Zimmers
stand.
Dann entdeckte er sie.
»Hey, Maxie!«, rief er und kam zu ihr. »Wie geht es meinem
besten Mädchen auf der ganzen Welt? Wie ich sehe, spielst du
immer noch die Schüchterne, Zurückhaltende, hm?«
»Warum nicht?«, entgegnete Max. »Es funktioniert immer.«
Kit war der Einzige, der sie Maxie nannte, und Max liebte den
Klang dieses Wortes aus seinem Mund. Er streckte die Arme
nach ihr aus, und sie drängte sich an ihn und drückte ihn, als
wollte sie ihn nie wieder loslassen. Sie war zu Hause. Endlich.
Dies war ihr Zuhause – alle acht zusammen.
»Ich habe dich so vermisst, Kit«, sagte sie leise. »Es mag
schmalzig klingen, aber es ist so.« Für einen winzigen, kurzen
Augenblick hatte sie das Gefühl, dass vielleicht am Ende doch
noch alles in Ordnung kommen würde.
Doch im Grunde ihres Herzens glaubte Max nicht an Happy
Ends.
Sie wusste bereits zu viel darüber, wie die große, böse Welt
wirklich funktionierte. Sie wusste viel mehr darüber als Kit und
Frannie.
Man würde niemals zulassen, dass Max und die anderen
Kinder überlebten. Traurig, aber wahr.
Es kam einfach nicht infrage.
Eine richtige Tragödie.
    Das war eine unerwartete Freude, und was für eine! Ich lag
wieder einmal in Kits Armen. Wir waren beide vollständig
angezogen und benahmen uns sehr schicklich – vielleicht ein
wenig zu schicklich –, aber wir fühlten uns beide wohl.
    Wir hatten uns mehrere Male geküsst und umarmt, doch es
war zu viel Wasser unter der Brücke hindurchgeflossen, seit wir
das letzte Mal zusammen gewesen waren. Leidenschaftliche
Umarmungen hätten sich merkwürdig und unangemessen
angefühlt.
    Jedenfalls sagte ich mir das.
Im Augenblick hatte ich ein wenig Kontrolle. Nicht viel, wie
ich zugebe, doch es war besser als nichts. Es ist eine
wissenschaftliche Tatsache, dass das Gehirn einer Frau ein
Hormon namens Oxytocin ausschüttet, wenn sie mit einem
Mann schläft, und dieses Hormon bewirkt, dass sie sich an den
    Kerl bindet wie Krazy-Glue-Zweikomponentenkleber. Die
Betonung liegt auf Crazy. Und als wäre das nicht schon genug,
erinnerte ich mich, wie gut es gewesen war, mit Kit zusammen
zu sein. Um einen alten Song zu zitieren: Nobody does it better
… Baby, you are the best. Nein, wenn Kit und ich zusammen ins
Bett gingen, würde ich ihm einmal mehr die Schlüssel zu
meinem Herzen überreichen, und ich war nicht bereit, das in
diesem schäbigen, heruntergekommenen Motelbungalow zu tun.
    Nicht hier, nicht jetzt, noch nicht.
Nein, Sir. Nicht ich.
Nicht, dass er mich gefragt hätte.
Es tat so gut, wieder von ihm gehalten zu werden, nachdem
    ich so lange ohne ihn gewesen war. Zuerst redeten wir
überhaupt nicht, sondern atmeten nur leise. Vermutlich aus
reiner Nervosität fing ich dann an, über unsere gegenwärtigen
Probleme zu plappern.
    »Ich schätze, ich habe dir eine ganze Menge zu erzählen«,
begann ich.
»Ich bin da, Frances Jane«, sagte er. »Ich habe die ganze
Nacht Zeit für dich.« Er nannte mich immer bei meinem vollen
Namen, wenn er versuchte mich zu

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